Schrobenhausen
Stromtankstelle für Radler

Am Rathaus steht seit dieser Woche eine kostenlose Aufladestation für Pedelecs

12.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:49 Uhr

Enthüllung der Ladestation: Bürgermeister Karlheinz Stephan und die Klimabeauftragte Tanja Jenter freuten sich sichtlich über das neue Angebot für E-Bike-Fahrer in der Innenstadt. Drei Steckdosen stehen hier ab sofort zur Verfügung, die passenden Kabel gibt es im Meldeamt oder beim Café Ecker//s. - Foto: Schneider

Schrobenhausen (SZ) Es ist ein Boom, der auch Schrobenhausen längst erreicht hat: Pedelecs, landläufig auch E-Bikes genannt, sind auf den Radwegen immer häufiger zu sehen. Mit einer Aufladestation am Rathaus bietet die Stadt jetzt einen neuen Service für die E-Radler.

"Jedes zweite bis dritte Rad, das wir verkaufen, ist ein Pedelec", weiß die Schrobenhausener Fahrradhändlerin Claudia Funk zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass für die E-Radler auch die entsprechende Infrastruktur geschaffen wird.

Einen entscheidenden Meilenstein hat Schrobenhausen diese Woche absolviert: An der Nordseite des Rathauses eröffnete Bürgermeister Karlheinz Stephan die erste Ladestation für Fahrräder in der Innenstadt. An drei Steckdosen können Pedelec-Fahrer in Zukunft ihre Zweiräder anstöpseln - und in Ruhe bummeln gehen, während die Akkus Strom ziehen. Das Angebot steht nicht nur rund um die Uhr zur Verfügung, sondern ist auch kostenlos. Die Stromgebühren übernimmt die Stadt.

Lediglich eine Hürde gibt es zu bewältigen: Das Ladekabel für die Steckdosen müssen sich die Nutzer der Stromtankstelle jedes Mal neu ausleihen. Im Meldeamt liegen Kabel für verschiedene Modelle bereit. Jeder, der seinen Ausweis als Pfand zurücklässt, kann sie dort zu den üblichen Öffnungszeiten abholen. Abends und am Wochenende können Radler sich an das Café Ecker's direkt gegenüber wenden, wo ebenfalls Kabel zur Verfügung stehen. Natürlich können E-Bike-Fahrer auch einfach ihr eigenes Zubehör von zu Hause mitbringen.

Wie lange es dann dauert, bis der Akku voll ist, ist unterschiedlich. Je nach Alter und Modell steht das Rad eine bis drei Stunden an der Station, bis es fertig geladen ist. Rund 100 Kilometer weit kommt ein Radler damit, neuere Modelle schaffen es noch weiter. Natürlich ist es an der Station auch möglich, nur einen Teil des Akkus zu laden - so lange, wie man eben zum Einkaufen braucht.

Mit dem neuen Aufladeangebot kommt die Stadt nicht nur Einheimischen, sondern auch Touristen entgegen, die mit E-Bikes unterwegs sind. Finanziert hat die Station größtenteils die Stadt selbst, unterstützt von einem Sponsor. Installiert wurde sie vom Bauhof und einem örtlichen Elektrobetrieb - mit ordentlichem Getöse, wie Bürgermeister Stephan berichtet, schließlich musste das Pflaster an der Stelle aufgerissen werden.

Der Krach war allerdings vergessen, als Stephan die Stromtankstelle diese Woche mit mehreren Vertretern des Stadtrats einweihen konnte. Mit dabei war auch die neue Klimabeauftragte, Tanja Jenter, für die die Ladestation das erste größere Projekt darstellte.

Trotzdem: "Das ist nicht der Startschuss für die E-Mobilität in Schrobenhausen", betonte Bürgermeister Stephan. Schließlich gibt es im Rathaus schon seit vier Jahren ein Elektrofahrrad für die Verwaltungsmitarbeiter, geschmückt mit dem Schrobenhausener Stadtwappen. Darauf zu fahren mache richtig Spaß, verriet der Bürgermeister. Gemeinsam mit Tanja Jenter stöpselte er anschließend das erste Fahrrad an die Ladestation.