Schrobenhausen
Viele glückliche Gesichter

Teilnehmerrekord bei der sechsten Auflage des Schrobenhausener Stadtlaufs: 600er-Marke fast geknackt

23.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:19 Uhr
Die Erwachsenen gaben beim Zehn-Kilometer-Lauf richtig Gas (o.l.). Moderator Roland Balzer gab den Kleinen vor den Lauf nochmal Tipps (u.l.). Die Laufstrecke führte auch am Stadtwall entlang. (r.). −Foto: Tabea Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Nicht zu heiß, nicht zu kalt und kein Regen - optimales Laufwetter also beim sechsten Schrobenhausener Stadtlauf. Tatsächlich: So viele Läufer gab's bislang noch nie.

Das weiß auch Moderator Roland Balzer: "Die Damen haben schon Übergangsjäckchen an - ein gutes Zeichen!" Der ist wie immer bestens gelaunt. "Schönen guten Morgen!", ruft er ins Mikrofon, am Nachmittag: "Um 14 Uhr sollten alle schon ausgeschlafen haben." Er ist für seinen Teil auf jeden Fall topfit und bereit, genauso gewitzt weiter durch den Nachmittag zu moderieren. Dabei hat er sogar doppelten Grund zur Freude, denn es nicht nur Stadtlauf angesagt, sondern auch noch sein eigener Geburtstag. "Das ist die größte Geburtstagsfeier, die ich je hatte", meint er grinsend.

Und wirklich: Der Platz um den Start vor der Schrobenhausener Bank ist von Beginn an mit vielen gut gelaunten Menschen gefüllt. Die einen dehnen sich noch, andere schießen ein Erinnerungsfoto vor dem Lauf - da ist man schließlich noch nicht verschwitzt. Die Stimmung ist von Beginn an gut, auch bei den Organisatoren rund um Manfred Dallmeier, Carolin Euba sowie Barbara Rührmair und Nina Heinrich vom Stadtmarketing. So lassen sich auch noch etliche Kurzentschlossene vom Lauffieber anstecken und melden sich nach. Am Ende sind es fast 600 Starter - ein neuer Rekord.

"Trotz der Baustelle ist alles gut gelaufen", werden Carolin Euba und Barbara Rührmair vom Orga-Team später resümieren. Wegen der Umgestaltung der Stadt musste die Laufroute nämlich ein wenig abgeändert werden. Macht den Läufern aber nichts.

Egal, ob 500 Meter Zwergerllauf, Kids-Run, Walking-Strecke, Sechs-Kilometer-Lauf oder gar der Zehn-Kilometer-Lauf - alle sind im Lauffieber. Während es dem einen oder anderen wirklich ums Gewinnen geht, laufen viele einfach nur zum Spaß mit. "Wenn man das richtige Tempo hat, kann man sich auch noch unterhalten", weiß Moderator Balzer und legt den passenden Titel auf: "Lips are movin".

Viele treten alleine an, ein paar machen in Gruppen mit. Darunter mischt sich auch der ein oder andere der lokalen Prominenz. Stadtrat Georg Berger bleibt mit Startnummer 1 und 56:59 in der Klasse M60 unter einer Stunde. über die zehn Kilometer. Landratsstellvertreter Alois Rauscher, Aresings Bürgermeister Klaus Angermeier oder Stadträtin , Martha Schwarzbauer aus dem Stadtrat und sind nur einige der vielen, die bei den verschiedenen Läufen ihre Grenzen austesten.

Dann, schließlich, die Königsdisziplin, der Zehn-Kilometer-Lauf. Das Rennen fließt in die Wertung zum Paartal-Cup einUnd schon sind die Läufer um die Ecke beim Rathaus abgebogen. Diesmal geht es nicht nur am Stadtwall entlang, sondern auch vorbei am Freibad und am Sportplatz. Am Busbahnhof werden die Läufer noch lautstark von einer Trommelgruppe angefeuert, dann geht's wieder zurück in Richtung Altstadt. Lange müssen die Zuschauer auch gar nicht auf den ersten Läufer warten, denn Michael Harlacher schafft es bereits nach 33 Minuten ins Ziel und holt sich damit den Sieg beim Paartal-Cup. Auch die Bestzeit der Frauen kann sich sehen lassen. So läuft Kathrin Wörle unter lauten Anfeuerungsrufen als erste weibliche Läuferin freudestrahlend nach 41 Minuten ins Ziel.

Ein regelrechter Kampf zwischen Mutter und Tochter bahnt sich auf Platz zwei und drei an. Der Moderator kennt das Mutter-Tochter-Gespann der Familie Schruf aus Koppenbach bereits. "Vielleicht liegt es in der Familie", meint er. "Die haben auf jeden Fall schnelle Gene!"

Letztendlich schafft es es Tochter Lena jedoch knapp vor der Mutter Roswitha ins Ziel. Bei der Gesamtwertung für den Paartal-Cup liegt die Mutter jedoch trotzdem vorne und kann bei den Damen den Sieg zum dritten Mal in Folge holen. Da es sich dabei um einen Wanderpokal handelt, darf sie ihn nun behalten.

Doch nicht nur den Erstplatzierten macht Balzer förmlich Feuer unterm Hintern. Da kommt es schon vor, dass er es nicht mehr auf seinem erhöhten Plätzchen aushält und sich direkt zur Zielgeraden begibt. "Schneller! Schneller! Du schaffst es noch unter einer Stunde!", motiviert er die Läufer zusammen mit dem Publikum. Passend schallt den Läufern auf den letzten Metern Christina Aguileras "Fighter" entgegen.

Besonders laut werden die einzelnen Mitglieder einer arztpraxis von ihren Teamkollegen begrüßt. "Hier vorne sind die anderen Haschkes, in orange!", kommentiert Balzer lautstark, ihm entgeht auch wirklich gar nichts.

Freilich ist es schön, sich über die eigene Bestzeit freuen zu können. Dem Großteil aber geht es darum, dabei gewesen zu sein. So liegen sich viele nach der Zielgeraden stolz und freudestrahlend in den Armen. Familie, Freunde, jeder wird hier für seine ganz eigene Leistung gefeiert.

Tabea Tyroller