Pfaffenhofen
Erster CSU-Heimatstammtisch mit Direktkandidaten

In Scheyern diskutieren Matthias Enghuber und Martina Baur mit Abt Markus Eller und Max Penger

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Heimatstammtisch der CSU mit Matthias Enghuber (von links), Abt Markus Eller, Bernhard Mahler, Max Penger und Martina Baur. −Foto: Kollmeyer

Pfaffenhofen (wok) Welcher Kandidat ist für wen da?

Die Bürger von Scheyern, Gerolsbach und Hohenwart stimmen bei der anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahl in einem anderen Stimmkreis ab als der Rest des Landkreises Pfaffenhofen. Damit sich die Wähler ein Bild ihrer Kandidaten machen können, hat die CSU einen "Heimatstammtisch" in Scheyern abgehalten.

Bei der Versammlung war der Begriff "Heimat" eigentlich nur der Einstieg des parteilosen Moderators Bernhard Mahler, um von den beiden anwesenden Direktkandidaten am Stammtisch, Matthias Enghuber (Landtag) und Martina Baur (Bezirkstag), deren Meinung über ihr Heimatgefühl zu erhalten.

Zuvor hatten sich die Teilnehmer des Stammtischs kurz vorgestellt, angefangen mit Abt Markus Eller vom Kloster Scheyern über den Pfaffenhofener Stadtrat und Kirchenmusiker Max Penger sowie den beiden Direktkandidaten.

Die Zweistimmenkandidaten Christian Moser aus Pfaffenhofen (Landtag) und Martina Fischer (Bezirkstag) saßen dagegen ohne Wortmeldung im gut dreißig Personen zählenden Publikum.

Für jeden am Stammtisch war der Begriff "Heimat" das Gefühl, dort zu leben, wo sich Familie und Freunde befinden, wo man sich wohl fühlt, auch wenn man aus beruflichen Gründen mal außerhalb der Heimat leben musste. Für Moderator Mahler standen aber neben dem Heimatbegriff andere, wichtige Themen auf der Agenda wie Bauen und Wohnungsnot, Musik, Infrastruktur für Jugend und Familien, Kindergartenplätze und Altern in Würde. Max Penger lobte beim Thema Bauen das Einheimischenmodell Pfaffenhofens und Matthias Enghuber das teilweise komplizierte Baurecht; Abt Markus hat dagegen oft mit den Themen Brand- und Denkmalschutz zu kämpfen - "die sind wie Feuer und Wasser zueinander".

Max Penger lobte die Musikschulen, die Jugendliche an die Musik heranführten und bei der Infrastruktur waren sich alle einig, dass durch verstärkten Zuzug Kindergartenplätze wichtig für die Zukunft seien. Nicht ganz einig waren sich Diskussionsteilnehmer über die Abschaffung der Kita-Gebühren. Dann würden alle über Steuern belastet, sagte beispielsweise Enghuber. Besser sei es, nur diejenigen zu entlasten, die sich die Kita nicht leisten könnten. Und Max Penger wies darauf hin, dass die Kommunen bei der Infrastruktur der Entwicklung hinterher hecheln würden und bemängelte die stark gestiegenen Baupreise.

Bei der Daseinsvorsorge beklagte sich Enghuber über das Sterben von ortsnahen Krankenhäusern und Schließen von Fachabteilungen sowie fehlende Landärzte - hier müsse die öffentliche Hand damit leben, dass dort Defizite ausgeglichen werden müssten. Nach der Runde am Stammtisch griff eine Besucherin der Thema Organspende auf und fragte Abt Markus nach dessen Meinung aus kirchlicher Sicht. Er befürwortete Organspenden, weil damit anderen Menschen ein Weiterleben ermöglicht werde.