Geisenfeld
Prinz-Heinrich-Mütze verrät ihn immer

Rudolf Schwan aus Geisenfeld feiert seinen 90. Geburtstag

16.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr
Auf seinen 90. Geburtstag stieß Rudolf Schwan mit Bürgermeister Christian Staudter an. −Foto: Hollweck

Geisenfeld (hwv) Die Prinz-Heinrich-Mütze ist das Erkennungszeichen des immer freundlichen Rudolf Schwan, wenn er unterwegs ist in der Stadt Geisenfeld - oder beim täglichen Besuch seines Schrebergartens am Rand des neuen Baugebietes an der Hopfenstraße.

Denn hier wird er erwartet von zwei Fasanendamen, die er mit Futter versorgt. Früher gehörten zu den Kostgängern auch noch zwei betagte Kater, die im Häuschen auch ihr Nachtquartier hatten. Und natürlich auch die Winterversorgung der Vogelwelt gehörte zu den täglichen Aufgaben von Rudolf Schwan.

Die Wiege des Jubilars stand in Mosern im Kreis Ratibor in Oberschlesien. Gerade ein Jahr als Schmiedelehrling absolviert, wurde Schwan mit 16 Jahren noch zur Flugabwehr einberufen und kam so nach Manching. Bei der Entlassung aus der Gefangenschaft in Bad Kreuznach ist es ihm gelungen, statt in die frühere Heimat im Grenzbereich zu Polen wieder nach Manching zu kommen.

Das Schicksal hat ihn an die Hand genommen. In Forstwiesen konnte er seine Lehre abschließen und dort auch weiter arbeiten bis zum Beginn seiner beruflichen Laufbahn bei Audi im Jahr 1951, wo er die Firmenentwicklung als Mitarbeiter der ersten Stunde von der Marke DKW über den Zusammenschluss der vier Automarken bis zum heutigen Konzern erlebte. In Forstwiesen hat er das Glück seines Lebens gefunden: Seine Gattin Maria, die ebenfalls aus Schlesien stammte und der er das erste Mal im Staatsgut begegnet ist. Im Jahre 2012 konnte das glückliche Paar Diamantene Hochzeit feiern. Zwei Jahre später ist die Gattin aber leider verstorben. In Geisenfeld lebten die beiden seit dem Jahr 1973.

In bester Harmonie mit der Familie von Tochter Sonja und Schwiegersohn Josef unter einem Dach kann der Jubilar seinen Ruhestand genießen und seinen "freiberuflichen" Hausmeisterarbeiten nach Belieben nachkommen. Für die Stadt hat sich Bürgermeister Christian Staudter trotz ausgebuchter Termine die Zeit genommen, um die Glückwünsche für den beliebten Mitbürger zu überbringen. Dabei konnte der Jubilar als Zeitzeuge ein Stück Lebensgeschichte vermitteln, die man nicht alle Tage hört. Und auch Enkeltochter Karin, die in der Kreisstadt auf kultureller Ebene sehr aktiv ist, spitzte die Ohren , wie der "Opi" von einer ganz anderen Welt als heutzutage erzählte.