Gachenbach
Beim Spatenstich schon an den Lückenschluss gedacht

Eine durchgehende Radwegverbindung von Gachenbach bis Pfaffenhofen ist inzwischen in Reichweite

16.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Mit viel Elan griff vor allem Gachenbachs Bürgermeister Alfred Lengler (2. v. r.) zum Spaten, um zusammen mit Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt (r.) den seit gut einer Woche laufenden Radwegbau zwischen Gachenbach und Weilach auch ganz offiziell zu beginnen. −Foto: Hofmann

Gachenbach (SZ) Kaum läuft das eine Projekt, denkt Alfred Lengler schon an das nächste. Das ist man vom Gachenbacher Bürgermeister ja bei den vielen Bauvorhaben seiner Gemeinde gewohnt, doch jetzt schaut er auch noch darauf, dass Arne Schönbrodt die Arbeit nicht ausgeht. Und so spricht Lengler, an der Gachenbacher Ortstafel stehend und mit einem Spaten bewaffnet, schon den Radweg zwischen Weilach und Singenbach an.

Schönbrodt ist als Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts Ingolstadt für die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen zuständig. Gerade in letzter Zeit ist er häufiger im Schrobenhausener Land unterwegs, schließlich gibt es hier immer mal wieder erste Spatenstiche, Verkehrsfreigaben und dazwischen ganz viele Baustellenbesuche. Nicht nur Straßen werden saniert und umgebaut, wie die Einmündung in die B300 bei Mühlried oder die Pöttmeser Straße in Schrobenhausen, sondern auch Geh- und Radwege neu angelegt. So geht gerade die recht kurze Strecke zwischen Oberweilenbach und Unterweilenbach ihrer Fertigstellung entgegen. Oder eben der Geh- und Radweg zwischen Gachenbach und Weilach, mit rund 1,4 Kilometern deutlich länger und mit 620000 Euro auch teuer. Hier trafen sich heute Vormittag Lengler, Schönbrodt sowie Planer, Bauaufseher, Vertreter der Landkreis-Tiefbauverwaltung und der Baufirmen zum obligatorischen ersten Spatenstich.

Dass die gesamte Trasse des Weges inzwischen vom Oberboden freigelegt wurde, ist übrigens nicht auf das fleißige Schaufeln gestern Vormittag zurückzuführen: Die Bauarbeiten haben vielmehr bereits in der vergangenen Woche begonnen, der Spatenstich kommt also verspätet. Doch das stört die Beteiligten gar nicht, im Gegenteil: Sie hoffen, vielleicht schon am 23. November mit dem Wegebau fertig zu sein. Realistischer sei aber wohl eine Verkehrsfreigabe Anfang Dezember, schließlich könne man nicht davon ausgehen, dass das trockene, frostfreie Wetter ewig anhalte, meinen die Fachleute.

Die Kosten trägt übrigens zum Großteil der Freistaat Bayern. Lediglich für ein Stück innerorts verlaufenden Gehweg muss Gachenbach etwas beisteuert; am neuen Fahrbahnteiler an der Einmündung der Kreisstraße ND5 in die Staatsstraße 2084, neben der der neue Geh- und Radweg verläuft, beteiligt sich der Landkreis finanziell.

Eine kleine Lücke bleibt heuer übrigens noch: zwischen der Kreisstraße ND5 und dem Weilacher Ortseingang. Denn dort führt die Staatsstraße auf einer relativ schmalen Brücke über den Gachenbach. Diese Lücke werde in den nächsten Jahren aber auf jeden Fall geschlossen, sagt Schönbrodt - wenn man entschieden habe, ob die Brücke aufgeweitet oder ob für den Geh- und Radweg eine eigene Brücke gebaut wird.

Und dann ist da noch die große Lücke im Radwegnetz, die Bürgermeister Alfred Lengler anspricht: die zwischen Weilach und Singenbach. Sie zu schließen gibt er Schönbrodt als nächstes Projekt mit. Der kontert damit, dass die Planung inzwischen auf Hochtouren laufe und dass auch das benötigte Geld in Aussicht stehe - er lobt die beteiligten Bürgermeister Martin Seitz (Gerolsbach), Klaus Angermeier (Aresing) und Alfred Lengler dafür, dass sie schon bei der für Bau und Verkehr zuständigen Staatsministerin Ilse Aigner waren, um sich für die Finanzierung des Bauprojekts stark zu machen. Nun aber seien erneut die Bürgermeister am Zug, meint Schönbrodt, denn sie müssten sich um den erforderlichen Grunderwerb kümmern. Diese Zusammenarbeit habe übrigens beim aktuellen Radwegprojekt schon ganz gut geklappt. Übrigens: Während sich Schönbrodt noch nicht auf einen Termin für den Bau des Radwegs zwischen Singenbach und der Abzweigung nach Etzlberg festlegen lassen will, wirft Lengler schon mal die Jahreszahl 2020 in die Runde. Dann wirft er voller Elan eine Schaufel voll Erde Richtung SZ-Fotograf. Spatenstiche, so scheint es, machen dem Gachenbacher Bürgermeister so richtig viel Spaß.

Bernd Hofmann