Pfaffenhofen
Grundstein für neues Zentrum gelegt

Großes Interesse und viele Ideen beim Einführungsabend im ehemaligen Rot-Kreuz-Haus

21.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Der Abriss ist vorerst vom Tisch: Für das alte Rot-Kreuz-Haus haben sich zwei Pfaffenhofenerinnen ein neues Konzept überlegt, das sie am Donnerstag auch interessierten Bürgern vorgestellt haben.

Abriss und Neubau von Wohnungen? Vorläufig sind die Pläne vom Tisch; denn der Plan, im alten BRK-Haus an der Rot-Kreuz-Straße ein Zentrum für Berufs- und Familienförderung zu betreiben, hat offensichtlich auch den Immobilienunternehmer Hans Irchenhauser überzeugt. Und dass auch sonst Interesse besteht, zeigte die rege Teilnahme – darunter auch einiger Jugendlicher – beim Einführungsabend am Donnerstag. So kann – nach Vorbereitung einer Satzung für den Förderverein – voraussichtlich schon am 1. September die Gründung des Vereins, der die Trägerschaft übernehmen soll, erfolgen.

Die Moderation beim Einführungsabend hatte Michael Epping übernommen; er stellte zunächst die Vorüberlegungen dar – etwa, dass der Verein gemeinnützig sein werde und das große Haus selbstverständlich auch für andere Gruppierungen gegen Miete zur Verfügung stehen solle, darunter auch beispielsweise für Familienfeiern und Ähnliches, wofür es in Pfaffenhofen nur wenig geeignete Räumlichkeiten gebe.

Danach stellte sich Petra Perzl-Rottenkolber vor, die gemeinsam mit Christine Rist das neue Zentrum aufbauen möchte. Sie sei selbst ausgebildete Sanitäterin, habe jahrelang Ausbildungen in Pflege und Betreuung absolviert und sei nun vor allem im Bereich Suchtkranke und Langzeitarbeitslose tätig. Sie setze sich unter anderem auch für Jugendliche ein, die einen Ausbildungsplatz suchen; so habe sie einen 30-jährigen Syrer an eine Stelle vermittelt, der dort anerkannt gute Arbeit leiste. Sie betonte aber: „Wir müssen die Räumlichkeiten vermieten, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen.“

Christine Rist verwies darauf, dass „die Aktivitäten im Haus schon fortgeschritten“ seien, wie man am Gerüst vor dem Haus sehen könne. Man wolle auch mit der Stadt zusammenarbeiten, etwa mit einem Angebot von Mittagessen für Bedürftige. Auch der sogenannte Lernplatz sei wichtig, um unter anderem Schüler auf den Quali oder Lehrlinge auf die Abschlussprüfungen an der Berufsschule vorzubereiten. Sie informierte weiterhin über zahlreiche Vorhaben (PK berichtete). Dabei hob sie hervor, dass man „anderen Organisationen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz keine Konkurrenz machen, sondern mit ihnen zusammenarbeiten“ wolle.

Michael Epping forderte nun die Anwesenden auf, „Ideen, die etwas ändern können,“ vorzubringen. Und da kam vieles: Mehrfach wurde betont, man müsse die ältere Generation mit einbeziehen, die oft vereinsame; es solle auch Kontaktmöglichkeiten zwischen den Altersstufen geben, wobei zum Beispiel auch die Jüngeren Ältere im Umgang mit Computern oder Handys sicherer machen könnten. Angeregt wurden Kreativkurse, Kochkurse und anderes. Auch wollen die Ehrenamtlichen unbedingt Sponsoren gewinnen, um den Verein auf eine sichere Grundlage zu stellen. Dass Interesse von Seiten der Stadt und einiger Firmen bestehe, habe man bereits festgestellt, betonte Perzl-Rottenkolber.

Nach einer Pause, in der sich einige der Zuhörer bereits Mitgliedsanträge holten, bestand noch Gelegenheit, die vielen Räumlichkeiten zu besichtigen und sich dabei über alles zu informieren, was man daraus machen könne. Und zwei alte Rotkreuzler bemerkte dazu: „Es ist schön, dass das Haus nicht gleich abgerissen wird, sondern wieder einem Zweck dient, für den auch das Rote Kreuz eintritt.“