Weltlachtag
Kennen Sie den...?

Am Sonntag ist Weltlachtag: Eine Anleitung rund um den Humor

30.04.2021 | Stand 25.10.2023, 10:22 Uhr
Kinder haben den Erwachsenen beim Lachen einiges voraus: Sie lachen am Tag bis zu 400 Mal, ältere Menschen hingegen nur 15 Mal. An diesem Sonntag ist Weltlachtag. −Foto: Pleul, dpa

Pfaffenhofen - Kommt ein Mann zum Arzt. "Herr Doktor, meine Frau beklagt sich, dass ich?" Der ist Ihnen zu sexistisch? Okay. Dann den: "Ein Franzose, ein Amerikaner und ein Deutscher treffen sich zufällig an der Hotelbar. Sagt der Franzose: Mon dieu, immer wenn ich Beaujolais trinke..." Finden Sie nicht witzig? Gut, noch einer: "Ein Mann ist in der Wüste kurz vorm Verdursten. ,Wasser, Wasser', bettelt er, als eine Karawane vorbeikommt. ,Ich hab' nur Krawatten', sagt der Mann auf dem Kamel?" Der ist auch nicht lustig? Und Ihnen ist ohnehin in der Coronazeit das Lachen vergangen? Dann kann Ihnen geholfen werden: Denn Lachen kann man wieder erlernen.

Am Sonntag ist Weltlachtag. Der ist 1998 in Indien aus der Yoga-Lachbewegung entstanden, bei der das grundlose Lachen im Vordergrund steht. Es ist quasi eine Anleitung zum Unvernünftig-Sein. Wer erst einen Witz braucht, damit sein Zwerchfell in Wallung gerät, ist yogamäßig blutiger Anfänger. Eher geht es um die "von innen kommende Heiterkeit", wie es im Loriot-Film "Papa ante Portas" heißt, "die fröhliche Basis für das harmonische Miteinander".

"Lachen", sagt der Volksmund, "ist die beste Medizin." Wohl wahr! Es regt das Immunsystem an, senkt den Blutdruck und aktiviert Selbstheilungskräfte. Durch die Ausschüttung des Glückshormons, der Endorphine, wird gleichzeitig das Stresshormon Adrenalin unterdrückt. Diese Veränderungen im Hormonhaushalt können sogar helfen, Schmerzen zu lindern. Lachen ist eine Ganzkörper-Angelegenheit: 17 Gesichts- und 300 weitere Körpermuskeln kommen dabei in Bewegung.

Was aber, wenn einem das Lachen vergangen ist? Dann sollte man sich an seine frühe Kindheit erinnern, raten Experten. Niemand ist als Griesgram zur Welt gekommen. Ein Kind, sagen Wissenschaftler, lacht täglich bis zu bis zu 400 Mal, ein Erwachsener gerade 15 Mal. Woran das liegt? Kommen wir mit einer angeborenen Fröhlichkeit auf die Welt? "Ein Kind", sagt Andreas Dittrich, "ist offen. Wenn die Mutter es anlacht, lacht es zurück." Dittrich ist Musiktherapeut und arbeitet an der Danuviusklinik mit Menschen, die unter Depressionen leiden. "Es hat mit der zunehmenden Ernsthaftigkeit und den Verpflichtungen zu tun, die sich mit dem Erwachsenwerden entwickeln", meint der 52-Jährige, "und damit, dass die Spielräume weniger werden." Wenn man spiele, wenn man ganz in dieses Spiel versunken sei, "dann strahlt man und lächelt; von innen heraus".

Im seinem Musiktherapieraum stehen alle möglichen Utensilien, mit denen man Töne erzeugen kann: Gongs, Glocken, Klangstäbe und -schalen, hohle Holzkisten, Klanghölzer. Es geht nicht darum, nach Noten und einem vorgegebenen Rhythmus zu spielen, sondern seine eigene Melodie zu finden, die aus dem Inneren kommt. Möglich, dass dann im Spiel mit anderen irgendwann ein gemeinsames Klangbild entsteht - "und dann lächelt man". Eben dies sei uns beim Erwachsenwerden verloren gegangen: das sinnfreie Spielen, ohne Plan und Absicht. So schön sei das zu erleben, freut sich Dittrich, wenn Menschen, die in ihrer inneren Isolation gefangen seien, plötzlich offen werden. "Und dann lachen sie." Egal wie schräg diese "Musik" ist - wenn sie von jedem absichtslos gespielt wird, dann klinge sie auch für jeden stimmig. Sich das zu trauen, seinen ureigenen Ton zum Ausdruck zu bringen, das sei das Geheimnis.

