Baar-Ebenhausen
Schnüffeln und finden

Die K9-Suchhundestaffel trainiert mal wieder auf dem Betriebsgelände der GSB

13.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:57 Uhr
Renee-Angelique Herrmann
  −Foto: Herrmann

Baar-Ebenhausen (PK) Sie heißen Holli, Aki, Bella, Emma, Atze und können es kaum erwarten, ihre knifflige Aufgabe zu lösen: Die Vierbeiner müssen einen vermissten Menschen aufspüren. Die K9-Suchhundestaffel der Sektion Ingolstadt ist bei der GSB in Baar-Ebenhausen unterwegs.

Mit Herrchen und Frauchen sowie ihrem Stützpunktleiter Siegfried Weidner besuchten sie schon zum zweiten Mal das Betriebsgelände der Sondermüll-Verbrennungsanlage der GSB zu Trainingszwecken. Und wie Weidner erklärte, "sind sie sehr dankbar, ein so interessantes und abwechslungsreiches Terrain zur Übung für die Pet- und Maintrailer nutzen zu können".

Zehn Hunde kamen im Laufe des vergangenen Samstags zum Einsatz, um einen von den Abteilungen "Technischer Umweltschutz" und "Betriebsfeuerwehr" als geeignet bezeichneten und freigegebenen Bereich zu erkunden. Als Ziele der anspruchsvollen Routen über das freie Gelände dienten ein Bürocontainer, die neu errichtete Fahrzeughalle, die Abgaswasserreinigungsanlage, ein unterirdischer Versorgungsschacht und das leer stehende Gebäude der ehemaligen Kunstblumenfabrik Arthur Schlosser.

Auf dem gut 300 Meter weiten Weg zu den einzelnen Zielen legte die zu suchende Person einen Gegenstand aus, den sie zuvor länger am Körper getragen hatte und versteckte sich dann nicht einsehbar im jeweiligen Gebäude. Der Hund folgte nach der Geruchsaufnahme am Startpunkt völlig selbstständig der Fährte - sein Herrchen folgte an der langen Leine. Beim Auffinden der vermissten Person gab es für den trainierten Finder dann natürlich erst mal die verdiente Leckerli-Belohnung.

"Da der Wind manche Geruchspur verbreitert, müssen die Hunde manchmal ein wenig kreiseln", erklärte Weidner, warum der eine oder andere Hund am Ziel erst mal vorbeilief. Das beobachtete auch Fritz Ilmberger, Leiter der GSB-Werkfeuerwehr, beim zehnjährigen Großpudel Atze von Astrid Flieger. "Es ist sagenhaft. Der Hund hat immer engere Kreise um in den Einstieg in den Versorgungsschacht gezogen - bis er plötzlich runterlief."

Jeder, der seinem Hund - ob Rassehund oder Mischling - diese artgerechte Beschäftigung anbieten möchte, kann sich bei der K9-Suchhunde-Abteilung in Ingolstadt melden. Zweimal wöchentlich wird die Ausbildung im sechsstufigen Prüfungssystem zur Tiersuche trainiert oder - darauf aufbauend - die schwierigeren sieben Prüfungen zur Personensuche. So geschulte Suchhunde können dann über Tasso - Europas größtes Haustierregister mit Sitz in Sulzbach - zur Tiersuche eingesetzt oder bei Bedarf sogar vom Roten Kreuz oder der DLRG angefordert werden.

Am Ende des Übungstages zog Ausbildungsleiter Weidner ein positives Resümee: "Wir hatten alle einen Menge Spaß. Alle Hunde haben an diesem schönen Tag bei der GSB ihre Aufgabe wieder vortrefflich gelöst."

Renee-Angelique Herrmann