Aresing
Kläranlagen Rettenbach und Niederdorf vor dem Aus

Künftig fließt alles Abwasser nach Schrobenhausen - dann gibt es auch einheitliche Beiträge und Gebühren

10.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:06 Uhr

Aresing (bdh) Dass an den Kläranlagen in Autenzell, Rettenbach und Niederdorf dringender Handlungsbedarf besteht, daran besteht offenbar überhaupt kein Zweifel.

Es handle sich um Teichkläranlagen, sagte Ingenieur Urban Walch am Montagabend in der Aresinger Gemeinderatssitzung, die "nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen". Die Räte stimmten schließlich einstimmig dafür, sowohl das Kanalnetz von Oberlauterbach/Niederdorf als auch von Rettenbach/Rosensteig an die Schrobenhausener Kläranlage anzuschließen. Für Autenzell/Weilenbach war ein entsprechender Beschluss bereits 2017 gefasst worden.

Walch hatte für die Kläranlagen Niederdorf und Rettenbach jeweils mehrere Varianten durchgerechnet. Unterm Strich zeigte sich dann jeweils, dass ein Anschluss an die Schrobenhausener Kläranlage per Druckleitung deutlich günstiger kommt als die Aufrüstung der Ortskläranlagen. Hier komme der Gemeinde auch zugute, dass der Freistaat derzeit die Auflösung der weniger effektiven Teichkläranlagen mit Zuschüssen fördert. Allerdings, so Walch, werde nur die wirtschaftlichste Variante gefördert. Spätestens damit war für die Gemeinderäte die Entscheidung gefallen, denn für Niederdorf wird mit 500000 Euro Zuschuss (dem Höchstsatz) gerechnet, für Rettenbach mit 325000 Euro.

In der Kläranlage der Stadt gibt es noch Kapazitäten: "Wir haben bei Schrobenhausen nachgefragt", berichtete Bürgermeister Klaus Angermeier: "Die würden die komplette Gemeinde Aresing aufnehmen. " Das Abwasser aus dem Hauptort fließt ja schon seit Längerem nach Schrobenhausen. Damit müssten die Kanalnetze der Gemeinde abrechnungstechnisch zu einer so genannten Einrichtungseinheit zusammengeschlossen werden. Das bedeutet, die Kosten werden auf alle Kanalanschließer der Gemeinde umgelegt - über Beiträge oder Gebühren, die dann im gesamten Gemeindegebiet dieselben Berechnungsgrundlagen haben.

Das gilt auch schon für den Bau der drei Druckleitungen aus Autenzell, Rettenbach und Niederdorf. Irena Schuhmacher, im Rathaus für Beiträge und Gebühren zuständig, hat bereits eine grobe Kostenschätzung erstellt (wobei am Montagabend immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass noch keine belastbaren Zahlen genannt werden könnten, weil es zum Beispiel noch keine Baugrunduntersuchungen gegeben habe und noch nicht abzusehen sei, wie sich die Preise im Baugewerbe entwickeln). Demnach kostet der Anschluss der drei Ortskanalisationen an Schrobenhausen insgesamt 4,7 Millionen Euro, von denen der staatliche Zuschuss (825000 Euro) und nicht umlagefähige Kosten abgezogen werden. "3,1 Millionen Euro sind von den Bürgern zu tragen", sagte Schuhmacher. Für ein Durchschnittshaus bedeute das 2300 Euro Verbesserungsbeitrag, die über fünf Jahre (2022 bis 2026) verteilt eingefordert werden sollen. Allerdings könne ein Teil der Kosten auch auf die monatlich zu bezahlenden Abwassergebühren umgelegt werden. Wie die Finanzierung am Ende abläuft, darüber wird der Gemeinderat aber voraussichtlich erst 2021 entscheiden. Dann gibt es auch konkrete Zahlen zu den Kosten.