Winkelhausen
Mehr als nur Spenden sammeln

Christian Felbermeir engagiert sich für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

02.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:49 Uhr
Immer im Einsatz für den Volksbund: Christian Felbermeir (r.) hilft tatkräftig beim Wegebau auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Pomezia nahe Rom in Italien. −Foto: privat

Winkelhausen (SZ) 2019 ist ein besonderes Jahr. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge blickt unter dem Motto "Frieden braucht Mut" feierlich auf sein hundertjähriges Bestehen zurück. Manches ist aber auch wie sonst immer: Der Kreisbeauftragte Christian Felbermeir sammelt in der nächsten Zeit wieder Spenden für den Bau, die Instandsetzung und Pflege der Kriegsgräber.

Der Winkelhausener sammelte im vergangenen Jahre an die 5500 Euro und stand damit an zweiter Stelle in der Rangliste der besten Sammler des Bezirksverbandes Oberbayern. "Meine Bitte wäre, dass die Bürger uns weiterhin unterstützen", sagt Christian Felbermeir. Der Kreisbeauftragte sammelt aber nicht nur, nein, er hilft tatkräftig bei Instandsetzung und Pflege der Kriegsgräberstätten. So war er zwei Jahre hintereinander zum Beispiel in Costermano und in Pomezia in Italien hilfreich tätig. In Costermano nahe des Gardasees ruhen 21990 deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges, während in Pomezia südöstlich von Rom fast 27500 deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte erhielten. "Wir sollten die Kriegsgräber als Mahnmale erhalten", führt Felbermeir weiter aus.

Der Kreisbeauftragte wird hauptsächlich in der Kernsammelzeit bis 3. November an den Haustüren klingeln und respektvoll erklären, wofür er sammelt. Am Weihnachtsmarkt des Verkehrsvereins Schrobenhausen am ersten Adventswochenende vom 29. November bis 1. Dezember ist Christian Felbermeir auf dem Stand des Volksbundes anzutreffen. Er wird dort durch den Verkauf von Kerzen seine Herzensangelegenheit, die Pflege von Kriegsgräberstätten, aktiv unterstützen.

DER VOLKSBUND

In Jahre 1919 wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet. Bereits 1921, in der Weimarer Republik, gab es 300 Ortsgruppen und 30000 Mitglieder. Während der Zeit des Nationalsozialismus stieg die Zahl der Mitglieder stark an: Ende 1934 gab es in 1830 Ortsgruppen 151110 Mitglieder. Heute gibt es in Deutschland in jedem Bundesland einen Landesverband mit insgesamt 22 Bezirks-, 295 Kreis- und 4903 Ortsverbänden. Der Volksbund ist ein gemeinnütziger Verein mit humanitären Aufgaben, das heißt, er betreut Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Ausland, hilft Angehörigen bei der Gräbersuche und entwickelt die Kriegsgräberstätten weiter zu Lernorten der Geschichte.

Trotz des stolzen Alters von 100 Jahren steht der Volksbund weiter vor großen Anforderungen, denn die Gräber von 2,8 Millionen Toten beider Weltkriege auf 832 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern benötigen weiterhin eine intensive Pflege. 70 Prozent der erforderlichen Mittel für diese Aufgaben muss der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge durch Sammlungen, Mitgliedsbeiträge, Konzerterlöse und den Verkauf von Gedenkkerzen selbst beschaffen.

Um all diese notwendigen Gelder aufzubringen, werden in der nächsten Zeit wieder unzählige Ehrenamtliche für die Friedensarbeit des Volksbundes in Haus-, Straßen- und Friedhofsammlungen um Spenden bitten. Einer dieser ehrenamtlichen Sammler wird wieder Christian Felbermeir, der Kreisbeauftragte des Volksbundes, sein.

Erhard Dürrmann