Schrobenhausen
Ein Jubiläumskonzert über die Liebe

Das Arsatius-Consort feiert am 20. Oktober gemeinsam mit Hans und Afra Kriss sein 30-jähriges Bestehen

12.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:28 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Am Samstag, 20. Oktober, lädt das Arsatius-Consort um 20 Uhr zu seinem Jubiläumskonzert "Von Liebe, Katzen und Musik" in den Pfarrsaal St. Jakob ein.

Zusammen mit Afra und Hans Kriss werden die Sängerinnen und Instrumentalisten die süßen und bisweilen tödlichen Qualen der Liebe umfassend beleuchten.

Die Liebe, l'amour, amore, love, in all ihren Schattierungen und Ausformungen ist sie immer wieder das Thema der Oper, seit deren Anfängen um 1600. Das Arsatius-Consort huldigt in seinem Jubiläumskonzert zum 30-jährigen Bestehen des Ensembles der Liebe, deren Macht alles zu bewegen imstande ist, im Positiven wie im Negativen.

Im Mittelpunkt des Jubiläumskonzertes mit musikalischen Wegbegleitern aus Tschechien stehen Vokal- und Instrumentalwerke aus Italien und England, die allesamt von berühmten Liebespaaren erzählen. Claudio Monteverdis 1607 in Mantua uraufgeführte Oper "Orfeo" stellt die Macht der Musik in den Mittelpunkt der Handlung. Gleich zu Beginn signalisiert eine Toccata, dass nun ein prachtvolles Spiel um Liebe und Schmerz beginnt.

Aus dem zweiten Akt der Oper erklingt "Ma, io, ch'in questa lingua". Instrumentale Zwischenstücke, genannt Ritornelle und Sinfonien runden die Szenerie ab. Aus der letzten Oper Monteverdis "L'incoronazione di Poppea" (1642/43), die Krönung der Poppea, wird das die Oper beschließende Duett "Pur ti miro" zu hören sein, wohl eines der berührendsten Liebesduette der gesamten Operngeschichte, mindestens so berührend wie sein Madrigal "Si Dolce e'l Tormento". Henry Purcell war so fasziniert von der Figur des Orpheus, dass er selber Songs unter dem Titel "Orpheus Britannicus" herausgab. Nicht weniger berühmt sind unter Kennern aber auch seine Oper "Dido und Aeneas" sowie die Semiopera "King Arthur". Das Arsatius-Consort präsentiert aus "Dido und Aeneas" neben der Ouverture das "Lamento", den Klagegesang der Dido sowie "Fairest isle, all isles excelling" aus "King Arthur".

Georg Friedrich Händel gilt als der Superstar sowohl der Opera seria als auch des Oratoriums in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. "Let the bright seraphim" aus dem Oratorium "Samson" (1743) - unmittelbar nach dem "Messias" entstanden - zählt zu den Paradestücken für Trompete und Gesang im Wettstreit. Die Oper "Rinaldo" (1711) stand am Anfang von Händels 30-jähriger, unbeschreiblich steiler Karriere als Opernkomponist in London. Besondere Berühmtheit erlangten daraus "Lascia ch'io pianga" sowie das Duett "Scherzando sul tuo volto".

Mit dem Italiener Antonio Vivaldi kehrt das Arsatius-Consort nach Italien zurück. Nach einer kurzen, dreisätzigen Sinfonia - mit einem Variationensatz über einen harmonischen "Ground" in der Mitte - erklingen aus dem "Gloria" "Domine Deus" sowie das Duett "Laudamus te".

Afra und Hans Kriss erzählen dazu und dazwischen eine Geschichte, die in noch keiner Oper, noch keinem Madrigal oder Oratorium verarbeitet wurde, die Geschichte von Alba und Bruno, die all die Seinszustände der Liebenden in compressione durchleben müssen, eh sie sich womöglich zum fine fortunata tief in die nachtsichtigen Augen blicken dürfen.

Denn den Katzen geht es - bekanntermaßen - mit der Liebe nicht anders als den Menschen: unerreichbar, doch ewig treu, unglücklich und von bösen Mächten bedroht, rosarot und überschwenglich, wie Orpheus und Eurydike, Almirena und Rinaldo, Nero und Poppea. Bei Alba und Bruno findet alles halt auf einem ganz anderen akrobatischen und geruchsintensiveren Niveau statt. Karten gibt es im Vorverkauf zu 15 Euro in der Buchhandlung an der Stadtmauer oder an der Abendkasse.