Aresing
Aba heit is...schee

Die Pfaffenhofener Schäffler tanzten bei bestem Wetter in Aresing vor zahlreichen Zuschauern

17.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Charakteristisch für die Tracht der Schäffler sind die hellrote Jacke, das weißen Hemd mit schwarzer Fliege, die schwarzer Kniebundhose, weiße Strümpfe, schwarze Haferlschuhen, weiße Handschuhe und die grüne Schlegelmütze mit weißer Feder. Mit ihrem prächtigen Tanz, für den sie lange trainieren, beeindruckten sie am Sonntag die Aresinger. Die lustigen Clowns vergnügten das Publikum - darunter auch Bürgermeister Klaus Angermeier (unten l., r.) außerdem. −Foto: M. Schalk

Aresing (SZ) "Aba heit is koit, aba heit is koit, heit ist sapp'ramentisch koit ..." heißt es im Schäfflerlied - was am Sonntag nicht ganz stimmte, gestört hat das aber sicher keinen. Denn besseres Wetter hätten sich die Schäffler des MTV Pfaffenhofen für ihren Auftritt in Aresing wohl kaum wünschen können: Bei strahlendem Sonnenscheint zeigten sie vor dem Aresinger Rathaus ihren Tanz.

Hunderte Besucher waren dazu gekommen und bejubelten den gelungenen Auftritt, den die Stadtkapelle Pfaffenhofen musikalisch begleitete. Für ein paar Lacher sorgten die lustigen Clowns, die einigen Kindern die Nasen rotanalten. Initiiert hatten das einmalige Spektakel die Aresinger Senioren und die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Klaus Angermeier, der die Truppe aus Pfaffenhofen auch mit ein paar launigen Worten begrüßte. Die Stockschützenabteilung des BC Aresing war für die Verpflegung zuständig und der relativ neue Heimat- und Kulturverein kredenzete dazu ein paar Köstlichkeiten.

Es war das erste Mal, dass die Schäffler hier ihren traditionsreichen Tanz zeigen. Bis es wieder so weit sein könnte, müssten erst sieben weitere Jahre vergehen. Denn die Brüder im Kranze mit den hellroten Jacken zeigen ihre Künste, die sich so mancher sicher auch öfter ansehen würde, tatsächlich nur alle sieben Jahre.

Der Legende nach wurde der Tanz in München erstmals 1517 während einer Pestepidemie aufgeführt, um die Bevölkerung, die sich aufgrund der Pest kaum mehr auf die Straße traute, zu beruhigen und das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen. Heimatforscher aber, dass diese Legende erst im 19. Jahrhundert entstanden ist. Auch der ursprüngliche Aufführungsturnus ist unklar. Mittlerweile wird das Schauspiel alle sieben Jahre zur Faschingszeit aufgeführt. Der erste Schäfflertanz in Pfaffenhofen soll erstmals im Jahr 1930 gezeigt worden sein.

Der Tanz an sich hat übrigens einen festen Ablauf - wovon sich die Aresinger am Sonntag selbst überzeugen konnten. So beginnt jede Vorführung der Pfaffenhofener Schäffler mit dem Aufmarsch. Die Gruppe tanzt in einen Kreis ein und begrüßt durch Verbeugen und das Senken der Reifen die Tanzbesteller. Weiter gehen die Figuren über in die Laube, den Schlangentanz, die kleinen Kronen und das Fassschlagen, das Eintanzen zur großen Krone. Die gilt vielen als Höhepunkt des Tanzes und wird auf vielen Schäfflerabbildungen gezeigt. Etwa 20 Minuten dauert die Vorführung. Am Ende lässt der Reifenschwinger den Besteller des Tanzes hochleben.

Hochleben ließen aber freilich auch die Aresinger die Schäffler und spendeten ordentlich Applaus. Ans Heimgehen dachten einige der Zuschauer auch noch dem Tanz nicht und nutzten den sonnigen Tag noch für ein Pläuschchen. Und wenn die Schäffler in sieben Jahren wieder vorbeischauen, wird sicherlich keiner etwas dagegen haben.