Schrobenhausen
Noch immer "wild entschlossen"

Auch das Thema Schrannenfest während der Bauarbeiten wurde beim Infoabend der SMS zum verschobenen Innenstadtumbau besprochen

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Belästigungen während der Bauarbeiten so gering wie irgend möglich zu halten, das liegt Städteplaner Emil Lehner (l.) und Architekt Uwe Reil (r.) am Herzen. - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) "Bauen ist immer Konfliktlösung", sagte Emil Lehner. Bei einer Infoveranstaltung am Donnerstagabend brachte der Städteplaner die rund ein Dutzend Interessierten bezüglich des geplanten Innenstadtumbaus auf den neuesten Stand.

Die Ausschreibung habe ja zu Verzögerungen geführt (wir berichteten), weshalb der eigentlich für dieses Jahr geplante Baubeginn erst im nächsten Jahr stattfinde, rief Bürgermeister Karlheinz Stephan in Erinnerung. Eines stellte er jedoch klar: "Wir sind nach wie vor alle wild entschlossen." Begonnen werde, sobald frostfreies Wetter sicher sei, erklärte Lehner. Architekt Uwe Reil ging genauer auf die Bauabschnitte ein, so auch auf die Verlegung der Fernwärmeleitung. Zwar läuft die Einspruchsfrist noch, dennoch ist der bei einem Nebenangebot ins Spiel gebrachte China-Granit wohl vom Tisch. "Genau das gleiche Material wie auf der Musterfläche", also Bayerwaldgranit, werde voraussichtlich benutzt, so Lehner.

Einige Fragen brannten den anwesenden Geschäftsleuten dann doch noch auf der Seele. Bezüglich der Zulieferung etwa. Selbstverständlich solle während der Bauarbeiten alles möglichst reibungslos weiterlaufen, so Lehner. Auch werde darauf geachtet, alles in einer "gewissen Geschwindigkeit" abzuwickeln. Wenngleich er zu bedenken gab: "Es menschelt sehr viel." Will heißen, es komme immer auch auf die entsprechenden Personen an, seien es Geschäftsinhaber, Lieferanten, Arbeiter. Sich mit den beteiligten Firmen anzulegen, solle man besser seinem Team überlassen, so Lehner. "Lieber einmal zu oft bei uns nachfragen, als einmal zu wenig", machte auch Uwe Reil den Zuhörern Mut.

Dass eine eventuelle Sperrung der Hippergasse als Zufahrt zu Gaststätte und Hotel in der Lachen problematisch werden könne, bat Gabriele Kneißl, die gegenüber der Hippergasse in der Lenbachstraße einen Laden betreibt, zu bedenken. Und sie wollte wissen, ob Bauzäune für Werbung genutzt werden könnten, schließlich würden die ziemlich sicher die Schaufenster der Läden verdecken. Ein Punkt, über den sich die Stadtmarketinggenossenschaft bereits Gedanken gemacht hat. "Wir sind an dem Thema dran", versicherte SMS-Vorstand Christian Krömer. Die Frage nach den Arbeitszeiten beschäftigte eine weitere Diskussionsteilnehmerin. Den Firmen würden zwar gewisse Fristen gesetzt, wann was genau durchgeführt werde, teilten sich diese jedoch selbst ein, antwortete Lehner. Nachtschichten werde es zwar keine geben, ob an Samstagen gearbeitet werde, könne er allerdings nicht sagen. "Annähernd alle" Läden würden barrierefreie Zugänge erhalten, beantwortete Uwe Reil eine weitere Frage. "Ihr seid bei den ersten dabei, bei denen die Barrierefreiheit so ernst genommen wird", versicherte Lehner. Ein wichtiger Aspekt, denn im Prinzip beginne Barrierefreiheit ja bereits bei Leuten mit zwei Tüten in der Hand, gab Gabriele Kneißl zu bedenken.

Ein bedeutsamer Punkt brannte Verkehrsvereinsvorsitzender Manuela Kreitmair unter den Nägeln: Wie gehen Bauarbeiten und Schrannenfest zusammen? In Bauabschnitt eins sollten möglichst keine Festivitäten stattfinden, so Reil. Da gehe es um Unfallschutz, Feuerrechtliches und Fluchtwege. Der Fußgängerfluss werde voraussichtlich trotz der Arbeiten möglich sein, "aber es wäre uns lieber, wenn in dem Bereich keine Stände aufgebaut würden." Doch müsse das alles noch genau besprochen werden. Eine echte Herausforderung dürfte allerdings das Jahr 2020 werden - denn da steht der Umbau des Lenbachplatzes an.