Singenbach
Über Tempo 30 in Singenbach sollen die Anlieger selbst entscheiden

Antrag der Grünen wird nur umgesetzt, wenn ihn auch die Bürger unterstützen

21.01.2021 | Stand 25.01.2021, 3:34 Uhr
Die Eulenthaler Straße gehört zu dem Bereich, für den die Grünen Tempo 30 beantragt haben. Nun werden die Anlieger befragt, ob sie eine Geschwindigkeitsbeschränkung wollen. −Foto: Hofmann

Singenbach - Ob am "Singenbacher Ring" künftig nur noch mit maximal 30 Kilometern pro Stunde gefahren werden darf, sollen die Anlieger selbst entscheiden. Darauf haben sich die Gemeinderäte geeinigt, nachdem sie über einen entsprechenden Antrag der Grünen diskutiert hatten.

Die Idee einer Geschwindigkeitsbeschränkung in der Eulenthaler Straße, der Alberzeller Straße und dem Kapellenweg sei im Zuge der Diskussion um den Bebauungsplan Singenbach Süd-West entstanden, erläuterte Isabell Steurer zum Antrag ihrer Gruppierung. Weil Anlieger wegen der Betriebserweiterung mehr Verkehr befürchten, könne man sie zumindest damit entlasten, dass langsamer gefahren werden muss, zumal die Straßen dort keine Gehwege hätten.

Ein solches Vorgehen ist neu für Gerolsbach. Bisher, so Bürgermeister Martin Seitz, habe der Gemeinderat nie selbst eine Geschwindigkeitsbeschränkung ins Gespräch gebracht, sondern sich immer dann damit beschäftigt, wenn ein entsprechender Wunsch von Anliegern eingereicht wurde. Man solle eine Geschwindigkeitsbeschränkung nicht "über die Köpfe der Bürger hinweg" beschließen, meinte Seitz, der dafür plädierte, "die Singenbacher selbst entscheiden zu lassen."

"Da bin ich ganz bei dir", sagte Stefan Maurer, um dann nachzuschieben, dass in Alberzell, Seitz' Heimatort, die Leute scheinbar nicht gefragt worden seien, als hier eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt wurde. "Doch", konterte Seitz, "das war ein Thema bei der Dorferneuerung."

Um auf Singenbach zurückzukommen: Tempo 30 sei da bisher kein drängendes Thema gewesen, meinte Johann Hirschberger (FW), "ich glaube, dass wir da unnötig ein Fass aufmachen", sagte Thomas Koller (CSU). Und Albert Zaindl (CSU) hatte sich mal vor Ort umgehört - die Rückmeldungen hätten von "So ein Schmarrn" bis hin zu "das hat's schon lange braucht" gereicht. Das Meinungsspektrum zu Tempo 30 ist unter den Anliegern also offenbar sehr breit. Zaindl meinte deswegen auch: "Ich glaube, dass es gescheiter ist, wenn die Bürger gefragt werden."

So soll es nun sein. Die Gemeinde werde die Anlieger anschreiben, wie sie zu einer Geschwindigkeitsbeschränkung stehen. Wenn mehr als die Hälfte antworten - und damit also zeigen, dass das Thema überhaupt von Interesse ist -, will sich der Gemeinderat mit dem Ergebnis der Befragung befassen und bei Bedarf entsprechende Schritte einleiten.

bdh