Pfaffenhofen
Lyrik, Licht und Schatten

Konzert mit Pegelia Gold und "Maschinerie"-Ausstellung

26.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Zwei faszinierende Premieren an einem Abend sah die Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt am Samstagabend: Pegelia Gold & Polychrome Orchestra präsentierten ihr neues Album "Echo-spheres" und Dorina Csiszár eröffnete ihre Ausstellung "Maschinerie".

Pfaffenhofen (PK) Zwei faszinierende Premieren an einem Abend sah die Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt am Samstagabend: Pegelia Gold & Polychrome Orchestra präsentierten ihr neues Album "Echo-spheres" und Dorina Csiszár eröffnete ihre Ausstellung "Maschinerie".

Es sollte sich herausstellen, dass die frisch gehängten Zeichnungen der ungarischen Künstlerin Dorina Csiszár und die Musik der Sängerin und Komponistin Pegelia Gold und ihres siebenköpfigen Polychrome Orchestras sich auf erstaunliche Art und Weise ergänzten. Das Publikum erlebte einen Abend voller Kontraste.

Harmonie und Dissonanz, Glück und Traurigkeit - die Realität hält nie nur eines davon bereit und das oft gleichzeitig. Die Gegensätzlichkeiten sind es, durch die sich das Leben erst echt anfühlt. Und dann läuft auch noch alles anders als geplant. Geradezu musterhaft verdeutlichte das der Auftritt des Polychrome Orchestras: "Die Lunge ist voll", erklärte Gold zu Beginn. "Leider nicht voll von Luft, sondern von Bazillen und Viren", schob sie hörbar mitgenommen nach. Das neue Album "Echospheres" war am Tag zuvor auf Unit Records erschienen. Monate von Schweiß und Herzblut und dann musste das Releasekonzert in München wegen eines Infekts platzen.

Doch das Heimspiel ließ sich die auf dem Werkstattgelände ansässige Musikerin nicht nehmen. Die zur Stimmschonung leicht abgewandelten Arrangements büßten dabei nichts von ihrer soghaften Anziehungskraft ein. Ihnen wohnte eine ergreifende melancholische Schönheit inne. Golds anfängliche Niedergeschlagenheit wich kraftvollem Trotz und ihr Gesang und lyrischer Vortrag riss die Zuhörer unweigerlich mit in träumerische Versunkenheit.

Die Klänge von Elisabeth Coudoux (Cello), Marija Kandic (Akkordeon), Leonhard Huhn (Klarinetten) des Bassisten Constantin Herzog und der zwei Schlagwerker Fabian Hönes und Daniel Prätzlich ließen einen Gesamtsound entstehen, der zwischen Jazz, Balkan, spätromantischem Lied, Pop-Avantgarde und Industrial oszillierte.

Das Pendeln der Musik zwischen Melancholie und Ausgelassenheit war nicht der einzige kontrastvolle Eindruck, der an diesem Abend seine Wirkung entfaltete. Vor dem Konzert eröffnete die in Ingolstadt lebende Künstlerin Dorina Csiszár ihre Ausstellung "Maschinerie". Die junge Ungarin malt und zeichnet mechanische Systeme. Ihr Fokus gilt konstruierten Linien und Mustern. Die geometrische Strenge, die durch abstrakte Schwarz-Weiß-Maltechniken aufgebrochen wird, eröffnet dem Betrachter ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Inspiriert wurden die mit Tusche, Kohle und Pitt gefertigten Werke etwa von der Maschinenausrüstung einer ehemaligen Ingolstädter Bürstenfabrik. Sie wirken in der Künstlerwerkstatt zwischen Schreinermaschinen, Holz und Werkzeug hervorragend und können dort noch bis zum Ende der aktuellen Spielzeit betrachtet werden.