Um in diesen Zustand zu kommen, brauche es keine Trommeln oder Klanghölzer, "es geht mit jedem Medium", sagt Dittrich, auch beim Bepflanzen des Balkons. "Wenn man in einen Flow kommt, zaubert das ein Lächeln ins Gesicht." Und deshalb sei dieses Lachen gesund, "weil es uns zu unserem eigenen authentischen und kreativen Ausdruck führt".

Gerade jetzt auch in der Pandemie, in Phasen der Traurigkeit, der Niedergeschlagenheit, der scheinbaren Ausweglosigkeit, "kann das freie Schwingen in uns verstummen, aber es ist nie ganz weg", sagt Dittrich. "Das erlebe ich ja hier in der Arbeit. Selbst bei Menschen, die wie versteinert wirken, genügt eine kleine witzige Begebenheit - und das Lachen kommt raus. Es ist verschüttet, aber nie weg." Lachen sei eine lebensbejahende Kraft. Oder, um es mit dem Volksmund zu sagen: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Der Vater der Psychoanalyse Sigmund Freud definierte es so: Humor ist der Sieg über die Ungunst der realen Verhältnisse.

Diese Verhältnisse lassen sich zwar nicht weglachen, aber was spricht dagegen, über sie zu lachen? Wie das geht, das unterrichtet beispielsweise Beata Joanna Sieniuto als Lachyoga-Trainerin in Online-Seminaren. Ihr Wahlspruch: "Wer lacht, hat die Macht!" Lachen macht glücklich, erklärt die Lüneburgerin ihren Schülern. Das Gehirn unterscheide nicht, ob wir einen Grund zum Lachen haben oder nicht.

Also, ermuntert sie ihre Adepten, "versucht alle mal zu lachen. Vergesst, wer ihr seid, denkt, ihr seid ein Kind, die Mama hat euch gerade in den Kindergarten gebracht. Und jetzt schneidet Grimassen." Sie macht das an der Webcam vor, zeigt eine lange Nase, bewegt die Augen- und Gesichtsmuskulatur. Die Lach-Schüler sollen den Mund breit machen, spitz, ihn nach links und rechts bewegen, "woaaaahahawooohaaaaa" ausrufen, beim Einatmen die Schulter hochziehen, sie ruckartig senken und mit einem Stoß die Luft ausatmen. Wer ihr zuschaut, wie sie über das ganze Gesicht lacht, wie sich ihr Körper wiegt, der kann nicht anders - er muss mitlachen.

Am Sonntag ist die kollektive Gelegenheit dazu. "Mit der Pandemie", fragt die Vereinigung der der 6000 Lachclubs in aller Welt, "gibt es kein friedvolles weltumfassendes Lachen?" Wär' doch gelacht! Um 14 Uhr soll jeder für sich drei Minuten lachen "und sich dabei vorstellen, wie sich die ganze Welt verbindet. Denn Lachen ist die gesündeste Form, unser Immunsystem zu schützen."

 

Himmlisch, historisch und heiter

Einige Landkreisbürger verraten ihre Lieblingswitze

Karriereleiter

Ein Mann bewirbt sich auf eine offene Stelle. "Was haben Sie denn vorher gemacht", fragt ihn der Personalchef. "Ich war Aufseher auf einem Turm." "Klingt spannend", meint der Chef, "warum wollen Sie denn den Job wechseln?" "Weil", sagt der Bewerber, "es keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr gab."

