Ernsgaden
Neuer Kindergarten am nördlichen Ortsrand

Ernsgadener Räte wünschen sich drei Gruppen und freuen sich über satten Staatszuschuss

26.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:32 Uhr
Dieses erste Konzept für den neuen Kindergarten gefiel den Ernsgadener Räte sehr gut. Diese drängten jedoch einhellig darauf, den Bereich zur die Parkplätze sowie die Zu- und Abfahrt (rechts an der Straße) deutlich größer zu gestalten als hier auf dem Entwurf eingeplant. −Foto: Grafik Büro Finsterer/Bearbeitung DK

Ernsgaden (GZ) Die Gemeinde Ernsgaden bekommt einen zweiten Kindergarten, und dieser wird voraussichtlich dreigruppig konzipiert. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig gefasst. Gebaut wird der Kindergarten - für den es einen satten Zuschuss gibt - am nördlichen Ortsrand.

Der Neubau eines Kindergarten kam recht kurzfristig auf die Agenda der Gemeinde. Noch im Mai wollte man sich anderweitig behelfen - etwa mit der längerfristigen Einquartierung einer fünften Kindergartengruppe in den früheren Jugendraum des Pfarrhofes.

"Doch angesichts der ständig steigenden Kinderzahlen und der Zuzüge von Familien sollten wir nun gleich Nägel mit Köpfen machen", führte Bürgermeister Karl Huber (CSU) in der Sitzung am Dienstag aus. In diesem Zusammenhang verwies Huber darauf, dass Ernsgaden auch die Kinder aus dem Manchinger Ortsteil Westenhausen mitbetreut, und dies sowohl im KIndergarten- als auch im Grundschulbereich. Und auch in Westenhausen, so Huber, "steigen die Kinderzahlen". Auch seinem Manchinger Bürgermeisterkollegen sei dabei sehr daran gelegen, "für die Westenhausener Kinder die Betreuungseinheit Kindergarten/Schule dauerhaft aufrechtzuerhalten" - wofür ein neuer Kindergarten ein wichtiger Schritt sei, so Huber.

Aber auch die derzeitige Zuschusssituation macht es für die Gemeinde Ernsgaden sehr lukrativ, sich einen Neubau ins Auge zu fassen. Entscheidet man sich bis Ende Juli dazu, kann man auf eine satte Finanzspritze des Staates von rund 85 Prozent hoffen - aufgrund eines aktuell gut gefüllten "Sondertopfs".

Doch soll der neue Kindergarten nun zwei- oder dreigruppig werden? Geht es nach den Gemeinderäten, dann kommt die größere Variante zum Zuge - falls man dafür vom Landratsamt die Bedarfsanerkennung bekommt. Zum einen wäre man damit längerfristig auf der sicheren Seite, und zum anderen ist die Förderung bei drei Gruppen deutlich höher als bei zwei, "so dass der Eigenanteil der Gemeinde bei der größeren Variante auch nicht höher wäre". Darauf wies in der Sitzung der Geisenfelder Architekt Hans Finsterer hin, der mit dem Projekt betraut wurde und der nun ein erstes Konzept für den Neubau vorstellte.

Den von der Gemeinde vorgeschlagenen Standort - eine rund 3000 Quadratmeter große Fläche am Ortsausgang Richtung Knodorf, unmittelbar nördlich des neuen Baugebiets Mittergret IV, bezeichnete Finsterer als "gut geeignet". Für Alois Schmelzer ist der Standort sogar "ideal, weil wir damit nicht nur den Ernsgadener Raum nördlich der Bahnlinie, sondern auch die Bereiche Knodorf und Westenhausen gut abdecken".

Gebilligt wurde vom Ratsgremium der Vorschlag des Architekten, das Gebäude an der Südgrenze des Grundstücks zu platzieren, weil dies gleich mehrere Vorteile habe. Zu einen würden so die Gruppenräume vor direktem Sonnenlicht und so vor Überhitzung geschützt, und zum anderen habe das Gebäude eine schallschützende Wirkung für die angrenzende Bebauung.

Einhellig einverstanden zeigten sich die Räte auch mit dem 'Vorschlag Finsterers zur baulichen Konzeption. So soll es für alle Gruppen eine vorgelagerte , gemeinsame Garderobe geben, so dass die Spielflure sauber bleiben. Beim jüngsten Geisenfelder Kindergarten, jenem an der Hallertauer Straße, habe sich dies "voll bewährt", so Finsterer.

In einem Punkt der vorgestellten Vorplanung äußerten die Ernsgadener Räte jedoch ganz massive Änderungswünsche - und zwar beim Zufahrts- und Parkbereich. Dieser müsse deutlich größer und sinnvollerweise u-förmig ausgestaltet werden, so dass man eine separate Zu- und Abfahrt bekomme. Darauf drängte Elmar Engel (CSU) genau so wie Alfred Plachta (UW) oder Franz Lembke (FW). Schließlich befinde man sich unmittelbar neben der Kreisstraße, und es müsse unbedingt verhindert werden, dass es zu den Bring- und Abholzeiten zu Rückstaus auf diese Straße komme. Notfalls, so war man sich einig, müsse eben der Gebäudetrakt noch ein Stück weit Richtung Westen verschoben werden, um vorne an der Straße ein größeres Areal für Stellplätze sowie für die An- und Abfahrt zu erhalten.

Am Ende war man sich im Gremium über das weitere Vorgehen einig: Die Verwaltung wurde beauftragt, zügig alle weiteren Schritte in Sachen Bedarfsanerkennung und staatlicher Förderung in die Wege zu leiten. Schließlich, so Bürgermeister Karl Huber, werde es angestrebt, den neuen Kindergarten bereits zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 in Betrieb nehmen zu können. Dieses Ziel sei "sportlich, aber wenn alles klappt, erreichbar".

Gerhard Kohlhuber