Pfaffenhofen
Mit jedem Schritt um Frieden gebeten

Rund 30 Teilnehmer marschieren von Pfaffenhofen über Gittenbach bis nach Steinerskirchen - und setzen ein Zeichen

06.03.2022 | Stand 11.03.2022, 3:34 Uhr
Die Farben der Ukraine und die Friedenstaube waren nur zwei der Symbole, die beim Friedensmarsch von Pfaffenhofen über die Marienkapelle bei Gittenbach (Foto) bis zu den Friedensglocken bei Steinerskirchen zum Einsatz kamen. −Foto: Kollmeyer

Pfaffenhofen - Etwa 30 Frauen und Männer sind am Samstag zum Friedensmarsch von Pfaffenhofen nach Gittenbach und (zumindest teilweise) weiter bis zu den Friedensglocken bei Steinerskirchen aufgebrochen. Gelegentlicher Sonnenschein und kalter Wind begleiteten die Teilnehmer, die dem Aufruf des ÖDP-Kreisverbands zu diesem Friedensmarsch über gut fünfeinhalb Kilometer, ehe er bei der Marienkapelle "Königin des Friedens" einen Zwischenstopp einlegte.

Judith Neumair begrüßte alle, sie sich gegen Kriegstreiber, Hetze, Gewalt und Aufrüstung in allen Lagern, Ebenen und Lebensbereichen stark machen wollen. "Frieden fängt im Kleinen an", sagte die ÖDP-Kreisvorsitzende. Das gelte auch für den Frieden zwischen Russen und Ukrainern. Wir rufen Putin auf, den Angriff sofort zu stoppen. Wir rufen die Nato auf, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Wir rufen auf zu Deeskalation, zu Verhandlungen, zum Zuhören, zu Ehrlichkeit. Mit jedem Schritt, den wir heute tun, bitten wir um Frieden."

Die Truppe kam flott voran und lauschte bei der Marienkapelle dem Vortrag von Reinhard Haiplik über die Geschichte des Kleinods. Er berichtete von der Familie Hirschberger. Diese hatte geschworen eine Kapelle zu errichten, wenn ihr Sohn gesund aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkommen würde. 1952 wurde die Kapelle vom Pfaffenhofener Künstler Sigi Braun mit dem Marienbild, der Friedenskönigin, ausgemalt. Braun wurde später einer der berühmtesten Maler, welche die Stadt hervorgebracht hat. Haiplik ging auch auf Geschichten zu weiteren Kapellen und Wegkreuzen ein. Zum Abschluss der Rast sangen die Teilnehmer gemeinsam "We shall overcome", um dann auf getrennten Wegen den Marsch fortzusetzen.

Dabei ging ein großer Teil weiter zum Gedenkstein beim Abwurfplatz von Ehrenberg. Dieser Platz sei deshalb berühmt, so Siegfried Ebner, weil Bomberpiloten im Zweiten Weltkrieg ihre Bomben genau dort - und eben nicht über Pfaffenhofen - abgeworfen hätten. Danach ging es weiter zu den Friedensglocken bei der Oase Steinerskirchen. Die restliche Gruppe wanderte wieder an Angkofen und Haimpertshofen vorbei zum Bürgerpark. Die Teilnehmer wurden dort beim Baum der Religionen von Marita Emrich und Sepp Steinbüchler vom Internationalen Kulturverein mit einer kleinen Ansprache empfangen. Gemeinsam wurde der Baum mit gelb-blauen Bändern geschmückt. Zu ihnen gesellten sich zwei junge Frauen, die einen Tag zuvor mit ihrer Mutter und einem kleinen Buben aus der Ukraine geflohen waren und bei Verwandten im Ort untergekommen sind. Sie bedankten sich sehr bewegt für das Engagement der Deutschen für einen Frieden in der Ukraine.

wok