Jetzendorf
Kunst im Schloss

In Jetzendorf zeigen Maler ihre Arbeiten in fürstlicher Kulisse

21.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:39 Uhr

Kunst im Schloss: Die ausgestellten Bilder und Objekte von insgesamt 16 Jetzendorfer Künstlern sind sehenswert - Foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Dass Kunst im Leben vieler Jetzendorfer Gemeindebürger einen besonders breiten Raum einnimmt, hätte sich Bürgermeister Manfred Betzin nicht träumen lassen: Die erste große Kunstausstellung im Jetzendorfer Schloss aber liefert den Beweis. Dort stellen 16 heimische Künstler unter dem Motto „Kunst im Schloss“ aus.

Und dass es auch viele Kunsthungrige in Jetzendorf gibt, zeigte sich schon bei der Vernissage zur Eröffnung. „Ich bin beeindruckt, was da an Qualität rauskommt“, sagte der Bürgermeister und dankte Baron Sebastian von Freyberg für das Überlassen des Schlosses.

Die Ausstellung glänzt durch Vielfalt: Dass in den Ölgemälden von Uwe Albert richtig Arbeit drinsteckt, zeigt etwa sein Bild „On the way“. Eine Meisterin mit Aquarellstiften und Öldruck ist Sieglinde Biebel, die seit 2009 freischaffend auch als Auftragsmalerin in Kemmoden tätig ist. Dorothee Bornemanns Tigergesicht und weitere Werke aus Acryl mit Reißtechnik sind ebenfalls ein Blickfang. Die Lagunenstadt Venedig hat es dem Maler Wilfried Dock angetan, der im Hauptberuf Architekt ist und auch für seine Collagen besonderes Lob ernten durfte.

Waltraud Fitzau hat das Mosaik für sich entdeckt. Sie stellt Skulpturen mit Fliesen aus. Günter Fleischhauer, der langjährige Übungsleiter der Jetzendorfer Turner, hat den Turn-Seniorenkader, die TSV-Altherrenriege und den Flohmarkt zum Frauentag für seine Motive gewählt. Viele Werke in Acryl, unter anderem einen bunten Gockel und eine alte Eiche bei Jetzendorf, präsentiert die Malerin Sonja Frimmer.

Nicht zu übersehen sind auch die großformatigen Bilder von Theresia Fritsch, die von hohem künstlerischen Niveau zeugen. Als Göttin wird die bekannte männliche Gestalt von Leonardo Da Vinci von Bleistiftzeichner Uwe Grossu dargestellt. Viel Fantasie fließt auch in die Werke der Malerin Elise Helleberg ein, die sich als Neuling in der Malerei bezeichnet. Die gebürtige Wienerin lebt seit 1993 in Jetzendorf und hat im Laufe der Jahre immer wieder mal verschiedene Techniken ausprobiert, von Seidenmalerei über Fensterbilder bis hin zum Aquarell. Die Toscana, Tulpen, ihren Wunschbaum sowie ein Rehkitz und einen Fasan hat die Aquarell-Malerin Karin Hertlein festgehalten. Sie ist 2003 über einen vhs-Kurs in die Malerei eingestiegen. Eine besondere künstlerische Leistung sind die Kohlezeichnungen von Ferdl Huber, der sich seit 1998 Heimatmotiven bedient. Das Jetzendorfer Schloss aus mehreren Perspektiven, Kirchen aus dem Gemeindegebiet und sogar den Postwirt hat er auf Papier gebracht. Fair gehandelten Schmuck in verschiedenen Variationen präsentiert die gelernte Goldschmiedin Monika Nauderer.

Verirrungen der Gefühle verraten die Bildobjekte von Wolfgang Schneider, der auch der Widerspenstigen Zähmung darstellt. Unter anderem Stimmungsleuchten und einen Quadratologo-Malkurs bietet die Kreativtrainerin Ines Schulze an. Natürlich darf auch die bekannte Jetzendorfer Künstlerin Birgitt Wolny nicht fehlen, deren Bildobjekte Wortspiele wie Büstenhalter, Autogrammjäger und Wassermelonen ergeben.

Die Ausstellung ist noch am kommenden Wochenende, 24. und 25. Oktober, am Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.