Nach fast 300 Jahren: Primiz in Gachenbach

06.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:51 Uhr

Stephan Rauscher aus Gachenbach: Am Samstag, 28. Juni, wird er zum Priester geweiht.

Gachenbach (pre) Nach fast 300 Jahren wird mit Stephan Rauscher am Samstag, 28. Juni, wieder ein Sohn der Gemeinde Gachenbach zum Priester geweiht. Der Weihe im Dom zu Freising folgt die Primizfeier am Fuße von Maria Beinberg.

"Wir danken Gott mit Dir, dass er Dich Stephan zum Priester berufen hat, dazu ausersehen hat, die Menschen zur Quelle des Lebens zu führen", sagt Bürgermeister Alfred Lengler in der Festschrift. Stephan Rauscher kam am 18. Juni 1980 als zweiter Sohn von Josefa und Lorenz Rauscher in Schrobenhausen zur Welt und wurde in seiner Heimatkirche St. Georg in Gachenbach getauft. Schon als Kindergartenbub war es sein Wunsch, einmal Pfarrer zu werden. Sein erster Schritt ins Berufsleben führte ihn jedoch nach dem Besuch der Bischof-Sailer-Schule in Aresing zunächst an die Kinderpflegeschule nach Neuburg. Zurück auf die Schulbank hieß es für Stephan Rauscher dann, um Latein und Griechisch zu lernen und sich einem strengen Seminarleben zu widmen. Gestützt durch sein großes Vorbild, Pater Waldemar von Maria Beinberg, erreichte er mit dem Abitur die Hochschulreife.

Im Herbst 2001 trat Stephan Rauscher in das Priesterseminar St. Johannes der Täufer in München ein. Gleichzeitig begann er an der Ludwig-Maximilian-Universität mit dem Studium der Katholischen Theologie und Philosophie. Von Kindheit an zeichnete Stephan Rauscher eine große Liebe zur Muttergottes von Maria Beinberg aus. Deshalb war es wohl eine glückliche Fügung, dass er die Geschichte der Wallfahrt Maria Beinberg anhand eines bisher weithin unbekannten Mirakelbuches aus dem 18. Jahrhundert als Thema seiner Diplomarbeit wählte. Das Buch, das zur Primiz erscheinen wird, könnte auch dazu beitragen, die Wallfahrt zur Muttergottes vom Beinberg über die engere Heimat hinaus bekannt zu machen und erneut zu beleben, heißt es aus dem Umfeld des Primizianten.

Sein zweijähriges Praktikum absolvierte Stephan Rauscher in der Stadtpfarrei St. Georg in Freising. In diese Zeit fiel auch seine Begegnung mit Papst Benedikt XVI. bei dessen Besuch in München. Nach dem Festgottesdienst konnte er sogar einige Worte mit dem heiligen Vater wechseln, die ihn nach eigenen Worten tief bewegt und im Glauben bestärkt haben. Am 26. Mai 2007 sprach Stephan Rauscher im Münchener Liebfrauendom sein Ad sum und wurde zusammen mit weiteren Alumnen von Kardinal Friedrich Wetter zum Diakon geweiht. Die Priesterweihe im Hohen Dom zu Freising beginnt am 28. Juni um 9 Uhr. Gegen 18 Uhr wird der Primiziant dann in Gachenbach erwartet. Um 19 Uhr beginnt in der Pfarrkirche St. Georg Gachenbach ein feierliches Abendlob mit Weihe von Kelch, Hostienschale und Messgewand.

Am Sonntag, 29, Juni, ist um 9 Uhr die Aufstellung zum Kirchenzug vom Elternhaus nach Maria Beinberg geplant. Der feierlicher Primizgottesdienst mit Festprediger Kaplan Rudolf Scherer, der Chorgemeinschaft der Gemeinde Gachenbach und der Blaskapelle Kühbach beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss führt ein Festzug in Richtung Festhalle zurück. Um 16.30 Uhr beginnt eine feierliche Andacht mit sakramentalem Segen in der Wallfahrtskirche Maria Beinberg, umrahmt durch den Raiffeisenchor.

Der Primizausklang mit Bewirtung und Musik findet in der Festhalle statt. Die Nachprimiz von Stephan Rauscher ist dann am Sonntag, 20. Juli, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg in Freising.