Wolnzach
Jetzt folgen die Phasen zwei und drei

Hopfenmuseum: Dachsanierung ist abgeschlossen, Brandschutznachrüstung läuft, Depotneubau steht an

28.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:11 Uhr
"Dicht und dauerhaft" soll das neue Hopfenmuseumsdach nach Expertenauskunft sein; über den guten verlauf der Arbeiten freut sich Museumsleiter Christoph Pinzl. −Foto: WZ-Archiv, Trouboukis

Wolnzach - Das Dach ist dicht, bereits abgerechnet und hat 770000 Euro gekostet, die Brandschutznachrüstung hat begonnen und wird mit rund 150000 Euro zu Buche schlagen und für den Depotneubau am Renner-Stadel sollen nach Möglichkeit heuer noch die Ausschreibungen rausgehen, damit im kommenden Frühjahr gebaut werden kann. Kostenpunkt hier: rund 540000 Euro. Viele Zahlen standen im Mittelpunkt der Versammlung des Zweckverbands Hopfenmuseum am Montagnachmittag, aber auch ein großes Fragezeichen: Was Corona mit dem Museum macht, wie sich das Virus auf die Museumsangebote und damit die Einnahmen auf lange Sicht auswirkt, ist nur schwer abschätzbar.

 

Dementsprechend schwer tat sich auch Kämmerer Markus Rieder auch mit seinem Haushaltsplan, dem Voranschlag für die kommende Zeit. "Corona-Haushalt" nannte er das, was er dem Zweckverband - er besteht bekanntlich aus dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis Pfaffenhofen, dem Markt Wolnzach und dem Verein Hopfenmuseum - vorzutragen hatte. "Eine Momentaufnahme, weil wir nicht wissen, wie sich das alles entwickelt", nannte er sein Zahlenwerk. Weil wegen Corona bislang zahlreiche Einbußen zu verzeichnen waren, entfalle auf den Markt Wolnzach eine Sonderumlage von 161000 Euro. Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold bat den Zweckverband, den Markt mit dieser unvorhersehbar hohen Summe nicht alleine zu lassen. Bezirkstagspräsident Josef Mederer bedeutete Einsehen, man könne darüber reden.

Keine Unabwägbarkeiten gibt es dagegen für Stefan Holz, der als verantwortlicher Ingenieur beim Dachneubau des Hopfenmuseums federführend war. "Das Dach ist fertig, dicht und dauerhaft", vermeldete er. Und es ist auch schon abgerechnet. Zu den veranschlagten Kosten kamen Mehrkosten, größte Brocken hier: die kaputte und "praktisch funktionslose" Dampfsperre, die Mehrkosten von 24000 Euro verursacht habe; noch teurer - nämlich genau um 46000 Euro - kam die Dämmung, die ebenfalls kaputt und "äußerst mangelhaft" ausgeführt war.

Weil keiner mit einem totalen Dachschaden bei einem erst 15 Jahre alten Gebäude gerechnet hatte, gab es trotzdem noch Nachfragen aus Reihen der Verbandsmitglieder: Alois Brummer erkundigte sich nach der Lebensdauer dieses Daches, Lorenz Reich merkte an, dass "Wasser auf dem Dach" stehen soll. Letzteres sei ganz normal bei einem Gefälle von zwei Prozent, der Großteil fließe in Abflüsse, aber auch stehendes Wasser sei kein Problem: "Ein rollnahtgeschweißtes Dach ist dicht." Die Gewährleistung betrage vier Jahre, die Lebensdauer laut Bundesbauministerium jedoch rund 50 Jahre. "Eine sichere Sache also", so Holz. Man habe "bewusst keine Billiglösung gewählt", so Machold - gerade wegen der hier gemachten Erfahrungen. Die Arbeiten seien hervorragend ausgeführt worden, man könne sehr zuversichtlich sein.

Das gelte auch für die Brandschutz-Nachrüstungsmaßnahmen, die jetzt angelaufen sind. Für das beauftragte Fachbüro Huber aus Mainburg erklärte Chef Martin Huber dem Zweckverband, was gerade gemacht wird: Gebaut wird die Außenfluchttreppe an der Nordost-Seite; dazu wurde die Wand aufgeschnitten inklusive der darin verbauten Wandheizung. Dementsprechend braucht es zwei neue Heizverteilungen, die danach mit Trockenbau verkleidet werden, so Huber. Fünf Brandschutztüren müssen zudem erneuert beziehungsweise ertüchtigt werden, ein Lagerraum müsse eingerichtet werden. Die für die Brandschutznachrüstung veranschlagten Kosten von rund 150000 Euro können nach Hubers Einschätzung eingehalten werden.

Wie es mit dem Depotneubau läuft, das erklärte kurz Lorenz Reich vom Museumsverein. Demnach habe man mit dem Architekturbüro Fuchs die Pläne "nochmals durchbesprochen", Anregungen wurden aufgenommen. "Wir wären also jetzt soweit, dass wir ins Genehmigungsverfahren gehen können", so Reich. Geplant ist ein Querbau mit Pultdach zum bestehenden Depot im Rennerstadel - in ihm wurden in der Coronazeit durch Museumsleiter Christoph Pinzl viele Vorarbeiten geleistet - in der Größe 35 mal zwölf Meter. Die rückwärtige Wand zum Spielplatz hin soll bewusst fensterlos bleiben, sie könne nach dem Vorbild der Museumstiefgarage, eventuell später von Kindern bemalt werden. Der Zweckverband gab grünes Licht für die vorliegenden Pläne - damit wäre der Weg frei zum angestrebten Baubeginn im Frühjahr.

WZ

 

Karin Trouboukis