Markus Eller, Benediktinerabt aus Scheyern

Lieblingswirt

Vorbereitung zum Klassentreffen. Der Gremienausschuss, fünf Herren in den besten Jahren, beratschlagen, in welcher Wirtschaft sie den 50. Jahrestag feiern wollen. Oberbräu? Huberbräu? Guggenbräu? "Geh'n wir doch zum Guggenbräu", sagt einer aus der Runde, "der hat die hübschesten Bedienungen." Gesagt, getan; das Fest ist ein Riesenerfolg, alle haben ihren Spaß und beschließen: In zehn Jahren sehen wir uns wieder. Zum 60. Jahrestag beratschlagt die Runde erneut: Oberbräu? Huberbräu? Guggenbräu? "Lasst uns zum Guggenbräu gehen", regt einer an "da sind die Portionen am größten." Der Vorschlag wird einstimmig angenommen. Das Treffen wird zum rauschenden Fest, alle sind dafür: Den 70. Feiern wir auch! Als es soweit ist, stellt sich für die inzwischen ergrauten Herren erneut die Frage: Wohin? Oberbräu? Huberbräu? Guggenbräu? "Ich bin für den Guggenbräu", kommt der Vorschlag, "da sind die Toiletten am nächsten." Akzeptiert. Das Klassentreffen ist wie immer ein voller Erfolg, und deshalb freuen sich alle auf den 80. Jahrestag. Da haben sich zwar die Reihen schon ein wenig gelichtet, aber der Gremienausschuss ist immer noch vollständig. Also - wo gehen wir diesmal hin? Man wägt lange ab, dann sagt einer: "Lasst uns zum Guggenbräu gehen, da waren wir noch nie."

Emilie Bergmeister, Vorsitzende der Frauenunion

 

Amtsschimmel

Witze leben ja von Klischees, Vorurteilen, Übertreibungen und Verwechslungen. Und der hier spielt natürlich nicht in Pfaffenhofen. Also: Der Bürgermeister wird gefragt: "Wie viele Beamte arbeiten denn bei Ihnen?" Der Bürgermeister denkt nach. "Ich schätze, knapp die Hälfte."

Thomas Herker, Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen

Traumfrau

Soll's ein guter Witz sein oder ein anständiger? Okay, wenn Sie den guten nicht abdrucken, dann eben ein anständiger. Also: Einem 50-jährigen Ehemann erscheint eine gute Fee. "Du hast einen Wunsch frei", verspricht sie ihm. "Super", sagt Mann, "und du kannst tatsächlich alle Wünsche erfüllen?" "Natürlich", sagt der Himmelsbote, "ich bin ein Engel. "Toll", freut sich der Mann, "dann hätte ich gern eine 30 Jahre jüngere Frau." "Kein Problem", sagt der Engel. Und schwuppdiwupp - ist der Mann 80.

Manfred König, Bauern-Kreisobmann

Besetzt

Als Jesus gestorben war, nahmen ihn seine Jünger vom Kreuz, gingen zu Josef von Arimathäa und baten ihn, ob er ihnen seine Familiengrabhöhle für den Leichnam geben könnte. Der druckste aber herum, seine Eltern seien ja auch schon sehr alt, und wahrscheinlich würde er das Grab schon bald für sie brauchen. Darauf entgegnete ihm ein Jünger: "Jetzt hab dich nicht so, es ist ja nur für drei Tage."

Albert Gürtner, Landrat

Himmelself

Der Erzengel Gabriel erscheint einem berühmten Fußballspieler. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich, welche willst du zuerst hören?" "Zuerst die gute", erwidert der Profi-Kicker. "Du bist auserwählt", sagt der Erzengel, "nach deinem Ableben in der himmlischen Fußballmannschaft zu spielen." "Wow", sagt der Spieler, "toll! Und was ist die schlechte Nachricht?" Gabriel: "Du bist schon für nächste Woche aufgestellt."

Tanja Schweiger, Bademeisterin im Warmbad Irsching

Lagerkoller

Tiefster Winter, das Zeltlager der Kelten ist eingeschneit. "Scheiß Kälte", schimpft einer. "Selber scheiß Kelte", ruft der andere zurück.

Tobias Esch, Leiter des Kelten- und Römermuseum Manching

Kulinarik

Ich bin ja nicht so die Witze-Erzählerin. Ich hab' auch keinen Witz in petto, aber mir ist eine Begebenheit in Erinnerung geblieben, die schon gut 15 Jahre zurückliegt. Da wurden damals Prominente aus dem Landkreis nach ihrem Lieblingsgericht gefragt. Ein Kommunalpolitiker aus dem Norden antwortete darauf: "Das Amtsgericht in Pfaffenhofen." Das ist allerdings nicht sehr nahrhaft.

Katharina Lemle, scheidende Geschäftsleiterin am Amtsgericht

Albert Herchenbach