Neuburg
Der Fluss in mir

Sängerin Stella Lindner aus Burgheim plant Videodreh in Neuburger Parkbad

04.02.2021 | Stand 12.02.2021, 15:00 Uhr
Die Symbolkraft der Donau bewegt Stella Lindner (32), emotional und musikalisch. −Foto: Weniger

Neuburg/Berlin - "A River Inside Of Me", ein Fluss in mir , das ist der Titel des neuen Songs der Musikerin Stella Lindner (32).

 

Die gebürtige Neuburgerin plant nun den Dreh eines Musikvideos in ihrer Heimatstadt, wofür sie einen Zuschuss von der Stadt beantragt hat.

Stella Lindner, die ihre Musik unter dem Künstlernamen Danube, was Donau auf Englisch heißt, veröffentlicht, ist im Burgheimer Ortsteil Ortlfing aufgewachsen. Nachdem sie auf das Neuburger Descartes-Gymnasium gegangen ist, hat sie in München Theaterwissenschaften studiert und dort auch ihre ersten Schritte in Richtung Musikkarriere gemacht. "In München hatte ich meine erste Band", erzählt sie. Bald hat sie ihr Weg aus Bayern in die Hauptstadt geführt. "Ich habe erste Verbindungen nach Berlin geknüpft und einen Produzenten kennen gelernt. " Nach vielen Aufenthalten in Berlin wohnt die hauptberufliche Musikerin mittlerweile dort.

Trotzdem verbindet sie nach wie vor viel mit Neuburg, nicht zuletzt hat die Heimat eine große emotionale Wirkung auf sie. "Neuburg ist mein Refugium", sagt die Sängerin. "Ich komme oft her, um aufzutanken. Hier sind immer noch meine Familie und meine Freunde aus der Schulzeit. " Außerdem erzählt Lindner, dass die Donau eine ganz besondere Rolle für sie spielt. "Dieser Fluss ist für mich einfach ein Kraftort. " Den Wert von Heimat, Natur und den kleinen Dingen im Leben hat die Neuburgerin erst durch die Entfernung wirklich erkannt. "Natur ist eigentlich wirklich Luxus", beschreibt sie. "Es ist so schön, zu Hause aufzustehen und als erstes in den Garten gehen zu können, einfach durchzuatmen. "

Ihre Verbindung zu Neuburg und zur Donau hat auch den neuen Song "A River Inside Of Me" geprägt. Mit dem Fluss sei dabei natürlich die Donau gemeint, auch wenn Lindner den Text nicht direkt dafür geschrieben hat. "Die Donau hat einfach eine sehr große Symbolkraft für mich, sie ist immer präsent. " Ihr neuer Song ist ein Liebeslied, in dem die Musikerin den Fluss als ein Symbol des Prozesses, der Entwicklung sieht. "Ein Fluss ist aufgewühlt, schlägt mal Wellen. Das ist so, wie man sich fühlt, wenn man zum Beispiel jemand Neues kennen lernt", sagt die Musikerin. Wegen ihres oft trüben Wassers sei die Donau ein besonders starkes Symbol. "Sie ist mächtig und oft sieht man den Grund gar nicht. " Dieses Bild hat die Musikerin in ihrer Songtextzeile "Keep my secret safe, cloudy water can" integriert. Hüte mein Geheimnis, wie es trübes Wasser kann.

Die Donau soll natürlich auch in dem Musikvideo vorkommen, , das Stella Lindner gemeinsam mit den Donaunixen aus Neuburg aktuell plant.". Hauptsächlich soll das Video mit einem Budget von 7000 Euro im Parkbad spielen, es wird aber laut der Musikerin auch etwas von der Stadt Neuburg und der Donau zu sehen sein. "Das soll einfach als natürliches Element mit rein", erklärt sie. Bei der Stadt hat Lindner deshalb einen Zuschuss von 5000 Euro beantragt. Mit ihrem Eigenanteil wären damit die Kosten für die Produktion und Publikation des Videos gedeckt, meint sie. "Ich habe mit dem Team eine Variante erarbeitet, die eben mit einem Budget von 7000 Euro kalkuliert ist. Da haben wir gesagt, damit können wir echt was Schönes machen. " Nach oben sei bei den Produktionskosten leider keine Grenze, gibt die Sängerin zu bedenken.

Der Beschlussvorschlag des Kulturausschusses beinhaltet nun eine Förderung von 3000 Euro, unter der Voraussetzung, dass das Video dann auch im Internet-Auftritt der Stadt zu sehen sein darf. Lindner erklärt, dass damit die Produktion selbst zwar möglich wäre, allerdings fehlten dann etwa 2000 Euro, die in die Verbreitung des Films über eine PR-Agentur fließen sollen. "Das Angebot an Videos im Internet ist mittlerweile so groß, dass man halt wirklich investieren muss, um auch gesehen zu werden", erklärt die gebürtige Neuburgerin dazu.

Stella Lindners Single wird nach Erscheinen vor allem digital, zum Beispiel auf Spotify, verfügbar sein. Bereits vorher im März erscheint noch eine andere Single von ihr: "Capacity" Da das Budget hier aber deutlich geringer war, hat die Sängerin die meiste Arbeit selbst übernommen. Schreiben des Songs, Aufnahmen, Videobearbeitung, Gestaltung des Covers und Vertrieb, all das koste viel Zeit. Daher ist der Gedanke an ein Album zwar da, aber noch nicht ausgereift, erzählt Lindner. "Man steckt da sein Herzblut rein, ohne zu wissen, ob es am Ende überhaupt ankommt. " Mit größeren Projekten will sie noch ein wenig warten.

Stattdessen hofft sie jetzt, das Video in Neuburg erfolgreich drehen zu können. "Ich bin froh, dass ich da mit einem Team zusammenarbeiten kann. Dadurch kann ich mich auf mich selbst als Sängerin konzentrieren und muss mich nicht um so viel drum herum kümmern. " Wie nun die Entscheidung der Stadt bezüglich des Zuschusses ausfallen wird, zeigt sich in der Sitzung des Kulturausschusses am Mittwoch der nächsten Woche.

DK

Karen Hanne