Reichertshofen
"Nur unter Leitung des Jugendamtes"

Mobiler Jugendarbeiter für Reichertshofen als möglicher Gesprächspartner

14.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:24 Uhr

Reichertshofen (PK) Den meisten Raum bei den Berichten der Beauftragten im Rahmen des Reichertshofener Kulturausschusses nahm wie immer der Bericht der Jugendbeauftragten ein.

Natürlich kamen dabei auch die Vandalismus-Vorfälle der jüngsten Zeit wie die Pflastersteinwürfe auf einen Zug zur Sprache.

Ein Wunsch der beiden Jugendbeauftragten Elisabeth Wagner und Stephanie Steiner, auch vor dem Hintergrund der Vandalismusvorfälle: ein mobiler Jugendarbeiter vor Ort. Wagner: "Wir wünschen uns, dass ein mobiler Jugendarbeiter an die Treffpunkte der Jugendlichen kommt und mit ihnen ins Gespräch kommt. Wir sehen, dass der Bedarf da ist. "

Bürgermeister Michael Franken (JWU) wandte ein: "Das Jugendamt sieht das anders. Der Markt Reichertshofen selbst kann keinen mobilen Jugendarbeiter beschäftigen. Jemand muss den Betreuer fachlich anleiten. Das ist für uns nur auf Landkreisebene unter Führung des Jugendamtes vorstellbar. "

Steiner wies auf ihre reiche Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen, unter anderem als Tanztrainerin, hin und bot an, selbst auf 450-Euro-Basis tätig zu werden. Bürgermeister Franken zeigte sich offen, wollte das aber zuerst mit dem Jugendamt besprechen.

Auf Nachfrage von Gabi Breitmoser (CSU) bestätigten die beiden Jugendbeauftragten, dass vor allem der Hauptort Reichertshofen selbst in Sachen Vandalismus Brennpunkt sei. "In den Ortsteilen ist nichts. " Bürgermeister Franken fügte an, aus Sicht der Polizei Geisenfeld sei in deren Gebiet Reichertshofen der Ort, wo am wenigsten in Sachen Jugendkriminalität passiere. "Trotzdem ärgert mich natürlich jeder Vandalismus und ist schlimm", so der Rathauschef. Diskutiert wurde auch, ob und wie man diese Problemjugendliche sinnvoll in die Gemeinschaft einbinden kann.

Die beiden Jugendbeauftragten wollen sich auch mit Jugendleitern der Vereine und Kirchen vernetzen und einen Workshop zum Thema offene Jugendarbeit durchführen. Weiterhin geplant ist ein öffentliches Bücherhäuschen, das noch vor den Sommerferien starten soll. Außerdem soll die beliebte Ball-Arena am Taubenweg benetzt werden. Die beiden Jugendbeauftragten können sich außerdem ein Instagram-Projekt mit Jugendlichen vorstellen, wo die jungen Leute Reichertshofen aus ihrer Sicht darstellen.

Da Seniorenbeauftragter Josef Sterr selbst nicht anwesend war, verlas Bürgermeister Franken seinen Bericht. Sterr wies darin unter anderem darauf hin, dass ältere Menschen alternative Wohnformen wie betreutes Wohnen oder Senioren-WGs wünschen würden. Dies war auch auf Bürgerversammlungen bereits angesprochen worden. Franken erwiderte, man sei in dem Zusammenhang bereits in Gesprächen wegen des Wallner-Geländes. Die Vorzugsvariante für das Wallner-Gelände sehe betreutes Wohnen vor. Außerdem sei in der Ganghoferstraße bereits als erstes Projekt ein Sechsfamilienhaus mit Aufzug realisiert worden. Da es sich beim Wallner-Gelände aber um ein sehr aufwendiges Projekt mit vielen Wohneinheiten handle, sei dieses Jahr nicht mehr mit einem Projektstart zu rechnen.

Behindertenbeauftragter Arno Jung berichtete über zwei Treffen für Menschen mit Handicap, bei denen jeweils etwa zehn Leute kamen. Außerdem informierte er über seine Kontakte zu behinderten Menschen und Hilfestellungen im Alltag.

Verena Vogl