Pfaffenhofen
Seit 60 Jahren Amateurfunker

Club ehrt langjährige Mitglieder - Ehrennadel des Distrikts Oberbayern für Peter Plate

01.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:22 Uhr
Amateurfunk-Jubilar Peter Plate (Mitte) mit dem DARC-Distriktvorsitzenden Manfred Lauterborn (rechts) und dem Ortsverbandvorsitzenden Johannes Thomandl (links). −Foto: Martin Faust

Pfaffenhofen (PK) Der Deutsche Amateur Radio Club (DARC) Ortsverband Pfaffenhofen hat Peter Plate zur 60-jährigen Mitgliedschaft gratuliert.

Für seine langjährige Unterstützung des DARC-Vorstandes wurde ihm außerdem die Ehrennadel des Distriktes Oberbayern verliehen. Zwei weitere Vereinsmitglieder aus Pfaffenhofen wurden für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Das war eine Gelegenheit für die zahlreichen Teilnehmer der Vereinsversammlung, die Erinnerungen an besondere Funkverbindungen rund um die Welt und an die verwendete Funktechnik auszutauschen.

Nach Verbot in den Kriegsjahren nahm der Amateurfunk in den 1950er Jahren in Deutschland einen rasanten Aufschwung. Für Amateurfunkzwecke wurden Kriegsfunkgeräte umgebaut und aus amerikanischen Beständen waren Röhren und elektronische Bauteile kostengünstig verfügbar. Mit einfachen Mitteln waren Funkverbindungen rund um die Welt möglich. Andere Fortschritte waren ohne Funk ganz undenkbar, wie der erste Sputnik-Satellit 1957, dessen Pieps-Signale von Funkamateuren rund um die Welt begeistert verfolgt wurden. Bereits 1961 starteten Funkamateure einen eigenen Satelliten. Technik und grenzenlose Völkerverständigung hat auch den damaligen jungen Schüler Peter Plate begeistert. Das faszinierende Hobby hat seinen weiteren Berufsweg beeinflusst. Seither hat die Funktechnik alle Bereiche unseres Lebens erreicht. Smartphones, Computer mit W-Lan, Radio und Fernsehen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Ist der Amateurfunk im Zeitalter von Smartphones und Computern überholt? Wohl nicht: In Oberbayern sind mehr als 2100 Funkamateure aktiv. Mittlerweile haben die Amateurfunker weltweit über 100 Satelliten gebaut, die die Ausbreitung von Radiowellen erforschen und als Relaisstation dienen. Damit ist es möglich, mit einem kleinen Handfunkgerät mit anderen Funkamateuren aus aller Welt zu sprechen. Funkamateure dürfen sehr viel mehr als normale Bürger. Sie dürfen selbst Funkgeräte bauen, Sender betreiben, Antennen bauen und experimentieren. Dabei wird keine Infrastruktur benötigt wie beim Telefon oder Internet. Das ist bei Notfällen immer wieder von Nutzen. Amateurfunk funktioniert auch in Katastrophensituationen und auf der sprichwörtlichen einsamen Insel.

Da ein Funkamateur zahlreiche Rechte besitzt, ähnlich einem "Root-User" am Computer, muss er eine Prüfung ablegen. Damit weist er seine Kenntnisse der Technik und des Funkbetriebs nach. Durch das zugewiesene, weltweit einmalige Rufzeichen, kann sich die Funkstation dann eindeutig identifizieren. Der DARC in Pfaffenhofen bietet im Rahmen des Ferienprogramms erste Kontakte zum Amateurfunk und zum Erwerb einer Lizenz an. In Pfaffenhofen, Rohrbach und Jetzendorf wird ein Radio Empfänger gebastelt, es kann selbst gefunkt werden und es werden live die Daten von Wettersatelliten empfangen. Das Ferienprogramm gibt es bei den genannten Gemeinden.