Geisenfeld
Ohne Vorurteile für mehr Lebensqualität

ILM will sich für die Umgehungsstraße, eine Aufwertung des Hallenbads und mehr Nachhaltigkeit einsetzen

19.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:06 Uhr
ILM-Chef Peter Krah umriss die Ziele seiner Gruppierung für die Kommunalwahl. −Foto: Zurek

Geisenfeld - Die Initiative Lebendiges Miteinander (ILM) hat sich bei einer zentralen Kundgebung am Freitag im Geisenfelder Hof vorgestellt und sich dabei als offen und vorurteilsfrei im Streben um mehr Lebensqualität für alle Bürger - ob mit oder ohne Handicap, gleich welchen Alters oder welcher Herkunft - präsentiert.

 


Als erster Vorsitzender umriss Peter Krah bei seiner Begrüßung der rund 20 Zuhörer das Selbstverständnis der ILM, die derzeit mit Sebastian Zimmermann und Peter Pfliegler zwei Stadträte stellt. Die 24 zur Wahl antretenden Kandidaten seien per se keine Politiker, sondern engagierte Bürger, so Krah, der auf eine Liste verwies, die zu einem Viertel aus Frauen bestehe, Stadt- und Ortsteile repräsentiere und junge Dynamik mit der Erfahrung des Alters verbinde. "Wir positionieren uns genau in der Mitte", hob der Vorsitzende angesichts einer deutschlandweit zu beobachtenden Polarisierung nach rechts und nach links hervor. Man wolle bei der Arbeit im Stadtrat "keine destruktive Kritik üben" sondern "engagiert nach vorne gucken", so Krah, der dabei eine klare Linie und mehr Transparenz forderte - von der Vorbereitung anstehender Stadtratsbeschlüsse bis zur Kommunikation des Warum einer gefällten Entscheidung.

Was die konkreten Ziele der ILM angeht, setzt man auf eine Visualisierung der Ideen nach dem Motto "so könnte es aussehen", für deren grafische Umsetzung Daniela Krah als Diplomdesignerin verantwortlich zeichnet. Vor diesem optischen Hintergrund kamen alle Kandidaten der Liste ausführlich zu Wort - jene die nicht anwesend sein konnten, wurden stellvertretend von Mitstreitern vorgestellt oder meldeten sich per Videobotschaft. Mit der klaren Formulierung "Wir wollen das!" könne man auch als kleinere Gruppierung viel voranbringen, so der Tenor.

Großen Raum nahm an diesem Abend das Thema Verkehr ein. "Die Umgehungsstraße ist zwar nicht alles, aber ohne die Umgehungsstraße ist alles nichts" - beschrieb Sebastian Zimmermann, Stadtrat und ehemaliger Bauamtsleiter, einen zentralen Punkt auf der Agenda der ILM. Erst nach einer Genehmigung der Nordspange (für die die Pläne bereits 2011 bei der Regierung eingereicht wurden) seien weitere Optionen zur Entlastung des Verkehrs wie die Südspange und eine Verlagerung der B300 überhaupt möglich, so der Stadtrat auf Nachfrage aus dem Publikum. Leider komme man im Verfahren "momentan nicht weiter", bedauerte Zimmermann. "Jeder von uns ist selber Teil des Verkehrs" gab Herbert Heidenkampf zu bedenken und appellierte, nicht nur innerorts öfter auf den Pkw zu verzichten. Auch in kleinen Schritten wolle die ILM dabei für mehr Sicherheit gerade mit Blick auf Fußgänger und Radler sorgen, erklärte Daniela Krah - dazu zählt unter anderem ein Fußgängerüberweg im Bereich des Friedhofs ebenso wie ein Zebrastreifen in Zell (Höhe Gasthof Birnthaler). Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit der Einrichtung einer Buslinie nach Rohrbach-Bahnhof ist Ziel der ILM. Für die Zukunft könne dann noch sehr viel mehr folgen, so Daniela Krah mit Blick auf Ernsgaden und Mainburg als Ziele potenzieller Linien.

Zur Verbesserung der Parksituation ziehe man als Alternative zu einer Tiefgarage (die noch mehr Verkehr ins Zentrum ziehen würde) ein Parkhaus auf dem Areal an der Ecke Regensburger Straße/Mühlstraße oder auf dem Pollinger-Anwesen vor, sei aber auch offen für andere Standorte, ließ Zimmermann wissen. Die Grünfläche am Alten Friedhof sei man hingegen nicht bereit zu opfern.

Ein zentraler Punkt für mehr Lebensqualität ist aus Sicht der Gruppierung, wie ILM-Vize Manuel Zellner erläuterte, die schnellstmögliche Renovierung des Hallenbads durch den Kreis und ein klares Bekenntnis der Stadt zu einer Außengestaltung als Freibad mit Liegewiese, Kinderschwimmbereich und Kiosk. Unter anderem, damit Kinder ortsnah und sicher schwimmen lernen können.

ILM-Kassier Claude Rominger, der zunächst seine Idee von einer örtlichen Wetterstation vorstellte, erläuterte in Vertretung von Silke Eberhardt das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das Konzept der ILM sieht unter anderem vor, Beschlüsse des Stadtrats hinsichtlich ihrer diesbezüglichen Auswirkungen zu hinterfragen und ein eigenes Referat für den betreffenden Bereich zu schaffen. Man wolle überdies den Bürger zum Nachdenken über sein persönliches Verhalten anregen, aktuelle Tipps für mehr Nachhaltigkeit inklusive.

Krah stellte schließlich das Projekt "farbenblind" vor - die Vision eines sozio-kulturellen Events mit dem Ziel, Menschen aus Geisenfeld über alle Unterschiede hinweg "zusammen zu bringen", ihnen ein Forum zum Austausch von Erfahrungen zu bieten, um so Integration und Inklusion zusätzlich zu fördern.

GZ

 

Maggie Zurek