Geisenfeld
Stadtkapelle stellt sich auf längere Dirigenten-Suche ein

Nach Rücktritt Maximilian Jokels Ende April: Posten des neuen musikalischen Leiters ausgeschrieben

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Den Taktstock hat Joachim Maßow (links) im Frühjahr 2016 an Maximilian Jokel übergeben. Seit dessen überraschendem Rücktritt Ende April hat ihn der 51-Jährige quasi wieder zurück. Musikalischer Leiter der Stadtkapelle will Maßow aber nur übergangsweise bleiben. −Foto: Archiv GZ

Geisenfeld (kog) "Dirigent gesucht!" - So ist das Stellenangebot in den sozialen Medien überschrieben, mit dem die Geisenfelder Stadtkapelle einen neuen musikalischen Leiter zu finden hofft. Man hat aber auch in Fachzeitschriften und speziellen Online-Foren inseriert, um den seit Ende April nur kommissarisch ausgefüllten Posten wieder dauerhaft zu besetzen.

Es war ein Paukenschlag, als der Stadtkapellen-Dirigent Maximilan Jokel im Rahmen der Jahreshauptversammlung seinen Rücktritt verkündete - nach nur zwei Jahren im Amt. Jokels Begründung für den Schritt: Seine musikalischen Zielvorstellungen seien "mit jenen von Musikern und Verein leider nicht vereinbar". Seit Jokels Rücktritt hat den Taktstock wieder dessen Vorgänger Joachim Maßow übernommen, der 20 Jahre lang, bis 2016, musikalischer Leiter der Stadtkapelle war.

Der 51-Jährige erkärte sich bereit, so lange auszuhelfen, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist. Doch das kann "sich ziehen", ist man sich bei der Kapellenführung bewusst. "Infrage kommende Personen sind dünn gesät", weiß die 2. Vorsitzende Claudia Limmer, zumal ja nicht nur die Qualifikation, sondern auch die Chemie stimmen müsse. "Manche Kapellen suchen da schon seit Jahren."

Und was ist mit einem kompetenten Musiker aus den eigenen Reihen, so wie Maximilian Jokel einer war? Limmer macht keinen Hehl daraus, dass man bevorzugt nach einem "Externen" sucht, einen "mit dem Blick von außen", der als neuer Verantwortlicher mehr natürliche Autorität genieße als jemand, der aus der eigenen Truppe kommt.

Und welches Anforderungsprofil hat man an den neuen musikalischen Leiter? Gefordert werden in der Stellenausschreibung unter anderem "Erfahrung als musikalischer Gesamtleiter" und "der Anspruch, die Kapelle weiterzuentwickeln". Darüber hinaus sollte der Neue in der Lage sein, sich Freitagabends für die Kapelle einzubringen, gesellig sein und "Spaß am Umgang mit jungen und jung gebliebenen Musikern haben" . Und schließlich sollte der neue musikalische Leiter Freude daran haben, "regelmäßig Nachwuchs in den Stammkapelle zu integrieren".

Liest sich alles fast wie eine Beschreibung der Kapellenleitung von Joachim Maßow, doch dieser will nicht wieder dauerhaft in seine alte Rolle schlüpfen. "Da muss auf kurz oder lang mal eine neue Komponente rein", sagt der 51-Jährige, wobei auch er glaubt, dass es "schon etwa ein Jahr dauern kann", bis man hier fündig wird.

Ein Jahr, das hieße Amtsantritt des "Neuen" erst nach dem Schäfflertanz 2019, bei dem die Stadtkapelle ja wieder für die musikalische Begleitung sorgen wird. Die entsprechenden Verträge sind seit Monaten unter Dach und Fach. Maßow geht denn auch davon aus, dass er selbst bei den Märschen zwischen den Schäfflerauftritten den Taktstock schwingen wird. "Und vielleicht ist es bei diesem speziellen Engagement gar nicht schlecht, wenn der Dirigent mit den Umständen vertraut ist, denn da gibt es auch organisatorisch einige Herausforderungen", weiß der langjährige musikalische Leiter von den vorangegangenen Schäffertanz-Einsätzen. "Das geht schon damit los, wo sich die Kapelle bei den einzelnen Tänzen am besten aufstellt."