Pfaffenhofen
Ein Fest für alle

Türkisch-islamische Gemeinde feiert Kermes mit zahlreichen Pfaffenhofenern

16.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:48 Uhr

Schutz unter den Zelten: Trotz des schlechten Wetters kamen zahlreiche Gäste zur Moschee. - Foto: Boulla

Pfaffenhofen (PK) Brücken bauen: Das war das Ziel des Kermes-Fests, das die türkisch-islamische Gemeinde über die Pfingstfeiertage in Pfaffenhofen organisiert hatte.

Zwei Tage lang veranstalteten die Organisatoren das kleine Fest an der Moschee jeweils von 11 bis 20 Uhr. "Beim Kermes-Fest gibt es Führungen, Essen vom Grill und Teigwaren. Dabei wollen wir, dass Familien kommen - und unser Ziel dabei ist, eine Verbindung zur Gesellschaft aufbauen", sagt der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde in Pfaffenhofen, Recep Bal.

Vor vier Wochen feierte die Gemeinde ebenfalls Kermes, mit drei Moscheeführungen. Aber auch einen Monat später war das Interesse an dem Gebäude an der Hohenwarter Straße ungebrochen. "Beim jetzigen Kermes-Fest gab es zwei Führungen, aber es sind jeweils über 50 Leute gekommen", sagt Bal. Die Gäste trotzten dabei auch dem schlechten Wetter der vergangenen Tage, die Organisatoren hatten für die Stände und Tische samt Bänken Zelte aufgebaut.

Die 63-jährige Elisabeth Seidl hat gern bei dem Kermes-Fest vorbei geschaut und findet es auch sehr gut, dass die Moscheegemeinde versucht, Brücken zu bauen. "Ich bin zum ersten Mal hier und habe immer gedacht, dass das ein Kreis für sich ist. Ich habe zwar schon gehört, dass es Führungen durch die Moschee gibt - aber als ich selbst dabei war, war ich von der Offenheit doch überrascht", sagt sie.

Der 15-jährige Görkan Özdemir, der an einem Stand Getränke gekauft verkauft hat, kann die positive Resonanz bestätigen: "Vielen Leuten hat es sehr gefallen", sagt er. Auch syrische Flüchtlinge sind gekommen. Der 15-jährige Modar Abo Naser zum Beispiel, der seit acht Monaten in Deutschland ist, hat fleißig mitgeholfen: "Von 10 bis 13 Uhr habe ich am ersten Tag an einem Stand Bücher verkauft", sagt er. Er erzählt auch, dass er unter den Gästen viele Deutsche gesehen habe.