Scheyern
"Entscheidungen an Menschen festmachen"

Beim Danke-Fest zur Unterbringung des Rettungswagens blicken die Politiker in die Zukunft

16.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
Ein Danke-Fest feierten die Verantwortlichen zur Test-Stationierung des Rettungswagens in Scheyern. Ob dort auch künftig einer stehen wird, ist noch offen. −Foto: Foto: Gruber

Scheyern (eg) Eigentlich will jeder ihn gern bei sich haben, doch letztlich will man für die Menschen entscheiden: Das haben die Verantwortlichen beim Danke-Fest für die gute Unterbringung des Rettungswagens (RTW) des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen bei der Scheyerer Feuerwehr gesagt.

Hierzu hatte der Rettungszweckverband auf den gemeindlichen Bauhof an der Plöckingerstrasse eingeladen. In seiner Ansprache erinnerte der Scheyrer Bürgermeister Manfred Sterz (FW) an die Suche nach einem Standort für den fünften Rettungswagen im Landkreis Pfaffenhofen, um die südlichen Landkreisgebiete sowie angrenzende Teile der Nachbarlandkreise Dachau und Neuburg/Schrobenhausen schneller versorgen zu können, da hier die Einhaltung der Rettungsfristen manchmal kaum möglich war. So sei der RTW aus der Ilmtalklinik probeweise nach Scheyern verlegt worden, wo man in Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr sowohl einen Stellplatz für das Fahrzeug als auch einen Aufenthaltsraum für die Rettungskräfte im Feuerwehrhaus zur Verfügung stellte. Scheyern habe, so Sterz, nun sechs Monate davon profitiert, man befinde sich noch in der Testphase, nach deren Auswertung die Entscheidung über den Standort fallen werde. Ob ein RTW in Zukunft in Scheyern stationiert sein wird, bleibt zumindest sehr ungewiss, ein Insider, der nicht mit Namen genannt werden will, sagte dazu: "Eher unwahrscheinlich. "

Wie wichtig eine schnelle Hilfe derweil ist, erklärte Landrat Martin Wolf (CSU) in seiner Rede. Das habe er selbst bei seinem Unfall erlebt, so der Landrat: "Ohne diese Hilfe hätte ich sicher nicht ohne bleibende Schäden überlebt. " Lob gab es von ihm auch für die Gemeinde Scheyern, die "problemlos in die Testphase eingestiegen ist". Er dankte der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde Scheyern, dem Zweckverband und der Integrierten Leitstelle und dem BRK für die gute Zusammenarbeit und sprach die Hoffnung aus, dass es im Herbst eine gute Entscheidung geben werde.

Landrat Roland Weigert (FW) betonte, er sei trotz vieler Termine an diesem Freitag gerne nach Scheyern gekommen. Es gebe ja viele alte Verbindungen zwischen den beiden Nachbarlandkreisen; so habe etwa Hohenwart früher zum Landkreis Schrobenhausen gehört. Auch jetzt dürften "Entscheidungen nicht an Verwaltungsgrenzen festgemacht werden, sondern an den Menschen. " Die Stadt Pfaffenhofen habe "natürlich nicht Hurra geschrien, weil der Rettungswagen dort abgezogen wurde". Er dankte dem Scheyrer Bürgermeister "für die Bereitschaft, den RTW für begrenzte Zeit zu übernehmen, auch wenn der RTW vielleicht nach dieser Zeit wieder verlegt wird". Er gab auch zu: "Ich bekenne, dass wir den Rettungswagen lieber in unserem Landkreis sehen wollen. " Es gehe aber um die Menschen, und danach solle die Entscheidung fallen.

Sterz brachte später noch die von der FFW gewünschte Drehleiter zur Sprache. Da immer höher gebaut werde, sei eine neue Drehleiter als Ersatz für die 2008 außer Betrieb genommene nötig; er habe bereits mit Geisenfeld Fühlung aufgenommen und könne von dort eine passende Drehleiter mit einer Höhe bis zu 18 Metern und einer Ausladung von 12 Metern übernehmen, bei der allerdings die nächste große Untersuchung 2022 fällig sei. Er werde deswegen noch mit dem Landratsamt verhandeln.