Wolnzach
Drama rund ums Grüne Gold

21.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:36 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Ein ganz besonderer Fernsehabend dürfte der 24. August für viele Hallertauer werden: An diesem Tag zeigt die ARD den Film „Hopfensommer“, für den vor zwei Jahren vor allem in Niederlauterbach gedreht wurde – mit weit über 100 Komparsen aus der Region.

Auf den Sendetermin haben viele, die an den Filmaufnahmen beteiligt waren, schon lange gewartet: Schließlich ist es inzwischen genau zwei Jahre her, dass in Wolnzach das Casting-Fieber ausgebrochen ist. Damals – Anfang August 2009 – hatte die ARD/Degeto Komparsen gesucht für die Dreharbeiten zu dem Drama „Hopfensommer“, die kurz darauf in der Hallertau gestartet wurden. Der Andrang beim Casting in Wolnzach war riesig: Mehrere Hundert Interessierte, vom Schulkind bis zur Oma, bewarben sich um eine Statistenrolle. Letztlich waren es weit über 100 Komparsen, die im Hintergrund mitwirkten. Und das an der Seite prominenter Schauspieler: In den Hauptrollen des Heimatfilms unter Regie von Christian Wagner spielen Gaby Dohm, Elmar Wepper und Fritz Karl.
 

„Tolle Erfahrung“

Das größte Aufgebot an Komparsen war dabei für die Szenen eines „Dorffestes“ nötig. Als Drehort diente der denkmalgeschützte Karrer-Hof, die ehemalige Niederlauterbacher Probstei: Dort mussten die Statisten die passende Hintergrundkulisse bilden, zum Teil in der Holledauer Tracht. Dass die Filmerei kein Zuckerschlecken ist, stellte dabei Georg Breitner senior fest, der nicht nur beim Dorffest als Komparse mitwirkte, sondern der die Dreharbeiten auch sonst hautnah miterlebt hat. In seinem Elternhaus, dem Sellmer-Hof in Niederlauterbach, ging ein Großteil der weiteren Dreharbeiten über die Bühne. „Nicht nur die Hopfenbauern, auch die Schauspieler müssen ganz schön schwer arbeiten“, bestätigt er.

Gedreht wurde unter anderem auch in Wolnzach im Gasthaus „Zur Post“, in Hüll im Hof der Familie Bauer und an den Fischweihern Straßberg und Waldfried bei Geisenfeld. Ganz schön herangenommen wurden die Statisten beim „Dorffest“, für das die Aufnahmen an die zehn Stunden dauerten und bei der die Statisten viele Einblicke in die Welt des Films bekamen – „eine tolle und interessante Erfahrung“, wie alle anschließend bestätigten.

Viel Liebe, viel Hopfen

Am 24. August können sie sich nun endlich alle auf dem Bildschirm bewundern. Um 20.15 Uhr strahlt die ARD den Film aus. Streit, Hass, Krankheit, Tod, viele Liebe und Hopfen soweit das Auge reicht – daraus ist die Geschichte gestrickt: Es geht um den Hopfenbauern Karl Singhammer (Fritz Karl) aus dem Dorf Kirchlehn (in Wirklichkeit Niederlauterbach), der vor vielen Jahren im Streit den Hof seiner Eltern Josef (Elmar Wepper) und Franziska (Gaby Dohm) verlassen hat und nach München gegangen ist. Als sein Vater kurz vor der Ernte zusammenbricht, holt Franziska ihren Sohn zurück. Karl hat ein Gespür für den Hopfen, mit den Frauen hat er weniger Glück. Statt sich mit der Hopfenbäuerin Leni (Anna Schudt) zu verheiraten, verliebt sich Karl in Sophie (Christina Hecke). Doch die verdient ihr Geld als Stripperin. Zu seiner unglücklichen Liebe kommt ein schwerer Sturm, der die Hopfenernte zu vernichten droht – jetzt müssen alle zusammenhalten.