Schrobenhausen
Wie das Leben mit dem Stöpsel funktioniert

Diesmal gibt es trotz der Baustelle Schleichwege durch die Schrobenhausener Innenstadt

20.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Andreas Keimeier
Wegen der Durchfahrtssperre am Lenbachplatz (l.) wurde die Bartengasse für Ortskundige zu einer beliebten Ausweichstraße (r.). Im Tal gibt es einen Schleichweg gen Norden. −Foto: Fotos: Keimeier

Schrobenhausen (SZ) Wer sich aktuell in die Schrobenhausener Innenstadt begibt, dem bietet sich ein ungewohnt ruhiges Bild: Fast wie ausgestorben wirkt die Stadt an manchen Tagen.

Nur donnerstags, wenn Markt ist, drängelt sich alles.

Der Grund ist bekannt: Wo normalerweise Autos und Motorräder auf- und abfahren, ist eine Baustelle. Wer sich nicht auskennt oder ein größeres Auto hat, muss umkehren. Nur wer sich gut in den Gassen orientieren kann, findet einen Weg, um die Baustelle zu umgehen.

Diese Ruhe ist aber durch den Baulärm, der immer wieder zu hören ist, eigentlich gar keine. Bemerkbar macht sich die Situation überall: bei Anwohnern, in den Geschäften und auch in den Lokalen. Die sind deutlich spärlicher besucht als sonst - und die Baustelle ist auch dort ein Thema.

Ob die Lenbachstraße denn nun am Ende schöner sein wird als vorher - darüber sind sich die Bürger uneins. Ein Passant erzählt, dass er in so einer "ungemütlichen Steinwüste" keine Lust mehr hat, sich vor eine Eisdiele zu setzen. Das Projekt sei ihm "zu mutlos". Ein anderer ist überzeugt davon, dass alles schöner wird. Trotzdem ist die Veränderung seiner Meinung nach den Aufwand nicht wert. Das sehen andere Passanten, die in der Innenstadt unterwegs sind, ähnlich.

Bei den Gaststättenbetreibern im Baustellengebiet macht sich gerade etwas Frust breit, denn wegen der Bauarbeiten kommen spürbar weniger Gäste. "Es ist ein enormer Kundenrückgang bemerkbar und schöner ist es bis jetzt auch nicht", sagt zum Beispiel Thomas Dusch, Inhaber des Cafés Lenbach.

Neben dem Kundenrückgang fühlen sich manche Geschäftsleute von der Stadt Schrobenhausen ein Stück weit allein gelassen. "Seit Baubeginn kommen viel weniger Leute, doch die Stadt interessiert das scheinbar nicht. Sie hat bis heute nichts unternommen, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Mit uns wird einfach nicht geredet", beschwert sich beispeilsweise Sezer Urun vom Turkish Barbeque. Aber in ein paar Monaten ist es immerhin vorbei.

 

Andreas Keimeier