Schrobenhausen
Freunde kämpfen weiter gegen Abschiebung

Verein „Offene Türen“ richtet Spendenkonto für den Senegalesen Mamadou Ba ein – 428 Unterschriften gesammelt

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Unterstützung von 428 Menschen bekommt der senegalesische Flüchtling Mamadou Ba (l.) in seinem Kampf um ein Bleiberecht in Schrobenhausen. Renate Schwäricke (r.) führt den Kampf gegen Mamadou Bas Abschiebung an. −Foto: Budke

Schrobenhausen (SZ) Der Kampf um das Bleiberecht für den senegalesischen Asylbewerber Mamadou Ba in Schrobenhausen ist noch nicht zu Ende.

Wie Initiatorin Renate Schwäricke berichtet, sind die – auch bei einem Gartenfest (wir berichteten) – gesammelten Unterschriften inzwischen bei der zentralen Ausländerbehörde in München abgegeben worden. Auch müsse wohl ein zweiter Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eingereicht werden.

Insgesamt 900 Euro Erlös hat das Gartenfest, das die Freunde von Mamadou Ba vor vier Wochen im Awo-Kinderhaus in Drei Linden organisiert hatten, gebracht. Davon haben die Helfer nach Schwärickes Angaben bereits eine Ärztin für ein Gutachten, das Ba bei der Ausländerbehörde vorlegen muss, bezahlt. Weiteres Geld werde aber noch benötigt, so Schwäricke weiter. Schließlich werde die Hilfe einer Anwältin gebraucht, um die drohende Abschiebung des inzwischen in Schrobenhausen gut integrierten Asylbewebers zu verhindern. Darüber hinaus arbeite die Juristin an einem sogenannten zweiten Asylantrag für Mamadou Ba. Schwäricke gab auch an, dass Ba seine Fahrtkosten zur zentralen Ausländerbehörde nach München selber tragen müsse. Monatlich bekomme Mamadou derzeit 349 Euro und, so Schwäricke weiter, zwei Bahnfahrkarten für eine Person würden bereits knapp 50 Euro verschlingen.

Der Verein „Offene Türen“ hat inzwischen Bas Helfern ermöglicht, Spenden über das vereinseigene Konto entgegenzunehmen. Unter dem Verwendungszweck „Mamadou soll bleiben“ können Spender Geld auf das Konto des Vereins (IBAN DE36 7216 9218 0001 8537 40) bei der Schrobenhausener Bank einzahlen. Schwäricke weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Spenden auf dieses Konto steuerlich absetzbar seien. Außerdem bekomme Mamadou Ba das gespendete Geld nicht direkt in die Hand, vielmehr seien die Spenden dafür gedacht, Unkosten, die im Zusammenhang mit dem Asylverfahren anfallen, über den Verein zu begleichen.

Schwäricke und ihre Freunde sind nicht alleine im Kampf um Mamadou Bas Bleiberecht in Schrobenhausen. Bei dem Gartenfest am Awo-Kinderhaus in Drei Linden vor vier Wochen kamen zahlreiche Unterstützer zusammen. Insgesamt 428 Unterschriften wurden inzwischen gesammelt, die alle dafür stehen, dass der Senegalese in Schrobenhausen bleiben dürfe. Die Kinder im Awo-Kinderhaus haben das Plakat mit den Unterschriftenlisten noch auf der Rückseite mit Selbstbildnissen sowie den bunten Handabdrücken der Krippenkinder versehen, was Schwäricke als „quasi auch noch mal um die 50 Unterschriften“ wertet. Die Unterschriftenlisten hat Renate Schwäricke mittlerweile bei einem Termin mit Mamadou Ba in der zentralen Ausländerbehörde in München abgegeben. „Allerdings ohne einen sichtbaren Erfolg“, wie Schwäricke sagt.

Seit fast zwei Jahren ist Mamadou Ba in Schrobenhausen. Die Stadt ist inzwischen zum Lebensmittelpunkt für den Mann geworden, der aus dem Senegal geflüchtet ist. Schwäricke ist überzeugt davon, dass Mamadou Ba gut integriert sei, er lerne fleißig Deutsch und leiste gemeinnützige Arbeit für 80 Cent pro Stunde im Awo-Kinderhaus.