Hohenwart
Landkreisübergreifende Leistungsstärke

Thomas Reis zieht positives Fazit zur Hohenwarter Gewerbeschau – Roland Weigert wurde als „unser Landrat“ begrüßt

22.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr
Großen Spaß beim Messerundgang hatten offenbar (v. r.) Bürgermeister Manfred Russer, Gewerbevereinigungsvorsitzender Thomas Reis, der ehemalige Leader-Manager Harry Müller und Neuburg-Schrobenhausens Landrat Roland Weigert. −Foto: Hofmann

Hohenwart (SZ) Dafür, dass das Wetter nicht so recht mitspielen wollte, lief die sechste Hohenwarter Gewerbeschau am Wochenende eigentlich gar nicht so schlecht. Veranstalter und Aussteller zeigten sich jedenfalls gestern Abend größtenteils zufrieden.

Nachdem der Besucherandrang am Samstag eher mau war, ging es dann gestern den ganzen Nachmittag über eng zu – vor allem in den Ausstellungsbereichen im Gebäude. „Wir haben unser bestimmtes Publikum“, meinte Thomas Reis, der Vorsitzende der Paartaler Gewerbevereinigung: Wer am Samstag wegen des Wetters nicht gekommen war, der kam dann eben am Sonntag – Regenwolken hin oder her.
 
An rund 70 Ständen – eine neue Rekordzahl – konnten sich die Besucher informieren. „Mit diesen Ausstellern decken wir ein breites und abwechslungsreiches Spektrum ab“, sagte Reis in seiner Ansprache zur Eröffnung der Messe am Samstagvormittag. Zu den Klängen der Marktkapelle hatten sich die Ehrengäste versammelt, um dann die Ansprachen von Reis, Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer und Johannes Hofner, dem Vorstand des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung (KUS) des Landkreises Pfaffenhofen, zu hören. Einen sympathischen Fauxpas erlaubte sich Thomas Reis, der zuerst den Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf entschuldigte, um dann „unseren Landrat Roland Weigert“ zu begrüßen. Weigert übt dieses Amt bekanntlich in Neuburg-Schrobenhausen aus, Hohenwart gehört zu Pfaffenhofen. So falsch war die Begrüßung aber eigentlich gar nicht: Der aus Hohenried stammende Weigert betont ja immer wieder gerne, dass er einst in Hohenwart das Licht der Welt erblickte – aus Reis’ Sicht kann man ihn also gerne auch als Hohenwarter vereinnahmen, ohne an den bei den Gebietsreformen der 70er-Jahre geschaffenen Grenzen zu rütteln.
 
Dass diese Grenzen eigentlich nur auf dem Papier bestehen, wurde auch bei der Hohenwarter Gewerbeschau einmal mehr deutlich. Nicht nur die Aussteller kamen aus beiden Landkreisen (und darüber hinaus), sondern auch die Ehrengäste, zum Beispiel Waidhofens Bürgermeister Josef Lechner. Sein Hohenwarter Kollege Manfred Russer sagte, die Gewerbeschau vermittle den Bürgern ein „Bild von der Leistungskraft und dem Leistungsspektrum“ des Standorts, und dabei bezog er explizit auch die Nachbargemeinden ein.
Dass Johannes Hofner sich nur auf die Pfaffenhofener Seite konzentrierte, lässt sich leicht damit entschuldigen, dass das ja beruflich bei ihm so vorgesehen ist – schließlich ist er, wie er sagte, der „Wirtschaftsförderer“ des Landkreises an der Ilm. Pfaffenhofen sei einer der wirtschaftsstärksten Landkreise Deutschland, deswegen nehme er auch an, dass die vielen Aussteller weniger deswegen hier seien, weil sie händeringend Aufträge suchten, sondern vielmehr, um die Vielfalt und Leistungsstärke der Wirtschaft in Markt und Landkreis zu zeigen.
 
Eine Gruppe des Heilpädagogischen Schülerwohnheims von Regens Wagner zeigte einen Hiphop-Tanz, ehe die prominenten Gäste eine Runde durch die Schau drehten – zumindest im überdachten Abschnitt. Während die Hopfenköniginnen Theresa Zieglmeier und Katharina Schinagl mit Virtual-Reality-Brillen Nervenkitzel erlebten, machten die Lokalpolitiker einen Hörtest, informierten sich bei den Imkern und trafen Bekannte und Verwandte an den vielen Ständen. Die Unternehmer seien „Multiplikatoren“, die einen Standort voranbringen, sagte Russer. Deswegen sei die Partnerschaft zwischen Firmen, Bürgern und Gemeinde so wichtig. In zwei Jahren soll es übrigens wieder eine Gewerbeschau geben; viele Aussteller hätten bereits Interesse bekundet, sagte Reis gestern Abend.