Schrobenhausen
Der Heilige Isidor - auch genannt "der Bauer"

Er soll gebetet haben als ein Engel mit zwei weißen Stieren den Acker gepflügt hatte - Sein Gedenktag wird heute gefeiert

14.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:13 Uhr
Hans Hammer
Der heilige Isidor in der Darstellung als betender Bauer mit einem von einem Engel geleiteten Pflug in der Pfarrkirche St. Andreas in Langenmosen. −Foto: Foto: Hammer

Schrobenhausen (SZ) Der Heilige Isidor wurde anlässlich seiner Heiligsprechung zum Schutzpatron der Bauern ernannt.

Der Name Isidor ist griechischen Ursprungs und kommt von Isidoros. Er bedeutet "Geschenk der Göttin der Naturkraft Isis" und ist zusammengesetzt aus Isis für Göttin und doron für Geschenk.

Isidor von Madrid wurde um 1070 in Madrid als Sohn armer Eltern, die vom Ertrag einiger gepachteter Felder lebten, geboren. Nach dem Tod der Eltern ging er als Knecht auf den Gutshof des Baron Ivánde Vargas in Madrid und arbeitete für diesen in der Landwirtschaft auf dessen Bauernhof. An der Stelle dieses Gutshofes steht heute die Kapelle San Isidro in dem großen gleichnamigen Park.

Bei dieser Kapelle entspringt eine als heilkräftig geltende Quelle, deren Wasser Verwundungen heilt. Er heiratete Maria de la Cabeze und hatte mit ihr den Sohn Illan. Seine Frau wurde später wegen ihrer wohltätigen Lebensweise selig gesprochen. Isidor zeichnete sich durch treue Pflichterfüllung, aber auch durch eifrige Gebetsübungen und Wohltätigkeit aus.

Der Gutshof blühte unter seiner Arbeit auf. Aus Neid verleumdeten die Mitknechte Isidor beim Gutsherren. Sie berichteten, dass Isidor seine Arbeit vernachlässige und statt dessen ständig nur bete. Als dies der Gutsherr überprüfen wollte, sah er der Überlieferung nach zwei weiße Stiere, die von einem Engel geführt wurden, und den Acker kunstgerecht pflügten. Isidor dagegen kniete im Gebet neben dem Acker.

Von insgesamt fünf Wundertaten Isidors wird berichtet. Er setzte sich zeitlebens mit seiner Frau für die Hilfsbedürftigen ein. Die Zeugnisse über Isidor stammen aus einer im 13. Jahrhundert von dem Diakon Johannes verfassten Lebensgeschichte, deren Original in der Kathedrale in Mailand verwahrt wird. Isidor starb im Alter von 90 Jahren am 15. Mai 1130 in der Nähe von Madrid und wurde dort in einer Kirche begraben.

Nach den Unterlagen des Diakon Johannes öffnete man 40 Jahre nach dem Tod Isidors dessen Grab in der Andreas-Kirche in Mailand. Dabei wurden sein Leib und seine Kleidung vollkommen unversehrt vorgefunden. Um 1400 wurde dann für Isidor ein bemalter Holzsarg geschaffen, der bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Andreas-Kirche stand und heute in der Kathedrale von Madrid aufgestellt ist. 1620 wurden seine unverwesten Gebeine entnommen und in eine kunstvoll gearbeitete Silberschatulle verlagert, in der er nun in der Kathedrale von Mailand ruht.

Hans Hammer