Schrobenhausen
Tiefgläubiger Lausbub

Anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums stattete Pfarrer Ralf Gössl seiner Heimatgemeinde einen Besuch ab

27.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:20 Uhr
Damit hatte Pfarrer Ralf Gössl (r.) nicht gerechnet: Stadtpfarrer Josef Beyrer (l.) erzählte von einem seiner Lausbubenstreiche. −Foto: Foto: De Pascale

Schrobenhausen (oh) So kann es kommen, wenn jemand zu viele Insider über einen kennt: Man könne es ja kaum glauben, aber der damalige Student der Theologie, Ralf Gössl, sei ja ein Spitzbube gewesen, sagte Stadtpfarrer Josef Beyrer am Samstag am Ende der Vorabendmesse in St. Jakob, zu der er den gebürtigen Schrobenhausener anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums eingeladen hatte.

Und so erzählte Beyrer den rund 150 Gottesdienstbesuchern brezelbreit von jenem Streich, den Gössl Beyrers Vorgänger dereinst gespielt hatte: Zündhölzchen halbiert, in der - übrigens sündhaft teuren - Zigarre des Stadtpfarrers verstaut, und abwarten, was passiert. Wie das Ganze ausging? Nun ja, allzu viel Freude hatte Hochwürden dann nicht mehr, nach Anzünden seines teuren Stückes.

Zuvor hatte Ralf Gössl in einer, wie Josef Beyrer fand, "bewegenden und anrührenden Predigt" von einem Drittklässler erzählt, der ein Problem damit hatte, Gott zu malen: "Gott passt nicht auf meine Heftseite. " Welch wunderbare Aussage, fand Gössl. Gott passe nirgends hinein, Gott sei jemand, "den wir uns nicht passend machen können". Beyrers einleitende Gedanken zum Thema Erfahrungen griff der Gersthofener Pfarrer auf, erzählte von schönen wie schlimmen Erfahrungen in seiner 25-jährigen Amtszeit. Erlebnisse, die auch ihn mitunter fragen ließen: "Gott, wo bist du denn jetzt eigentlich? " Nicht erwartet hatte Gössl die "Heimatgefühle", die er hier heute empfinde - vor allem auch beim Blick auf das Kreuz in St. Jakob, das ihn durch seine Kindheit begleitet habe. Auch eine der beiden Gersthofener Kirchen sei dem Heiligen Jakobus gewidmet, erzählte Gössl von einem verbindenden Element zwischen seinem jetzigen Wirkungsort und seiner Heimatgemeinde. Und er wünschte den Schrobenhausenern einen guten Weg in die anstehende Pfarreiengemeinschaft: Jene in Gersthofen bestehe seit 13 Jahren - "und wir leben immer noch", so Gössl augenzwinkernd.

Gössls heimatliche Stippvisite endete mit einem Stehempfang im Pfarrzentrum - weitere Lausbuben-Anekdoten inklusive.