Pfaffenhofen
"Im Glauben aufgewachsen"

Constantin Chirila ist der Pfarrer der rumänischen Kirchengemeinde - Fest am Sonntag

13.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:23 Uhr
Linda Rosenberger
Constantin Chirila ist der neue Pfarrer der rumänischen Kirche in Pfaffenhofen. Am Sonntag gibt es dazu einen Festakt. −Foto: privat

Pfaffenhofen (PK) Er hat sein Leben Gott verschrieben: Am Sonntagmittag nach dem Gottesdienst wird der rumänische Pfarrer Constantin im Pfaffenhofener Pfarrheim offiziell in einem Festakt vorgestellt.

Für seine Gemeinde in der Stadt hat er einige Pläne - und will gerne mit Bürgern aller Konfessionen in Kontakt stehen.

Vor fünf Jahren kam Constantin Chirila nach Pfaffenhofen. Seitdem lebt er hier mit seiner Frau und seinem einjährigem Sohn. Und er scheint tatsächlich angekommen zu sein: So erklärt er, zu seinem neuen Wohnort bereits eine starke Verbindung aufgebaut zu haben. Zwar würde er niemals sagen, dass er sein Zuhause in Rumänien nicht vermisse - aber Pfaffenhofen ist längst seine neue Heimat geworden. "Ich habe es von Anfang an geliebt und werde es immer lieben, weil es eine Stadt mit Geschichte, Ruhe, Gastfreundschaft und wundervollen Menschen ist", schwärmt Constantin Chirila.

Aufgewachsen allerdings ist er in einem Dorf im Landkreis Bacau, dem Osten Rumäniens. Die enge Verbindung zu Gott scheint ihm geradezu in die Wiege gelegt worden zu sein: Er stammt aus einer rumänisch-orthodoxen Priesterfamilie. So ist der Vater ebenfalls Pfarrer und sogar sein Schwager wurde kürzlich zum Priester für die Pfarrgemeinde Erding geweiht.

Dementsprechend spielt der Glaube in Constantin Chirilas Leben eine zentrale Rolle; ist "alles" für ihn, wie er es selbst beschreibt. "Ich bin im Glauben aufgewachsen", erklärt er. "Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es nichts schöneres gibt, als in der Gegenwart Gottes zu leben und einfach Mensch zu sein. " So ist sich der rumänische Pfarrer sicher, Gott warte nur darauf, "dass wir uns alle ihm zuwenden und mit ihm unser Leben führen". Genau für Letzteres hat sich Constantin Chirila nun auch endgültig entschieden: "Ich wollte Priester werden, um Gott und nicht zuletzt allen Gläubigen zu dienen", erklärt er.

In seinem Heimatland hat er allerdings noch nicht als Pfarrer gearbeitet. So wurde er erst kürzlich in Nürnberg zum Priester für die Pfarrgemeinde Pfaffenhofen geweiht. "Der liebe Gott hat vielleicht so für mich geplant, dass ich ihm in Pfaffenhofen an der Ilm diene", spekuliert der neue Pfarrer. Von nun an wird sein Leben also ganz im Zeichen dieses Dienstes stehen.

Wenn Constantin Chirila die rumänisch-orthodoxe mit der katholischen Kirche vergleicht, gibt er zu, dass es durchaus Unterschiede gibt - gerade wie seine Geschichte zeigt, ist es einem rumänischen Pfarrer beispielsweise erlaubt, zu heiraten und Kinder zu kriegen.

Doch viel wichtiger laut Pfarrer Constantin sind die Parallelen der beiden Kirchen. So stünden sie sich vor allem in dogmatischer und spiritueller Sicht am nächsten und die rumänisch-orthodoxe Kirche könne als Brücke zwischen Ost und West gesehen werden. Speziell für Pfaffenhofen und seine dortige Gemeinde hat der neue Pfarrer ganz besonders viel vor: "In meinem Kopf schmieden sich sehr viele Zukunftspläne", verrät er. So werde er seine Kirchenmitglieder unterstützen, sie leiten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sein Engagement soll sich dabei keineswegs auf Gleichgläubige beschränken. Denn der Pfarrer möchte mit allen Menschen, unabhängig ihrer Religion oder Nationalität, zusammenarbeiten. "Mein Ziel ist, verschiedene soziale und kulturelle Projekte für unsere jungen Menschen - besonders für die Kinder - zu realisieren", kündigt Constantin Chirila an. So möchte er ihnen einerseits zwar bei der Integration helfen, es ihnen andererseits aber ermöglichen, ihre eigene Sprache, Kultur und Tradition weiter zu pflegen und zu lieben. "Auch für die armen oder kranken Menschen ist viel zu tun", weiß Pfarrer Constantin.

Es scheint also, als warte tatsächlich viel Arbeit auf ihn - doch gleichzeitig scheint er seiner neuen Aufgabe gerade zu entgegenzufiebern, weshalb er all seine Projekte sicherlich überaus motiviert in Angriff nehmen wird.

• Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 9 Uhr in der Spitalkirche. Mittags besteht dann die Gelegenheit, mit Pfarrer Constantin selbst ins Gespräch zu kommen: Ab 12.45 Uhr findet der offizielle Festakt zur Einführung im katholischen Pfarrheim, Scheyrer Straße 2, statt.

Linda Rosenberger