Pörnbach
"Ratschweiber" in Topform

Drei Stunden lang beste Unterhaltung: Pörnbacher Starkbierfest kommt bei Gästen hervorragend an

24.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:22 Uhr
  −Foto: Vogl

Pörnbach (vov) Über die Kosten der Kläranlagensanierung und die Dauer der Postrenovierung wurde im voll besetzten Vereinsheim des VfB Pörnbach beim 34. Starkbierfest gefrotzelt. Die beiden Pörnbacher Ratschweiber (Elfriede Schiebel und Aurelia Hemmer) waren voll in ihrem Element.

Der Höhepunkt des Starkbierfestes war auch heuer der Auftritt der beiden Pörnbacher "Ratschweiber". Elfriede Schiebel und Aurelia Hemmer trafen sich unter dem Motto "Fit und g'sund" beim Walken. Dabei wussten sie so manches über das Gemeindeleben zu berichten.

"Am Ende wird alles teurer - ich sag nur, Kläranlage", legten sie los. Eine Ewigkeitsarbeit sei es gewesen, bis die Kläranlagensanierung fertig gewesen sei. Und am Ende hätten die Arbeiter wegen des schlechten Wetters noch eine Überdachung gebraucht. Wofür der Bürger zahlen muss. "Aber wir haben's doch - und wenn nicht, holen sie es sich auch." Bürgermeister Helmut Bergwinkel würde allerdings mit gutem Beispiel vorangehen und sparen, wo er kann, hieß es weiter. Gespart wurde zum Beispiel letztes Jahr beim Wasser des Osterbrunnens - das vergessen wurde aufzudrehen.

Auch die geplante Renovierung der Post kam zur Sprache. "Da ist schon seit Ewigkeiten das Mauerwerk freigelegt, sonst ist nichts passiert", berichteten die Damen. "Da müssen wir wohl noch lange auf unseren Dorfladen warten." Allerdings wussten die Damen den Grund: "Die Post dauert, weil unser Bürgermeister so viele andere Sachen zu tun hat." Zum Beispiel, als er wegen eines Kalbes gerufen wurde, das auf Gemeindegrund oder an einem Bach gegrast hätte. Dabei hätte das Kalb in Wirklichkeit nur eine Kneipp-Kur gemacht, wussten die Damen.

Auch dass dem Pfarrer bei der letzten Ostermesse die Hostien ausgegangen waren, wurde humorvoll thematisiert. Beim Knall der Explosion in der Vohburger Raffinerie wurden Erinnerungen wach: "Wie damals, als sie in Pörnbach die Bank gesprengt haben." Außerdem wollen die Ratschweiber beim Markt Hohenwart versenkbare Randsteine beantragen. Grund: drei Radfahrer aus Freinhausen wären gestürzt, und angeblich wären die Randsteine schuld gewesen. "Ob das mit dem Gleichgewicht zu tun gehabt hat oder eher mit einer Halbe Bier?" An vielen Stellen gab es Lacher und am Ende viel Beifall für die beiden Damen. Viel Mühe hatte sich die Theatergruppe des VfB Pörnbach unter Leitung von Elfriede Schiebel auch dieses Jahr wieder gegeben und insgesamt neun Sketche einstudiert. Auch heuer hatten wieder junge Darsteller einen Einsatz. Sie brachten bei einer heiteren Schulstunde ihren Lehrer mit ihrem gesammelten Nichtwissen fast zur Verzweiflung. Viele Lacher gab es auch für den Sketch in einer Arztpraxis oder in der Anzeigenabteilung vom "Bembo-Blattl." Auch heuer wieder mit einer Solonummer dabei: Iris Weingärtner aus Roding im bayrischen Wald. Sie nahm die Zuhörer mit auf eine charmante Rundreise durch Deutschland - auf ihrem eigenen Körper. So erfuhren die Zuhörer, dass Schwetzingen auf Höhe des Mundes liegt, während in der Taillengegend der Hockenheimring angesiedelt ist. Das dreistündige Pörnbacher Starkbierfest kam bei den Gästen gut an, wie bei Alfred Isemann aus Ehrenberg. Er kommt bereits das vierte Jahr nach Pörnbach, weil er einige Pörnbacher kennt, berichtet er. "Es gefällt mir gut, die lassen sich immer was einfallen. Es ist auch gut, dass junge Leute mit dabei sind", sagt er. Er kommt immer wieder gerne "wegen der bayrischen Sprache, weil man Leute zum Reden trifft, neue Leute kennen lernt und weil es der Freundin Spaß macht." Das Starkbierfest wird am kommenden Wochenende wiederholt, jedoch sind alle Vorstellungen bereits ausverkauft.