Schrobenhausen
Bypass für Verkehrsschlagader gesucht

Neubau der Paarbrücke in der Schrobenhausener Vorstadt startet möglicherweise in zwei Jahren

18.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:29 Uhr
Sanierungsfall: Die Paarbrücke in der Schrobenhausener Vorstadt muss nach Angaben des Staatlichen Bauamtes in Ingolstadt wohl neu gebaut werden. Derzeit laufen die Voruntersuchungen, um dann konkrete Pläne für das Projekt zu schmieden. −Foto: Spindler; SZ-Archiv

Schrobenhausen - Es wird wohl noch mindestens zwei Jahre dauern, bis die Sanierung der Paarbrücke in der Schrobenhausener Vorstadt beginnen könne. Das sagte jetzt Elena Merk (kleines Foto) vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt auf Nachfrage. Derzeit sei ein Planungsbüro mit den Voruntersuchungen beauftragt.

 

Da kommt einiges auf die Schrobenhausener zu, wenn der Paarübergang in Aichacher Straße überholt werden soll. Genauer gesagt, wird beim Staatlichen Bauamt in Ingolstadt an einem Neubau der Brücke in der Nähe der Firma Leinfelder gearbeitet. Die Brücke, Baujahr 1954, weist ein entscheidendes Problem auf, wie Elena Merk, sie ist die Leiterin der Abteilung für den konstruktiven Ingenieurbau in der Ingolstädter Behörde, erklärt. In der damaligen Zeit wurde beim Bau etlicher Brücken eine Charge schlechter Stahl verwendet. Darum müsse die Brücke mittelfristig mindestens saniert werden. Derzeit stehe die Brücke unter genauer Beobachtung, weil niemand genau wisse, in welchen Brücke minderwertiger Stahl verbaut sei. Einsturzgefährdet sei die Brücke nicht, versichert die Baurätin.

Das Vorhaben klingt im Prinzip einfach. Doch so leicht ist es eben in der bautechnischen Praxis nicht, wie Merk erklärt. Zunächst gebe es unter der Brücke einige Dinge, die vor dem Abriss des Überwegs geklärt werden müssen. Etliche Versorger haben dort ihre Leitungen verlegt, die die Vorstadt mit der Kernstadt verbinden. Angefangen von Strom und Gas über Wasser und Abwasser bis hin zu Kommunikationsstrecken. Alle diese Sparten, wie es Merk nennt, müssten in die Planung mit eingebunden werden. Denn die Versorgung müsse auch während der Bauarbeiten genauso gut klappen wie jetzt.

 

Das gelte auch für den Verkehr, der täglich über die Straße rollt. "Der Verkehr ist ein Hauptproblem", weiß merk. Mehrmals täglich staut sich in der Vorstadt auf einer der Schrobenhausener Hauptschlagadern der Verkehr. Schwerlastfahrzeuge sind ständig über die Straße und damit auch über die Brücke unterwegs. Die vielbefahrene Straße einfach zuzumachen, komme bestimmt nicht gut an in Schrobenhausen, ist sich Merk sicher. Darum werde derzeit an Plänen gearbeitet, wie der Verkehr auch ohne die Brücke für die Übergangszeit der Bauarbeiten weiter fließen könne.

"Eine Behelfsstraße wäre unser Wunsch", sagt Merk dazu. Soll heißen: Bevor die alte Brücke abgerissen wird, müsse eine Umleitungsstraße mit einer Ersatzbrücke errichtet werden. Sobald das erledigt sei, könnten die Abrissarbeiten an der alten Brücke beginnen und so den Weg für den Bau einer neuen Brücke freimachen. Merk rechnet damit, dass das Gesamtprojekt wohl zwei bis zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen werde. "Wir können nicht alle Arbeiten zu jeder Zeit machen", so Merk.

 

Im Moment hat das staatliche Bauamt ein Planungsbüro mit den Voruntersuchungen beauftragt, wie Merk erklärt. Dazu gehöre das Thema Versorgungsleitungen. Aber auch der Baugrund, für den es im Herbst bereits Untersuchungsbohrungen gab, spiele eine Rolle. Die Frage sei, welche Art von Brücke sei für die Stelle und Verkehrsbelastungen am besten geeignet? Bisher kristallisiert sich Merks Worten zufolge heraus, dass die neue Brücke wohl etwas höher liegen werde als die bisherige. Das führe dazu, dass auch die auf die Brücke führende Straße angepasst werden müsse.

Sobald die Ergebnisse der Voruntersuchung vorliegen, könne auch über konkrete Dinge geredet werden. Dann werde auch mit der Stadt über die Brücke sowie über Gestaltungsfragen gesprochen. Auch das Verkehrsproblem werde dann konkret auf den Tisch kommen, prognostiziert Merk. Denn das gehe alles nur, wenn auch die Grundstückseigentümer und die Kommune mitzögen. "Es gibt noch einige Hürden, die zu nehmen sind, bis es konkret wird", meint Merk.

Und wann könnten die Bauarbeiten beginnen? "Ein bisschen fließt noch Wasser die paar hinunter", sagt Merk dazu. Sie rechnet damit, dass, "wenn alles gut läuft", die ersten vorbereitenden Bauarbeiten für das Projekt in zwei Jahren starten könnten. Über die möglichen Kosten für das Vorhaben möchte Merk heute noch nicht spekulieren. Eine belastbare Kostenschätzung könne erst abgegeben werden, wenn konkrete Pläne auf dem Tisch lägen, antwortet Merk darauf.

SZ

Jürgen Spindler