Tegernbach
Das schnellere Internet kommt

Glasfaserausbau in Pfaffenhofener Ortsteilen soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein

04.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Neue Glasfaserkabel bauen Raimund Feht (von links, Vorarbeiter Tiefbau), Herbert Deuter (Tiefbauleiter OFM), Florian Ipavec (Fachbereichsleiter OFM), Christian Wilkendorf (Breitbandpate), Thomas Dirmaier (Telekom-Projektleiter), Helmut Kiening (Vertriebsleiter Telekom) und Wolfgang Bittl (Technische Infrastrukturplanung). - Foto: Leurs

Tegernbach (tl) Schnelles Internet für alle. Das will die Stadt Pfaffenhofen erreichen. Und diesem Ziel ist sie nun ein Stück näher gekommen. Die zweite Phase des Breitbandausbaus, in der die umliegenden Ortschaften mit neuen Glasfaserkabeln angeschlossen werden, ist im vollen Gange. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Doch längst nicht in allen Ortsteilen muss für die Rohrverlegung der Bagger aufkreuzen. "In manchen Dörfern sind die Rohre bereits vorhanden", sagt Telekom-Projektleiter Thomas Dirmaier. Wenn die Bauarbeiten dann beendet seien und die Bagger wieder abrückten, heiße dies nicht, dass sofort schnelleres Internet zur Verfügung stehe. "Erst machen wir die Hardware", sagt Dirmaier - womit er die Bauarbeiten meint - "dann die Software." Und die sei dabei das Schwierigste.

Mit dem Tiefbau der Rohre will die Stadt laut Aussage von Breitbandpate Christian Wilkendorf bis September dieses Jahres fertig sein. Danach folge das Verlegen der Glasfaserkabel, das etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen solle. Zum Abschluss würden noch Messungen unternommen, um die buchbaren Geschwindigkeiten zu ermitteln. "Das wird wiederum weitere sechs bis acht Wochen dauern, sodass die Bevölkerung bis Ende des Jahres das schnellere Internet buchen kann", sagt Wilkendorf.

Den Orten sollen zwischen 25 und 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. "Die Geschwindigkeit hängt allerdings davon ab, wie weit die Haushalte von den Verteilern entfernt sind", sagt Wilkendorf. Je näher ein Wohngebäude am Verteilern stehe, desto schneller sei das Internet. Denn zwischen Verteiler und Haushalt verlaufe weiterhin eine Kupferleitung - und diese dämpfe die Geschwindigkeit.

"Vorher waren alle Kabel aus Kupfer", sagt Wilkendorf. "Da war eine Leitung von der Vermittlungsstelle bis zum Haushalt zum Beispiel 4,6 Kilometer lang. Mit dem Glasfaserausbau bis zu den Verteilerkästen in den Ortschaften verkürzt sich die Strecke aus Kupfer auf wenige Hundert Meter."

All das bedeutet nicht, dass jetzt wirklich alle auf schnelleres Internet hoffen können. "Das ist nur bei den kabelgebundenen Lösungen möglich", sagt Wilkendorf. So erreichen ihn immer wieder Anrufe von Bürgern, die über LTE ihr Internet beziehen und sich wundern, dass sie bei Weitem nicht die versprochene Bandbreite empfangen. "Wenn ganz wenige sich über LTE einloggen, geht das", erklärt Wilkendorf. Da die Verbindung über den Strommasten laufe, würden sich auch alle Haushalte in der Umgebung nur einen Anschluss teilen. Und wenn viele gleichzeitig im Internet surfen würden, sinke die Geschwindigkeit für alle rapide.

In den vergangenen Monaten hat die Telekom nach eigenen Angaben 75 Kilometer an Glasfasern verlegt, die zu insgesamt 18 Verteilern laufen. Für den gesamten Ausbau in der zweiten Phase hat die Stadt Pfaffenhofen ein Budget von 755 323 Euro zu Verfügung. 60 Prozent davon übernimmt der Freistaat Bayern.

Auch eine dritte Phase ist bereits geplant. Damit sollen alle Ort und auch kleinere Höfe vom schnellen Internet profitieren. Bei einer Gesamtfördersumme von 810 000 Euro bleiben für die dritte Phase noch etwa 350 000 Euro übrig.