Schrobenhausen
Neustart mit Paukenschlag

Radsportler beenden die Corona-Zwangspause mit einer sogenannten Mini-Spargeltour

14.06.2021 | Stand 18.06.2021, 3:35 Uhr
Ein regelrechter Massenandrang herrschte am vergangenen Sonntag, bei der von Franz Kistler, Vorsitzender des RSV Schrobenhausen, kurzfristig anberaumten vereinsinternen Minispargeltour. Alles in allem hatten mehr als 40 Radsportler, offensichtlich völlig ausgehungert was gemeinsame Ausfahrten angeht, an dem gelungenen Sportevent teilgenommen. −Foto: Seidel

Schrobenhausen - Initiiert von Vorsitzendem Franz Kistler haben die Mitglieder des Schrobenhausener Radsportvereins (RSV) am vergangenen Sonntag die neunmonatige Corona-Zwangspause mit einem Paukenschlag beendet. Nachdem die Pandemieauflagen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gelockert worden waren, stand der kurzfristig geplanten Ausfahrt - einer Art Mini-Spargeltour - nichts im Wege.

Dass die offensichtlich mit Blick auf gemeinsame Unternehmungen völlig ausgehungerten Radler auf eine solche Gelegenheit sehnsüchtig gewartet hatten, zeigte die Beteiligung von insgesamt 40 Sportlern. Voll mitgespielt hatte auch das Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein und Tagestemperaturen um die 20-Gradmarke hatten sich nicht weniger als drei Dutzend Rennradler, darunter sieben Damen, im Verkehrsgarten an der Georg-Leinfelder-Straße eingefunden. Wie Vereinschef Kistler mitteilt, konnten Zugänge verzeichnet werden.

Eigentlich hätte am Sonntag die heuer wegen Corona bedingt bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagte Spargeltour stattfinden sollen. Da lag nichts näher, als die Kulttour in abgespeckter Form vereinsintern zu starten. Angeboten wurde die mittlere Strecke über 127 Kilometer mit 910 Höhenmetern und die kurze Variante mit 96 Kilometern über 560 Höhenmeter. Überwiegend angeführt von Kistler und Stanislaus Gamperl haben exakt zwei Drittel der Fahrer die längere Variante in Angriff genommen. Die restlichen zwölf, davon fünf Sportlerinnen, haben geführt von Hermann Büchl die kürzere Strecke gewählt. Gefahren wurde durchgängig auf überwiegend verkehrsarmen Nebenstrecken.

Bei starkem Nordwestwind, aber ansonsten idealen äußeren Bedingungen, führte der Weg über Hörzhausen, Sandizell und Klingsmoos Richtung Ehekirchen. Nach der ersten Bergprüfung hinauf nach Buch wurde erstmals Burgheim angesteuert. Die Donauquerung erfolgte bei Bertoldsheim. Wieder bergauf ging es weiter nach Norden über Neuhausen hinüber ins Usseltal und von dort via Trugenhofen über den bekannt giftigen Anstieg hinauf nach Kienberg mit seinen markanten, weithin sichtbaren Windrädern. Über Ammerfeld folgte Richtung Nordwest die rasante Abfahrt hinunter ins Spindeltal. Unten am nordwestlichsten Punkt der Tour angekommen, dann der Rechtsschwenk nach Osten.

Bei permanent leichtem Gefälle und den Wind endlich im Rücken ging es im Anschluss im Höchsttempo vorbei an der Spindeltalkirchenruine über Konstein nach Wellheim. Vorbei an der Burgruine galt es von dort den langgezogenen Anstieg hinauf nach Gammersfeld zu bewältigen. Als Belohnung folgte die lange Abfahrt hinunter nach Ellenbrunn im Urdonautal. In südwestliche Richtung vorbei an den steinzeitlichen Weinberghöhlen von Mauern wurde über Rennertshofen und Bertoldsheim erneut Burgheim angesteuert. Unter Einhaltung der geltenden Corona-Auflagen wurden dort in einem schattigen Biergarten die Kraftreserven aufgefüllt. Verstärkt durch einige Nachzügler, die das Lokal auf direktem und damit kürzestem Weg angesteuert hatten, hatte sich das Teilnehmerfeld bis dahin auf mehr als 40 Personen aufgestockt. Frisch gestärkt wurde danach via Sinning, Nähermitterhausen und einer erneuten Donaumoos-Durchquerung der Heimweg nach Schrobenhausen angetreten.

Allen Einschränkungen in der ersten Jahreshälfte zum Trotz verbuchten die Verantwortlichen nun einen vollen Erfolg. Abgesehen von einer Reifenpanne blieb die erste gemeinsame Ausfahrt heuer von weiteren Missgeschicken verschont. Dass alle im Corona-bedingten radsportlichen Homeoffice in den vergangenen Monaten ihre Hausaufgaben erledigt hatten, zeigte die am Ende erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit von 29 Kilometern pro Stunde.

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