Pfaffenhofen
Von Pfaffenhofen auf die Wiesn

Die neue Volksfestkönigin Natalie Maier freut sich besonders auf den Oktoberfesteinzug

14.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:04 Uhr
Eine Pris für jede Kandidatin: Wer Volksfestkönigin werden will muss schon eine Nase voll Schnupftabak vertragen können. Das testete Moderator Max Fenzl schon. Das Abendprogramm ist schnell erklärt: eine kurze Vorstellungsrunde, Schnupfen, Krönung. Das war's. Den Sieg sicherte sich am Ende Natalie Maier (ganz rechts), vor Noemi Ohme (3. von links) und Stefanie Schmidmeyer (3. von rechts). −Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Der große Oktoberfesteinzug in München soll der erste Höhepunkt für Pfaffenhofens neue Volksfestkönigin werden. "Darauf freue ich mich ehrlich gesagt am meisten", sagt Natalie Maier am Morgen nach der Krönung. Ansonsten hat sie sich noch nicht wirklich informiert, was auf sie zukommt. Nur so viel - sie wird sich noch einige neue Dirndl besorgen.

Du hast gewonnen: Als Pfaffenhofens Dritter Bürgermeister mit dem Finger auf sie zeigte wurde das Lächeln von Natalie Maier immer breiter. Die Freude war groß, die Überraschung weniger. "Ich hab schon ein gutes Gefühl gehabt", verrät die 21-jährige Studentin am nächsten Tag. "Ich habe viele Freunde dabeigehabt, meine ganze Familie war da und auch sonst hab ich im Zelt viele Leute gekannt."

Dass es für sie mit dem Titel klappen könnte, konnten auch die Gäste im großen Festzelt schon bei der Vorstellungsrunde erahnen. "In München steht ein Hofbräuhaus", stimmte Natalie an - und ihre Fans in der ersten Reihe sangen lautstark mit, klatschten und stampften. So einen Jubel erreichte keine ihrer Konkurrentinnen mit ihren Einlagen. Weder Jennifer van Zwol mit "We will rock you" oder Stafanie Schmidmeyer mit "Ein Prosit der Gemütlichkeit", noch Ina Fener, die eine Bierflasche mit Absatz ihres Schuhs öffnete oder Oliwia Jasiurkowska mit einem Spagat brachten es auf einen ähnlichen Lärmpegel im Zelt. Carla Wünsche und Noemi Ohme ließen sich von Moderator Max Fenzl nicht aus der Reserve locken und stellten sich nur kurz vor.

Bei der obligatorischen Prise Schnupftabak im Anschluss gab sich keine der jungen Frauen eine Blöße. Im Anschluss führte die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Königin Verena Neumann ihre potenziellen Nachfolgerinnen winkend durch die doch spärlich besetzten Zeltreihen und das war es dann auch schon. Genug des Wahlkampfs. Die Organisatoren verteilten Stimmzettel und Stifte, dann war die Wahl getroffen. Da war es noch nicht einmal neun.

Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses dauerte es aber dann schon noch. Zunächst spielte die Stimmungsband Musikuss ihr Programm runter, um 22 Uhr bekam dann die scheidende Königin Verena einen gebührenden Abschied. Etwa 30 Produktköniginnen hatte sie eingeladen, Roland Dörfler bat sie alle einzeln auf die Bühne, Küsschen, Umarmung, Aufstellen. Auch das bringt Zeit bis zum Schankschluss. Zwei ihrer Kolleginnen hatten sogar ein Gedicht für Verena verfasst. "So eine Königinnenvielfalt und -schönheit hatten wir noch nie auf der Bühne", sagte Dörfler. Dann Abmarsch der Königinnen, routiniert die Reihen abschreiten, winken, lächeln. Weitere Musikstücke, Bühnenumbau für die Krönung, Spannung, Tusch.
 


Platz drei ging an Stefanie Schmidmeyer aus Pfaffenhofen, die auf jedem Volksfest in der Region daheim ist und ihre Dirndl liebt. Platz zwei ergatterte Noemi Ohme aus Schrobenhausen, die Arzthelferin, die von ihren Arbeitskolleginnen zur Teilnehme angestiftet wurde, sonst aber nicht viel erzählte. Die Siegerin Natalie, die nicht einmal selbst überrascht war durfte auf dem Thron Platz nehmen. Krönung, Danksagung, Abgang. Schließlich war dann Schankschluss. Gefeiert hat sie dann mit ihren Freunden beim Spitz. Aber nicht zu lang. Schließlich musste sie am Freitag in die Arbeit. Erste-Hilfe-Kurs bis um drei. Und dann überlegen, was sie im kommenden Jahr als Volkfestkönigin so alles zu tun hat.

Severin Straßer