ÖZP wenig "ökologisch"

14.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:13 Uhr

Zum Artikel "Anwohner sind gegen das ÖZP" (PK vom Donnerstag, 10. Januar):                                            

Der Bericht über die Bürgerversammlung zeigt, dass sich unsere Stadtväter weiterhin von der plakativen Darstellung des Ökologischen Zentrums Pfaffenhofen (ÖZP) als "deutschland-weites Vorzeigeprojekt" blenden lassen. Wie sonst ist zu erklären, dass der Herr Stadtbaumeister Karl Herrn Hirschberger beispringt, um zu erläutern, dass die geforderte Ableitung des durch das Bauprojekt entstehenden Verkehrs über den Kramerbräuhof nicht zumutbar ist

Warum sollte der Hauptnutznießer nicht wenigstens einen kleinen Teil der sonst einer Vielzahl von Bewohnern aufzubürdenden Verkehrsbelastung tragen können, zumal der Anlieferverkehr für den Kramerbräuhof bereits genau über diese Trasse läuft? In dem Bericht des PK wurde nicht erwähnt, dass die Stadt nur an einem ökologischen Gewerbegebiet interessiert ist. Wenn dies, wie auf der Versammlung zugegeben wurde, rechtlich im Bebauungsplan nicht festlegbar ist, sollte es wenigstens als Mischgebiet ausgewiesen werden, um die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten.

Wirklich erzürnt allerdings bin ich über die Darstellung des Themas "Ökologie" insbesondere im Hinblick auf das geplante Blockheizkraftwerk (BHKW). Hat man denn schon vergessen, dass dem Projekt 22 Hektar bisher im biologischen Anbau genutzte landwirtschaftliche Fläche zum Opfer fällt? Wie kann man von Ökologie sprechen angesichts der bereits bestehenden Lärmemission des Kramerbräuhofs, der Tatsache, dass es sich bei dem Baugebiet um einen Nordhang handelt, was die Nutzung von Sonnenenergie nahezu ausschließt sowie eines BHKW in unmittelbarer Nähe des Wohngebietes mit der damit verbundenen Feinstaubbelastung

Der Einsatz von Biomasse als Energielieferant weist eine sehr schlechte Ökobilanz auf. Wenn schon ökologisches Vorzeigeprojekt, dann nur mit einem Heizkraftwerk, das ausschließlich mit derzeit innovativen Techniken wie Geothermie und Fotovoltaik betrieben wird.

Herbert Patig

Kirschbaumweg

Pfaffenhofen