Schrobenhausen
Frischgebackene Gesellen zeigen ihr Können

18.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:50 Uhr
Rainer Hamp
  −Foto: Hamp

Schrobenhausen (SZ) Gerade erst fertig geworden und schon werden die Gesellenstücke von 14 Schreinerprüflingen - darunter auch vier junge Damen - in Schrobenhausen ausgestellt.

Mit ihren Werken zeigen die frischgebackenen Schreinergesellen ihr Können.

Vier Auszubildende kommen aus Karlskron. Lea Kluin und Simon Jackwerth von der Schreinerei Koch und Theresa Filbig und Vitali Waal von der Firma Häckl. Lea Kluin fertigte ein Sideboard im Stil der 70er-Jahre, aber modern, was das Material und die Arbeitsmethoden betrifft. Ihr Prüfstück besteht aus Nussbaum- und Ahornholz. Die Frontseite ist mit fein gearbeiteten Intarsien, also Einlegearbeiten, versehen. Simon Jackwerth fertigte ein Medienmöbel an: ein Nachtkästchen, das mit einer Leuchte und einem USB-Anschluss ausgerüstet ist. Als Holzarten verwendete er Eiche und schwarz gebeizten Ahorn. Ihr Betreuer, Schreinermeister Georg Bemmerl, ist überzeugt, dass die beiden Werkstücke die Expertenprüfung mit Bravour bestehen werden.

Und genau so ist Geschäftsführerin Sabine Koch davon überzeugt, dass ihre beiden Auszubildenden gut abschneiden werden. Zurzeit arbeiten sechs Schreinerlehrlinge in der Firma, die aber schon seit Jahrzehnten den Schreinernachwuchs ausbildet, im Durchschnitt drei pro Jahr.

Auch der vor drei Jahren neu aufgebaute Betrieb der Schreinerei Alexander Häckl schickt zwei Absolventen der Gesellenprüfung mit ihren Arbeiten nach Schrobenhausen. Theresa Filbigs Prüfstück ist ein Sekretär als Hängeschrank. Er ist aus furniertem Eichenholz gefertigt und in moderner Form gestaltet. Ihr Kollege Vitali Waal arbeitete an einem Bar-Servierwagen aus massiver Eiche, ebenfalls in sehr modernem Design.

Wenn man die Entwicklung der Werksidee, die Arbeitszeit, das Material und die Vorgespräche miteinrechnet, dann sind die Prüfungsstücke mehrere Tausend Euro wert, wie Sabine Koch überschlägig berechnet. Es sind ja auch alles Einzelstücke, die in etwa 80 Arbeitsstunden hergestellt wurden. Auf die Frage nach den Gründen dafür, warum sie den Schreinerberuf erlernen wollten, antworten alle vier in etwa das Gleiche: Sie wollten handwerklich arbeiten - und das mit Holz, einem Werkstoff, der sie gefühlsmäßig anzog.

Wer sehen möchte, was die jungen Handwerker zustande gebracht haben, der kann das am kommenden Sonntag, 21. Juli, von 10 bis 16 Uhr in der Regens-Wagner-Schule in Schrobenhausen, Michael-Thalhofer-Straße 11, tun. Und wer sich für das Schreinerhandwerk interessiert, der kann sich im Rahmen der Ausstellung informieren und sich dabei ein Bild von diesem vielseitigen und kreativen Beruf machen.

Rainer Hamp