Schrobenhausen
Qualität beeindruckt auch alte Hasen

Schrobenhausener Kaninchenzuchtverein stößt mit Jubiläumsschau auf gute Resonanz - Vereinsmeister ermittelt

15.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:36 Uhr
Wie fasst man ein Kaninchen an, welche Berührungen mag es, welche nicht? Michael Grießer, der bei der Jubiläumsschau des Kaninchenzuchtvereins Schrobenhausen Vereinsmeister wurde, zeigt hier den Besuchern den richtigen Umgang mit den Tieren und informierte über Haltung und Ansprüche der einzelnen Rassen. −Foto: Klaus Frank

Schrobenhausen (kpf) "Die Qualität ist überdurchschnittlich.

Hier ist ein hervorragendes und sehr vielfältiges Tiermaterial zu sehen. " Preisrichter Hermann Maier aus Rohrbach im Landkreis Pfaffenhofen, zeigte sich bei der Jubiläumsschau zum hundertjährigen Bestehen des Kaninchenzuchtvereins B206 Schrobenhausen und Umgebung sehr zufrieden. Auch Ausstellungsleiter Paul Baierl aus Langenmosen strahlte. Ein Blick in die Runde ließ nicht nur die Herzen der engagierten Haserer höher schlagen, auch zahlreiche Besucher blieben immer wieder vor den Ausstellungskäfigen stehen, um die verschiedenen Rassen und Farbenschläge, mit denen elf Züchter des Vereins in Wettstreit getreten waren, zu bewundern.

"Ich bin von der großen Resonanz überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass so viele Interessierte da sind", sagte Baierl im Gespräch mit der Schrobenhausener Zeitung. Zahlreiche Besucher, so der Ausstellungsleiter, seien es schon am frühen Nachmittag gewesen, die in das Schwarzwaldhäusl der Gaststätte Stief gekommen waren. Das erwies sich als passender Ausstellungsort, nachdem in Schrobenhausen die räumliche Auswahl für eine Schau wie diese doch etwas begrenzt ist. Ob da auch das eine oder andere künftige Vereinsmitglied vorbeigeschaut hat? Das Kaninchendorf, das der Hohenwarter Züchter Michael Grießer aufgebaut hatte, war eigens für die Kinder gedacht. Immer wieder umlagert war der Tisch, an dem der erfahrene Züchter großen und kleinen Besuchern zeigte, wie man die hübschen Tiere handhabt, ihr Vertrauen gewinnt und sie artgerecht behandelt. Die ruhigen und kindgerechten Vertreter der Rasse Zwergwidder mit ihren charakteristischen Schlappohren bekamen auf jeden Fall eine Menge Streicheleinheiten ab, die sie sich auch gerne gefallen ließen.

Tags zuvor ging es deutlich ernster zu. Zwei externe Preisrichter, Hermann Maier und sein Kollege Claus Samietz aus München, sichteten und bewerteten die Tiere - in Abwesenheit der Züchter, damit es keinerlei Einflussnahme gebe, wie Maier, der seit fast 40 Jahren über Punkte und damit Preise entscheidet, versicherte. Bewertet wurden Einzeltiere und Zuchtgruppen mit jeweils vier Kaninchen nach den Ausstellungsbestimmungen des Zentralverbandes Deutscher Rassekaninchen. "Wir schauen auf den Körperbau, die Fellqualität, die Rassemerkmale und den Pflegezustand", erklärte der Preisrichter. Und da wird sehr genau hingesehen. Drei Vereinsmeister wurden ermittelt. Den ersten Platz errang Michael Grießer aus Hohenwart mit der Rasse Kleinsilber gelb mit 387,5 Punkten. Vorsitzender Paul Baierl aus Langenmosen kam mit 387 Punkten für seine Hasenkaninchen rot-braun auf Rang zwei, und dritter Vereinsmeister wurde Wilhelm Schneider aus Mühlried mit seinen Deutschen Riesen weiß, für die die Preisrichter 386 Punkte vergaben.

Sechs Züchter des Schrobenhausener Vereins wollen es aber im großen Stil wissen. Sie werden sich am 23. und 24. November in Mühldorf mit ihren Tieren der oberbayerischen Konkurrenz stellen. Dann gibt es noch die Landesschau im fränkischen Dettelbach. In einer noch höheren Liga, der Bundesschau Mitte Dezember in Karlsruhe, werden sich zwei Züchter des B206 den Mitbewerbern stellen. Und dann gibt es theoretisch noch die Europaschau. Sie ist das Ende der Fahnenstange für die engagierten Freunde der Langohren. Ob Schrobenhausen auch da vertreten sein wird?