Schrobenhausen
Unbekannte Täter haben erfolglos versucht, einen Safe der Schrobenhausener Bank zu knacken

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr
Hier versuchten die Täter, den Tresor aufzuschweißen. −Foto: Schalk

Schrobenhausen - Sie sind durch ein Fenster eingestiegen, sie haben ein Schweißgerät ins Gebäude gebracht - ans große Geld kamen die bislang unbekannten Täter aber nicht, die in der Nacht zum Samstag versucht haben, die Filiale der Schrobenhausener Bank in der Pöttmeser Straße auszurauben.

Immerhin in einem Punkt haben die Täter eine gewisse Kompetenz erwiesen: Sie haben die Alarmanlage erfolgreich außer Kraft gesetzt. Der Einbruch wurde deshalb erst am Samstagvormittag entdeckt, als nämlich nach Informationen unserer Zeitung eine Frau verzweifelt dabei zusehen musste, wie der Geldautomat der Filiale ihre Karte fraß. Quasi zeitgleich bemerkte die Putzfrau im Inneren des Gebäudes das gewaltsam geöffnete Fenster - beide verständigten zeitgleich Polizei und Bankführung.

Bankdirektor Carhans Hofstetter war wenige Minuten später zur Stelle und konnte zumindest der Dame helfen, deren Karte der Automat nicht mehr ausspuckte - das Gerät war offenbar ebenfalls durch den Einbruch in Mitleidenschaft gezogen worden. Hofstetter lieh der Dame erstmal hundert Euro, damit sie übers Wochenende Bargeld in der Tasche hatte. "Ich bin sicher, dass die Dame mir das Geld am Montag wieder zurückbringt", sagte Hofstetter, der in dem Moment anderes zu tun hatte als sich um Personalien zu kümmern, gestern gegenüber unserer Zeitung. Das übernahm ohnehin ja auch parallel die Polizei, die alle Zeugen vernahm.

So viel ist mittlerweile bekannt: Zwischen 0.30 und 0.45 Uhr verschafften sich der oder die Täter - zu Details macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben - Zutritt in die Bank, indem sie ein Fenster brachial aufhebelten. Dann wurde die Alarmanlage so beschädigt, dass sie lahmgelegt war. Das klappte. Was sie nicht schafften, war es den Tresor aufzuschweißen. Später müssen der oder die Täter das Haus unerkannt verlassen haben - ohne Beute.

Scheinbar hat die Schrobenhausener Bank da einen ziemlich guten Safe. "Naja, eigentlich ist das ein Modell, das durchaus gängig ist", sagte Carlhans Hofstetter gegenüber unserer Zeitung gestern auf diese Frage. Aber er hat funktioniert. Für Hofstetter, der seit 1979 im Bankwesen tätig ist, war die gescheiterte Aktion von Freitagnacht übrigens der erste Einbruch, mit dem er von Berufs wegen zu tun hat.

Am Sonntag hat sich die Polizei nun entschieden, den Vorfall öffentlich zu machen, bis dahin war fieberhaft im Hintergrund ermittelt worden. Dass sie Tatzeit inzwischen so genau benennen kann, hat einen ganz einfachen Grund: Wie sich herausstellte, hatte ein Mieter im Haus laute Klopfgeräusche gehört, sich dabei aber wohl nichts weiter gedacht. "Leider versäumte er es, uns zu verständigen", teilt die Polizei dazu mit. Sollte übrigens jemand irgendwelche anderen Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Einbruch gemacht hat, bittet die Polizei Schrobenhausen darum, sich doch bitte unter der Rufnummer (08252) 8975-0 zu melden. Den Schaden an Haus, Alarmanlage und Tresor beziffern die Beamten auf insgesamt etwa 20000 Euro.

So richtig gelohnt hätte sich der Einbruch übrigens nicht; im Safe befand sich bestenfalls ein ziemlich kleines Vermögen, nämlich ein niedriger fünfstelliger Betrag. So gesehen wäre ein Vorschlag bei Facebook auch nicht zu verachten gewesen, den jemand in der Timeline der Schrobenhausener Zeitung hinterließ: "Zuschweißen wäre viel lustiger!"

Mathias Petry