Geisenfeld
Kunstmeile am Stadtplatz

Freiluftausstellung mit Vernissage im Khanngarten eröffnet - Werke sind bis Ende Oktober zu sehen

05.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:33 Uhr
Die 18 Ständer mit 30 Großplakaten warten - am Stadtplatz und im Zentrum verteilt - in den nächsten Wochen auf interessierte Besucher. −Foto: A. Ermert

Geisenfeld - Der goldene Herbst ist eingezogen - und seit Sonntag ist auch das Zentrum von Geisenfeld um eine Attraktion reicher und bunter geworden. Die Freiluftausstellung "Vierte" des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins ist mit 30 Motiven von 30 Künstlern auf Wanderschaft gegangen. Sie wird bis mindestens Ende Oktober ein Hingucker in der Geisenfelder Innenstadt sein. Ein Spaziergang vom Stadtplatz vorbei am Rathaus bis zum Sinnesgarten verspricht Abwechslung und Kunstgenuss.

Bei strahlendem Sonnenschein unter weiß-blauem Himmel freute sich Bürgermeister Paul Weber sehr darüber, zahlreiche kunstinteressierte Besucher aus der Region bei der Vernissage im Khanngarten begrüßen zu können. "Und das um diese Jahreszeit noch im Freien", bedankte er sich beim Wettergott für das tolle Wetter. Er bedankte sich für das großartige Zusammenspiel der Künstler und Organisatoren mit den Bauhofarbeitern beim Aufbau der Kunstwerke, die in den vergangenen Monaten bis auf eines auch alle in Pfaffenhofen zu sehen waren.

Landrat Albert Gürtner ließ es sich nicht nehmen, die Ausstellungsstücke, die den Sommer über den Pfaffenhofener Hauptplatz zu einer Kunstarena machten, auch den Geisenfeldern ans Herz zu legen. "Wir wollen Kunst nicht nur in der Kreisstadt sondern auch im Norden des Landkreises zeigen, denn es sind sehr interessante Werke dabei", sagte er.

Neu hinzugekommen ist ein Werk von Nelly Weissenberger, das den Platz des Plakats von Michael P. Weingartner einnimmt. Weingartner war 1996 verstorben und ist vor allem durch seine sakralen Ausstattungen bekannt geworden. Elly Weissenberger ist eines der bekannten Gesichter aus dem Geisenfelder Kunstkreis Spektrum. Ein Werk von ihr ist jetzt im Rahmen der Freiluftausstellung direkt am Rathaus zu sehen. "Wir haben sie gerne in die Ausstellung mitaufgenommen, sie hat Verbindungen zu Geisenfeld, ist im Kunstkreis tätig", teilte hierzu der Vorsitzender des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins, Steffen Kopetzky, im Rahmen der Vernissage den Gästen mit.

"Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein ist keine Künstlervereinigung", erklärte Kopetzky außerdem. "Wir zeigen auch Kunstwerke von Künstlern, die nicht Mitglied im Verein sind, aber ansonsten mit dem Verein viel zu tun haben, aus dem Landkreis stammen, die eine Künstler-DNA tragen." Die in der Ausstellung "Vierte" gezeigten Kunstwerke wurden von einem Kuratorium ausgewählt, dem Karin Probst, Norbert Käs, Maria Tischner, Markus Seufert und Peter Riegler angehören. Man trete aktuell in eine Ära ein, in der die Menschen großen Problemen gegenüberstehen. Derzeit wisse man nicht, ob es nach diesem Winter überhaupt noch Kunst gebe. "Diese 30 Künstler wollen mit ihrer Ausstellung ein Zeichen setzen. Sie wollen zeigen, dass sie nicht aufgeben werden - und an der Kunst und ihrer Bedeutung für unsere Gesellschaft festhalten werden", teilte Steffen Kopetzky mit. Er stellte danach jeden der 30 Künstler kurz, launig, prägnant und sehr treffend vor. Begonnen mit "B" wie Benjamin Badock bis zum "Z" wie Christian Zieglmeier (für die gesamte Liste siehe Infokasten).

Aufgelockert wurde die Vernissage von einigen Künstlern, die sich in Videos präsentierten, unter anderem Wolfgang Ellenrieder, Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, den Kopetzky als raffinierten Künstler bezeichnete. Ellenrieder wollte sein Video bei schönem Wetter aufnehmen. "Aber es wird einfach nicht besser", meinte er. Kopetzky stellte aber fest: "Man kann zumindest durch seine Bilder etwas Hoffnung auf bessere Zeiten schöpfen."

Am Ende wies Kopetzky noch darauf hin, dass Norbert Käs bei Interesse gerne Führungen in Geisenfeld mit jeweils sechs Personen anbieten werde. Geisenfelds Kulturreferentin Henriette Staudter bedankte sich bei Kopetzky für die gelungene Vernissage, bei Gerl and the Wagtails, die für die musikalische Umrahmung sorgten, sowie bei Karin Probst, die bei der Vernissage persönlich leider nicht dabei sein konnte, für die tatkräftig Hilfe beim Aufbau der Ausstellung. "Über die gelungene Kooperation mit Pfaffenhofen freue ich mich sehr", schloss Staudter die Vernissage.

GZ

Anna Ermert