Schrobenhausen
Am besten zu Fuß oder mit dem Bus

Warum Eltern es vermeiden sollten, ihr Kind zur Schule zu fahren - Verkehrsexperte gibt Tipps

14.09.2021 | Stand 19.09.2021, 3:33 Uhr
Wilhelm Zwergel von der Polizeiinspektion. −Foto: Archiv

Schrobenhausen - Wenn am heutigen Dienstag in Bayern wieder die Schule beginnt, wird auch in der Georg-Leinfelder-Straße in Schrobenhausen wieder einiger Verkehr herrschen. Da ist sich Wilhelm Zwergel, Verkehrsexperte bei der Polizeiinspektion Schrobenhausen sicher.

Dabei stellt genau dieses hohe Verkehrsaufkommen eine Gefahr für die Kinder dar, deshalb empfiehlt Zwergel: "Lassen Sie Ihr Kind zur Schule laufen, falls möglich oder nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel." Sinnvoll sei es anfangs auch, wenn Eltern ihr Kind auf dem Weg begleiten.

Zwergel hat aber noch mehr Tipps: "Wählen Sie den sichersten Schulweg aus", empfiehlt er. Das sei nicht unbedingt der kürzeste Weg, aber oft lohnt sich ein kleiner Umweg, "wenn dadurch Ampeln oder von Schülerlotsen betreute Wege genutzt werden können". Auch zugeparkte Straßen sollten nach Zwergels Empfehlung vermieden werden, da wartende Kinder hinter den Fahrzeugen für den fließenden Verkehr oft kaum zu sehen seien.

Übung macht den Meister - auch beim Schulweg

Übung macht den Meister, das ist bei Schulkindern nicht anders. Deshalb sollte man ein Kind unter Aufsicht selbständig Lösungen und Verhaltensweisen vorschlagen lassen. "Man darf die Kinder da auch loben, wenn Sie eine gute Lösung im Straßenverkehr gefunden haben", sagt Zwergel.

Bevor ein Kind schließlich alleine zur Schule geht, sollte man darauf achten, ob es zum Beispiel am Bordstein immer anhält, so der Polizeihauptmeister. Eltern sollten bei ihrem Nachwuchs noch auf andere Dinge achten. "Schauen Sie zum Beispiel, ob ihr Kind den Blickkontakt mit dem Fahrzeugführer sucht oder das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigt", empfiehlt er. Die Geschwindigkeit von Fahrzeugen sollte es ebenso abschätzen können.

Und auch wenn das frühe Aufstehen gerade in der ersten Schulwoche noch etwas ungewohnt sei, sollten Eltern ihr Kind "immer so rechtzeitig auf den Weg schicken, dass es ihn in Ruhe bewältigen kann, auch wenn mal etwas dazwischen kommt", lautet Zwergels Rat.

Gerade während der dunklen Jahreszeit sollten Kinder darüber hinaus so angezogen sein, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden können. "Warnwesten, Reflektoren an der Kleidung oder auch am Schulranzen sorgen für eine gute Erkennbarkeit", sagt Zwergel. Ein deutlich erkennbares Schulkind könne bei Dämmerung oder Dunkelheit vom Autofahrer viel früher wahrgenommen werden.

In der ersten Schulwoche werden Zwergel und seine Kollegen vermehrt an den Schulen zu sehen sein. "Da schauen wir schon, ob etwa das Halteverbot eingehalten wird oder ob die Kinder im Auto richtig gesichert sind", sagt er.

SZ