Schrobenhausen
Jede Menge Turnübungen und ein Flashmob

Bei der Nikolausfeier des MTV waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Stadträte und der Bürgermeister gefragt

17.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:25 Uhr
Die Vorschulkinder zeigten an einem riesigen, regenbogenfarbenen Fallschirm, was sie können (Foto oben). Die langjährigen Trainerinnen Manuela Ertle, Jutta Woisetschläger, Marianne Kärner und Marianne Lachner wurden vom MTV-Vorsitzenden Ludwig Eibl geehrt (unten l., v.l.). Bürgermeister Karlheinz Stephan und die Stadträte Rudi Koppold und Andy Vogel zeigten beim Ritterspiel vollen Einsatz (unten Mitte). Der Nikolaus hatte für die Kinder und Jugendlichen viele Geschenke dabei (unten r.). −Foto: Tyroller

Schrobenhausen (SZ) Saltos in luftiger Höhe, Balanciernummern auf dem Schwebebalken oder Räder schlagen - die Turn abteilungen des MTV Schrobenhausen zeigten während ihrer Nikolausfeier stolz einen ganzen Nachmittag lang ihr Können.

Es wuselt nur so in der Dreifachturnhalle. Die Aufregung ist groß - vor allem bei den ganz kleinen Turnern ist sie zu spüren. Nochmal schnell den Eltern sagen, wann man dran ist. Mitten drin Moderator Rainer Brech, der launig durch den Nachmittag führt.

Und dann sind schon die kleinen Nikoläuse los. Die kleinsten Turner sind mit ihren Eltern an der Reihe. Erst heißt es eine Nikolausmütze zu ergattern - mit so einer auf dem Kopf macht das Ganze doch gleich doppelt so viel Spaß. Dafür müssen die Kleinen aber erstmal durch mehrere Reifen krabbeln. Mit dem Krabbeln geht's danach weiter - diesmal nur in luftiger Höhe. Dann geht es auf einer Rutsche fix wieder runter.

Danach wird es bunt, denn die Vorschulkinder zeigen an einem riesigen, regenbogenfarbenen Fallschirm, was sie können. "Einmal haben die Kids so fest angezogen, dass der Fallschirm gerissen ist", erzählt Brech. Diesmal wird der Fallschirm aber ganz bleiben. Im Kreis drehen, ihn aufpusten oder unter ihm verschwinden - "Und tschüss!", kommentiert der Moderator. Auch die Könige und Königinnen der Lüfte - wie sie Brech liebevoll nennt - zeigen, was in ihnen steckt. Hoch hinaus geht es für die Turner und Turnerinnen am Mini- und Großtrampolin. Die Kleinsten lernen balancieren, während die Größeren am Boden, Barren und auf Kästen ihre Fähigkeiten zeigen.

Wahrlich wie im Zirkus kommt man sich vor, als die fleißigen Turner Räder schlagen, sich zu einer Brücke verbiegen oder einen Purzelbaum machen. Passend dazu sind manche wie eine Katze geschminkt. Weiter hinten wird auf einer Wippe balanciert.

Doch was wäre eine MTV-Nikolausfeier schon ohne die Teilnahme von ein paar Stadträten? Da kennt Rainer Brech bekanntlich kein Erbarmen. Bürgermeister Karlheinz Stephan steht auch schon in den Startlöchern. Die Stadträte Christian Spreitzer, Rudi Koppold und Andy Vogl lassen auch nicht lange auf sich warten. "Wo ist denn der Herr Sportreferent?", tönt der Moderator. Schnell hat er ihn in der ersten Reihe gefunden. Gesundheitsbedingt kann Jakob Mahl aber nicht mitmachen - dann ist er eben Schiedsrichter. "Habt ihr gehört?", ruft Brech dann lautstark ins Publikum. "Nächstes Jahr dann! Alle aufschreiben!" Auf dieses mündliche Versprechen des Sportreferenten wird der Moderator sicherlich nächstes Jahr zurückkommen.

"Ihr wolltet doch sicher alle früher Cowboy werden?", fragt der Moderator. "Oder Indianer? Und wer wollte Ritter werden?" Der Gaul steht auf jeden Fall schon startbereit da, die Ritterlanze ebenso. "Bitte die ersten fünf Reihen frei machen", befiehlt Brech augenzwinkernd im Hinblick auf das Können der Prominenz. Die Spielregeln sind einfach: Während zwei "Pferde" das Ganze schieben, muss der Ritter mit seiner Lanze drei Bälle treffen. Der Bürgermeister fängt an. Da bietet sich Brech gleich als Aufstiegshilfe an - schwuppdiwupp sitzt er oben - nur leider verkehrtherum; dann wird das Ganze eben gedreht. Koppold und Vogl sind seine "Pferde". "Tempo! Tempo!", feuert Brech das Gespann an. Weiter geht's mit Vogl und Koppold als noble Ritter. "Heeeey!", brüllt der Moderator während des Ritts von Stadtrat Spreitzer plötzlich. "Bescheißt er im Stadtrat auch immer so?", wendet er sich gleich an Karlheinz Stephan. Auch der ist ein solches Verhalten von Christian Spreitzer nicht gewohnt. "Er hat heute seine eigene Taktik herausgebracht", fügt er grinsend hinzu. "Für den überleg ich mir nächstes Jahr was ganz was Besonderes", kündigt der Moderator jetzt schon verschmitzt an.

Und dann schallt plötzlich Ofenbachs "Katchi" aus den Boxen. Erst sind es vier, dann fünf, dann zehn Turner und Turnerinnen, die auf die umfunktionierte Tanzfläche stürmen. Und plötzlich tanzen alle Turner den gleichen Tanz. Aus dem Nichts hat sich ein riesiger Flashmob entwickelt. Das Publikum ist begeistert und zückt die Kameras und Handys, um das Ganze filmisch festzuhalten.

Es wird jedoch nicht nur geturnt. Antonia Schäffer und Zoe Feistauer haben ihren Ausbildungsassistenten absolviert. Erstere im Turnen, Zweitere auf dem Trampolin. Grund zur Freude haben auch vier Damen, die für ihre lange Zeit als Trainerinnen beim MTV geehrt werden. Die Glückwünsche überreicht Vorsitzender Ludwig Eibl. Während Manuela Ertle bereits 35 Jahre und Jutta Woisetschläger 40 Jahre als Trainerin mit dabei ist, kann Marianne Kärner auf 50 Jahre MTV-Geschichte zurückblicken. Bei Marianne Lachner sind es 60 Jahre. "Wahnsinn", da fehlen selbst Eibl die Worte.

Gegen Ende wird es wieder besinnlich. "Lasst uns froh und munter sein, und uns recht vom Herzen freuen" wird von Brech angestimmt und die ganze Turnhalle stimmt mit ein. Nach den vielen kleinen Nikoläuse, kommt nun der große Nikolaus. Die Kinder und Jugendlichen werden mit reichlich Geschenken belohnt.

Tabea Tyroller