Wolnzach
Er macht das halbe Dutzend voll

Fabian Röhrich möchte für die FDP kandidieren - und ist der sechste Aspirant auf den Bürgermeistersessel

07.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:20 Uhr
Der Wolnzacher Unternehmer Fabian Röhrich möchte für die FDP als Bürgermeisterkandidat antreten. −Foto: Christine Bergmann

Wolnzach (WZ) Gerüchte hat es schon länger gegeben, jetzt hat sich der nach Amtsinhaber Jens Machold (CSU), Brigitte Hackl (GfW), Simon Zimmermann (FW), Werner Hammerschmid (SPD) und Birgit Janecek (Grüne) sechste Kandidat auf das Wolnzacher Bürgermeisteramt erklärt: Der 37-jährige Wolnzacher Unternehmer Fabian Röhrich möchte für die FDP antreten, "weil Wolnzach einen Schritt in eine neue Richtung braucht", wie er sagt. Die Nominierungsversammlung der FDP ist für den kommenden Mittwoch angesetzt.

In der Kommunalpolitik ist Fabian Röhrich "alles andere als unerfahren", hat schon mehrfach auf FDP-Listen kandidiert und ist seit einigen Jahren Vorsitzender der Wolnzacher FDP. Die anstehende Kommunalwahl beschäftigt ihn deshalb schon lange, besonders intensiv seit einem halben Jahr: "Da ist der Gedanke gereift, dass ich mich als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stelle." Sein Heimatort Wolnzach liege ihm am Herzen, hier lebe er, hier wachsen seine vier Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren auf, hier betreibt er zusammen mit seiner großen Familie mehrere Unternehmen mit 180 Mitarbeitern. "Wolnzach ist wirklich lebens- und liebenswert", so Röhrich. Das zu erhalten und weiter voranzutreiben sei ihm Verpflichtung, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren.

Dass es bereits fünf Bewerber um das Bürgermeisteramt gibt und er das halbe Dutzend vollmachen könnte - seine Nominierung am kommenden Mittwoch vorausgesetzt - ist in seinen Augen begrüßenswert, denn Demokratie brauche Vielfalt: "Im Vergleich zu den anderen Bewerbern stehe ich noch mehr für eine andere Sichtweise, bin liberal und offen für Ideen und nicht festgefahren. Wolnzach braucht ein Update." Ein bisschen wie "David gegen Goliath" sehe er seine Bereitschaft, für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen, schließlich sei die Wolnzacher FDP im Vergleich zu anderen Parteien und Gruppierungen eher klein. Umso mehr wolle er den Wählern sich selbst als Alternative bieten, "mit vollem Elan und vollem Einsatz. Wenn ich etwas mache, dann richtig." Das zeichne auch seinen bisherigen Werdegang aus, der sich gar nicht so leicht beschreiben lässt. Röhrich ist gelernter Elektroinstallateur und Gesundheits- und Krankenpfleger, Praktischer Betriebswirt, Immobilienmakler und besucht derzeit auch noch eine Landwirtschaftsschule; seit zwölf Jahren ist er Geschäftsführer der familieneigenen Hotelbetriebe - und möchte jetzt Wolnzacher Bürgermeister werden. Dass sowohl bei einer Kandidatur als auch bei der Ausübung eines solchen Amtes immer mit Gegenwind zu rechnen ist, sei ihm klar, das erlebe auch seine Familie immer wieder: "Es ist doch so, dass nicht jeder immer mit allem einverstanden ist, das ist doch ganz normal." Die Frage sei, wie man damit umgehe. Wolnzach habe sehr viel Potenzial, ein Bürgermeister müsse für eine zukunftsgerichtete Politik stehen, eine Richtung im Gremium vorgeben, "dann fällt es leichter, einen Konsens zu finden".

Als Unternehmer und Familienvater liege ihm die Baulandpolitik besonders am Herzen - sowohl für den privaten, vor allem aber auch im unternehmerischen Bereich: Den Dialog mit den örtlichen Betrieben suchen, ihre Bedürfnisse und Wünsche abfragen, um frühzeitig die Weichen stellen zu können, dass ortsansässige Betriebe nicht in eine Nachbarkommune abwandern, nennt er als eine Priorität. Auch energiepolitisch müsse der Markt auf die Zukunft ausgerichtet werden, "mit einem energiepolitischen Konzept, das Wolnzach bis 2030 zu einer energieautarken Kommune machen könnte". Offiziell nominiert ist Fabian Röhrich noch nicht, die Aufstellungsversammlung der Wolnzacher FDP findet am kommenden Mittwoch, 18.30 Uhr, im Hotel Hallertau statt, die Listenpräsentation ist auf einen späteren Zeitpunkt angesetzt
 

Karin Trouboukis