Geisenfeld
Vom Wachtelkönig zum Murmeltier

09.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:14 Uhr

Geisenfeld - Eine ungewöhnliche Aktion hat sich die Initiative Lebendiges Miteinander (ILM) einfallen lassen - und ein interessantes Echo damit hervorgerufen.

Die politische Gruppierung machte in sozialen Internet-Medien um den Jahreswechsel herum mit einer Umfrage auf sich aufmerksam. "Wir haben die Wahl zum Geisenfelder Wort des Jahres vorgenommen", sagt Peter Krah.

Auf Facebook und Instagram sind dem ILM-Aufruf auch einige Nutzer gefolgt. Die große Masse war es nicht, Krah spricht von knapp 20 Kommentaren, die aufgelaufen sind. Die Auswertung nahm daher nicht allzu viel Zeit in Anspruch. "Wie von uns erwartet, spielte das Thema Umgehungsstraße eine tragende Rolle", führt Krah aus. "Insgesamt 55 Prozent der Einsendungen waren auf dieses Thema bezogen. " Und so lauten die beiden meistgenannten Geisenfelder Worte des Jahres auch "Wachtelkönig" und "Umgehungsstraße".

Ein Bürger habe sich mit seiner Einsendung besondere Mühe gegeben und ein tiefgründiges Statement zu seiner individuellen Wortwahl abgegeben. Laut Krah halte der Absender damit allen Parteien einen Spiegel vor. Mit einer Veröffentlichung der Stellungnahme sei der Einsender einverstanden, seinen Namen wolle er aber nicht nennen.

Sein Wort des Jahres sei "Murmeltiertag", starten die Ausführungen. Angelehnt an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" fühle sich jeder Tag so an, als würde er sich unentwegt wiederholen. So sei es auch in Geisenfeld - denn seit dem Jahr 2007 gebe es in der Geisenfelder Politik nur noch dieses eine Thema: die Umgehungsstraße. Und immer wiederhole es sich wieder. "Zu jedem Wahlkampf, zu jeder politischen Veranstaltung, immer wieder wird die Umgehungsstraße aufgewärmt, neu diskutiert - und wieder begraben. " Es sei ein ewiger Kreislauf, ganz so wie in dem genannten Murmeltier-Film. "Alles war schon mal da, es kommt selten was Neues dazu. Und dann beginnt wieder alles von vorne. "

Im Film müsse sich der Hauptdarsteller ändern, um den nächsten Tag zu sehen. Vielleicht müsse sich die Diskussion in ein gemeinsames Handeln ändern, um aus dem "Murmeltiertag" zu entfliehen. Und wenn das geschehen sollte, stehe das Geisenfelder Wort des Jahres für 2020 auch schon fest: "Hoffnung".

pat