Aresing
Von Tieren und Landschaften

Der Maler Johann Baptist Hofner ließ sich in seinem Werk auch von seiner Heimat Aresing inspirieren

29.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr

 

Aresing (SZ) Am Wochenende stehen beim Bürgerfest in Aresing unter anderem alte Handwerkstechniken und -berufe im Mittelpunkt. Doch in der 950-jährigen Geschichte der Gemeinde hat es auch einige Künstler gegeben: Zu den bekanntesten gehört der Maler Johann Baptist Hofner.

Erst vor kurzem, nämlich im Juni dieses Jahres, hat die Gemeinde Aresing den 100. Todestag von Johann Baptist Hofner begangen. Mit einer Ausstellung seiner wertvollen Werke würdigten sie sein Œuvre aus dem 19. Jahrhundert.

Vieles ist nicht bekannt über Aresings Johann Baptist Hofner, keine einzige biografische Zeile existiert von dem bescheidenen Maler. Gesichert ist auf jeden Fall sein Geburtsdatum: Hofner wurde am 30. April 1832 in Aresing geboren. Seiner Gemeinde blieb er für lange Zeit treu. Die Kulturamtsleiterin Claudia Freitag-Mair (Foto) sagt: „Er wollte nicht hoch hinaus, er wollte nicht in jungen Jahren nach München. Er war ein bescheidener Maler.“ Erst 1880 zieht Hofner endgültig nach München, wo er 1913 auch stirbt. In der Zwischenzeit studierte er zwar an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in München, allerdings verbrachte er jeden Sommer in der kleinen Gemeinde vor Schrobenhausen. „Für Aresing ist es ein Glück, dass Hofner in Aresing geblieben ist. So entstand hier ein beachtlicher Teil seiner Kunst“, erklärt Claudia Freitag-Mair.

Über 100 Jahre nach Hofners Tod ist es noch immer schwer zu sagen, wie groß sein malerisches Schaffen tatsächlich ist, also wie viele Bilder er in seinem Leben gemalt hat. Doch auch wenn Hofner zu Lebzeiten im Schatten seines Künstlerkollegen Franz von Lenbach stand, erreichen Hofners Bilder heute auf dem Kunstmarkt fünfstellige Erlöse – es gibt ja anscheinend nur wenige auf dem Markt. „Es stimmt, dass Hofner ein weniger bekannter Maler ist, mit den ganz Großen kann er nicht mithalten, aber bei den lokalen Künstlern ist er weit vorne“, so Freitag-Mair. Zumindest zeigen bundesweit große Häuser wie die Staatsgemäldesammlung in München, die Sammlung Schäfer in Schweinfurt und die Hamburger Kunsthalle seine Gemälde.

Johann Baptist Hofner widmete sich in seinem Schaffen verstärkt der Tiermalerei. „Tiere waren auch im 19. Jahrhundert immer wieder ein interessantes Motiv“, sagt Freitag-Mair. Allerdings dienten Tiere gewöhnlicherweise den Malern lediglich als Vorstudien zu richtig großen Gemälden. Stückchenweise setzten sich so damals mit den Skizzen große Ölbilder zusammen. Zu seinem bekanntesten Gemälde zählt „Schafe in der Kiesgrube“ (siehe Bild oben). „Dieses Motiv hat Hofner sicher in der Umgebung um Aresing gesehen und so umgesetzt“, sagt die Schrobenhausener Kulturamtsleiterin.

Doch Hofner beschäftigte sich nicht nur mit der Tiermalerei, seine zweite malerische Leidenschaft galt der Landschaftsmalerei. Einige Male bildete er die Natur um Aresing ab, „durch alte Scheunen und Schuppen ist schon zu erkennen, welche Landschaft gemeint ist“ sagt Freitag-Mair. Ein Beispiel für Johann Baptist Hofners gemalte Gartenidylle zeigt „Karoline im Krautgarten“ (siehe ebenfalls Bild oben). Ein weiteres Beispiel seiner Vedutenkunst, also der Ansicht von Städten, ist im Lenbachmuseum ausgestellt: Es zeigt Aresing im Breitformat.