Gachenbach
"Eine Riesenchance"

Gachenbach will beim neuen Gigabit-Förderprogramm dabei sein

02.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:18 Uhr

Gachenbach - Für eine halbe Million Euro an Eigenmitteln will Gachenbach das gesamte Gemeindegebiet mit Glasfaserkabeln bis ins Haus erschließen.

Möglich macht es das neue Gigabit-Förderprogramm, über das der Freistaat 90 Prozent der Kosten trägt.

Insgesamt müssten rund fünf Millionen Euro investiert werden, berichtet Bürgermeister Alfred Lengler (CSU), "wir selber müssen zehn Prozent davon tragen". Dafür gäbe es aber auch Bandbreiten, von denen viele heute noch nicht zu träumen wagen: Bis zu 200 MBit pro Sekunde in Wohnhäusern, bis zu einem Gigabit (1000 MBit) sogar für Gewerbebetriebe.

Klar, dass die Gachenbacher da dabei sein wollen. Der Gemeinderat hat bereits einstimmig das bekannte Büro IK-T mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Die kostet etwas mehr als 5000 Euro, wobei auch hier der Freistaat großzügig fördert und pauschal 5000 Euro zahlt. Für das Geld bekommt die Gemeinde dann eine Bestandsaufnahme der Breitbandversorgung, eine Ermittlung der Versorgungslücken, ein Konzept der Versorgungsmöglichkeiten und natürlich eine Kostenschätzung. Das Ganze soll auch im Gemeinderat vorgestellt werden, wenn es fertig ist.

Das Schöne an diesem neuen Förderprogramm ist auch, dass sich Gachenbach daran beteiligen kann. Das war in der Vergangenheit nämlich nicht so. Da kamen überhaupt nur Bereiche für die Förderung infrage, die weniger als 30 MBit pro Sekunde Bandbreite hatten. Gachenbach, blickt Lengler zurück, sei aber bereits früh in diese Bereiche vorgestoßen. So nahm die Gemeinde 2010 am damaligen Förderprogramm teil, "wir haben, glaube ich, 800000 Euro in die Hand genommen". Dafür habe es 100000 Euro vom Staat gegeben. 17 Verteilerkästen seien damals mit Glasfaser erschlossen worden. Doch von dort bis zu den Hausanschlüssen waren weiterhin Kupferkabel im Einsatz.

Seitdem sei Gachenbach bei den Förderprogrammen zum Breitbandausbau nicht mehr dabei gewesen, weil ja schon 30 MBit möglich gewesen seien. Dennoch habe die Gemeinde vorgesorgt und in den Neubaugebieten oder auch beim Ausbau der Dorfstraße in Weilach Rohre für Glasfaserkabel mitverlegt. "Jetzt müssen wir weiter denken", sagt Lengler. Das neue Förderprogramm biete eine "Riesenchance", zudem sei es unkompliziert und laufe bis 2025. Wenn die Studie von IK-T vorliege, könne der Gemeinderat entscheiden, wie es weitergehen soll.

Bernd Hofmann